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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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halten Sie davon, wenn wir von hier verschwinden?”

4. KAPITEL
    Die Morgendämmerung färbte den Himmel rot, als sie ihr Ziel erreichten. Sie fuhr durch ein Schlagloch, und Tess hörte, wie Jack vor Schmerz die Luft einsog.
    “Entschuldigung”, sagte sie und schaute zu ihm hinüber. Er saß mit geschlossenen Augen da, den Kopf gegen die zu niedrige Nackenstütze gelehnt. Er hatte sich während der ganzen Fahrt kaum bewegt und auch nichts gesprochen. “Sind Sie okay?” Blöde Frage. Er zog es vor, sie zu überhören.
    “Wie lange noch?” Er schluckte schwer. “Bis wir da sind?”
    “Wir sind da. Das Haus liegt am Ende der Straße. Halten Sie durch.”
    Sie sah ihm an, dass das leichter gesagt als getan war. Die Wirkung der Medikamente hatte nachgelassen. Die Kugel musste entfernt werden, und zwar schnell. Der Verband an seiner Schulter war blutdurchtränkt, und er schauerte immer wieder zusammen. Großer Gott, sie durfte gar nicht daran denken, was vor ihr lag.
    Tess parkte vor dem Haus, stieg aus und ging um den Wagen herum auf Jacks Seite. Sie half ihm heraus, und er taumelte gegen sie, bevor er, auf sie gestützt, mühsam ein schwankendes Gleichgewicht fand. Die Morgenröte tauchte sein eben noch unnatürlich bleiches Gesicht in ein flammendes Rot.
    Er schaute auf den von hohen Bergen umstandenen See hinaus. “Wo sind wir?”
    Sie hievte ihn die ausgetretenen Holzstufen der Veranda hinauf. “Das ist das Ferienhaus meiner Freundin Cara Barrington. Ich komme oft hierher.”
    Das brachte ihn dazu, ihr langsam den Kopf zuzuwenden. “Wer weiß davon sonst noch?”
    Sie zuckte die Schultern. “Niemand wird wissen, wo ich bin, wenn es das ist, was Sie denken. Cara ist schon seit längerem im Ausland. Sie hat mir einen Schlüssel gegeben, und das Haus ist … nun, so eine Art Zuflucht für mich.”
    “Was ist mit Nachbarn?”
    “Es gibt keine direkten. Davon abgesehen, dass die meisten nur am Wochenende hierherkommen.”
    Er lehnte sich gegen den Türstock, während sie aus ihrer Tasche den Hausschlüssel herauskramte. Die Anstrengung hatte bewirkt, dass ihm der Schweiß in Strömen übers Gesicht lief. Tess mühte sich mit dem Schlüssel ab.
    “Tess …”
    “Dieses blöde Schloss klemmt ständig”, sagte sie.
    “He … Tess ….” Diesmal klang seine Stimme ein bisschen schwächer.
    “Gleich habe ich es. Es ist …” Sie fiel praktisch mit der Tür ins Haus, als diese aufging. Jack folgte ihr. Allerdings nicht wie erhofft.
    Sie hörte hinter sich ein dumpfes Geräusch. Als sie sich umdrehte, sah sie ihn mit dem Gesicht nach unten auf dem schwarzweißen Linoleumboden direkt im Eingang liegen.
    “Oooh
, Jack. Das ist nicht gut.”
    Bei seinem Anblick fühlte sie sich plötzlich wie betäubt. Bis vor einer Minute war es ihr noch gut gegangen. Jetzt forderte die schreckliche Nacht ihren Tribut. Sie stand wie gelähmt in der Küche, auf dem Herd blinkte der Teekessel im Morgenlicht, und in der Luft hing der schale Geruch kalten Holzfeuers. Ein anderer Tag, ein anderer Moment stahl sich in ihr Bewusstsein.
    “Geh nicht rein, Tess”, warnte Paul Wyler, ihr Kollege. “Es wird gleich jemand da sein.”
    Sie konnte nicht atmen. Warum konnte sie nicht atmen?
    Durch die Glasscheibe sah sie, wie die Krankenschwestern und Sanitäter den Mann, der auf dem Untersuchungstisch in der Notaufnahme lag, umschwärmten. Ein Kinn. Ein Profil. Sie verspürte einen Schlag vor die Brust, als hätte sie ein Backstein getroffen.
    Oh, Gott. Nicht Adam. Es kann nicht Adam sein.
    Sie spürte, wie Paul sie am Arm zog.
    “Wer?”, schrie sie. “Wer kommt? Wann? Er stirbt! Lass mich los!” Paul konnte sie nicht festhalten, vielleicht wollte er es auch nicht. Sie riss sich los und rannte in die Notaufnahme. Er muss sofort operiert werden, sagten sie. Es kommt gleich jemand. Aber bis jetzt war noch niemand da. Sie musste ihn retten. Oh, Gott, Adam! Stirb nicht! Du darfst nicht sterben.
    Tess schauerte zusammen und rang mühsam nach Atem. Es war ein Albtraum, der sie regelmäßig nachts heimsuchte, aber selten am helllichten Tag. Die Tränen stiegen ihr in die Augen. Verdammt! Weine nicht.
    Sie wischte sich über die Augen, wobei sie sich fragte, wie sie darauf gekommen war, dass sie das allein tun könnte. Was hatte sie bewogen, diesen Mann aus dem Krankenhaus zu entführen, in der vagen Hoffnung, dass sie ihm helfen könnte? Sie wusste ja nicht einmal, wie sie ihn ganz ins Haus bekommen sollte.
    “Jack?” Sie berührte

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