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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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ist?”
    “Nein”, gab sie düster zurück und umfasste das Lenkrad fester, während sie eine scharfe Kurve so schnell umfuhr, dass ihre Reifen quietschten. Das Echo prallte an der steilen Felswand zu ihrer Rechten ab und verklang in der tiefen Schlucht, die sich links der Straße hinzog.
    Die Arbeit war ihre Zuflucht geworden, die Garantin ihrer geistigen Gesundheit, wusste Daniel das nicht? Seit zwei Jahren waren das Labor und die Forschungsarbeit der Kitt, der sie zusammenhielt. Ohne das wäre sie wahrscheinlich schon zerkrümelt wie ein trockener Keks.
    Durchs offene Fenster wehte der scharfe Geruch von Eukalyptus herein. Daniel redete wieder.
    “… zu deinem Besten … sag mir …”, Störgeräusche drangen an ihr Ohr, “… wenn du da … ja? Und …”
    Sie schüttelte das Handy. Verflucht. Ihre Batterie war kurz davor, den Geist aufzugeben. Offenbar hatte sie vergessen, sie aufzuladen. Wieder einmal.
    “Daniel?”, rief sie. “Wir sind unterbrochen worden. Ich … hallo? Ich kann dich nicht hören!”
    Es folgte wieder ein Krachen und Rauschen und von Daniel abgehackte Wörter, die sie sich nicht zusammenreimen konnte.
    “Nein, Daniel, wirklich.” Jetzt brüllte sie. “Meine Batterie ist …”
    Dann hörte sie nur noch Ätherrauschen.
    Tess nahm das Handy vom Ohr und starrte es finster an, dann schleuderte sie es mit mehr Wucht als nötig auf den Sitz neben sich.
    Sie atmete schnaufend aus. Verdammte Technik.
    Verdammter Daniel.
    Nur weil er Recht hatte mit den dunklen Ringen unter ihren Augen, hieß das noch lange nicht, dass er auch ansonsten Recht hatte. Schlaf war Zeitvergeudung, und sie konnte sich keine Zeitvergeudung leisten. Ihre Arbeit war alles, was sie interessierte. Und sie waren der Lösung nah. Sehr nah.
    Sie schaltete herunter, während sie eine lange Kurve nahm, und dachte an die Stunden, Tage, Monate, die sie in dieses Forschungsprojekt investiert hatte. Sie hatte genau wie der Rest des Teams alles in diese Arbeit hineingelegt. Wie ihre Kollegen hatte auch sie bei jedem Fehler Blut und Wasser geschwitzt und bei jedem Schritt, den sie vorankamen, gejubelt.
    Tess seufzte. Warum glaubten bloß alle, dass ihr an dem Tag, an dem sie Adam verloren hatte, auch die Fähigkeit, ihr Privatleben in den Griff zu bekommen, abhandengekommen war?
    Sie biss die Zähne zusammen und starrte hinaus in die Dunkelheit. Schön, dann war es eben so. Sie würde nach Hause fahren, ihre Koffer packen und mit der nächsten Maschine irgendwohin fliegen. Irgendwohin. Sie würde ein gutes Buch lesen, Pyramiden anschauen, sich in der Menge verlieren. Sie würde genau gesagt gar nichts tun, nur ihren Gedanken nachhängen. Mit Haien zu schwimmen klang sicherer.
    Tatsächlich wäre mit Haien zu schwimmen sogar …
    In dem Moment, in dem sie die Gestalt, die in den Lichtkegel ihrer Scheinwerfer taumelte, entdeckte, war es fast zu spät. Sie bremste scharf und riss das Steuer nach links herum.
    Ihr Honda kam bedenklich ins Schleudern.
    Das ohrenbetäubende Quietschen der Reifen brach die tintenschwarze Stille des Canyons. Entsetzt sah sie die Leitplanke, die die Straße von der steil abfallenden Schlucht trennte, auf sich zurasen.
    Als sie das Steuer scharf nach rechts herumriss, hörte sie, wie der linke hintere Kotflügel gegen Metall schrammte, während sie im Rückspiegel die Funken sah, die in der Dunkelheit aufstoben.
    Ihr Adrenalinpegel schnellte hoch, sie wurde von einer Hitzewelle überschwemmt. Verzweifelt versuchte sie den Wagen wieder unter Kontrolle zu bekommen. Der Kies spritzte gegen den Unterboden, als das Auto aus der Ausbuchtung heraus zurück auf die rechte Seite der Straße schoss. Plötzlich ragte die Felswand bedrohlich vor ihr auf, dann kam der Wagen wunderbarerweise mit einem Ruck zum Stehen.
    Ihr rasender Puls hämmerte in ihren Ohren. Sie legte den Leerlauf ein, zog die Handbremse an und schlug sich die zitternden Hände vors Gesicht.
    “Oh mein Gott …”
    Der Zwischenfall hatte nicht länger als acht Sekunden gedauert … die längsten acht Sekunden ihres relativ kurzen Lebens. Noch immer zitternd lehnte sie ihren Kopf gegen die Kopfstütze und schaute in den Rückspiegel, erschrocken über das unnatürlich bleiche Gesicht, das ihr entgegenstarrte. Sie wandte den Blick ab und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Dunkelheit hinter sich. Auf der Straße sah man nur den Mondschatten. Nichts deutete darauf hin, dass da eben noch jemand gewesen war.
    Ein Mann.
    Wieder schnellte ihr

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