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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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“Aber Sie haben gesagt, dass sie Ihnen gefolgt sind. Woher wussten Sie das?”
    “Ich wusste es einfach. Instinktiv.” Er schaute sie unverwandt an. “Ich hatte Recht.”
    Volle zehn Sekunden verstrichen. “Wenn Sie mich anlügen …”
    “Warum sollte ich lügen?”
    Sie schaute ihn mit verengten Augen an. “Sie haben mir gesagt, dass Sie Jack heißen.”
    “Nein, habe ich nicht.”
    “Natürlich haben Sie es gesagt. Wie sollte ich sonst darauf kommen?”
    Er schüttelte den Kopf. “Ich erinnere mich nicht daran.”
    Sie umklammerte mit beiden Händen das Lenkrad. “Schön, wenn das nicht Ihr Name ist, wer zum Teufel ist dann Jack?”
    Er schüttelte den Kopf. “Wenn ich das wüsste.”
    Tess brach in ein halb hysterisches Gelächter aus und schien gar nicht mehr aufhören zu können. Sie legte den Kopf aufs Lenkrad, ihre Schultern bebten. Aber es dauerte nicht lange, bis er die Tränen über ihr Gesicht strömen sah.
    Oh, verdammt.
“Hey.” Er legte ihr eine Hand auf den Arm. “Nicht weinen.”
    Sie schniefte und hob endlich den Kopf. Ihre Augen waren geschwollen, die Nase war rot. “Sie haben Recht. Was soll das? Ich meine, diese Leute in
Zwielichtzone
haben schließlich auch nicht geheult, als sie in einer fremden Welt aufwachten, stimmt’s? Oder als sie entdeckten, dass sie einfach nur Figuren sind, die einer Schreibmaschine entsprungen sind, oder? Aber genauso fühle ich mich. Als wäre ich aus meinem Leben herausgetreten und plötzlich in einem anderen gelandet.”
    Sie schaute ihn, sich die Tränen abwischend, an. “Mein Leben ist sehr … normal, wissen Sie? Ich mähe meinen Rasen. Bezahle meine Steuern. Leuten wie mir passiert so etwas nicht.”
    Er wünschte, er wüsste, ob es Leuten wie ihm passierte. Himmel. Er legte seine Hand an den Türgriff. “Es ist vorbei”, sagte er. “Ich gehe, und Sie fahren zur Polizei. Erzählen Sie ihnen, dass ich Sie gezwungen habe. Erzählen Sie ihnen, was immer Sie wollen. Und dann vergessen Sie, dass Sie mich je gesehen haben.”
    Er bot ihr einen Ausweg an, und dafür war sie ihm dankbar, aber annehmen konnte sie sein Angebot aus irgendeinem Grund nicht.
    Die Tür öffnete sich mit einem leisen Klicken.
    “Nein.” Tess streckte die Hand aus und zog sie wieder zu. Allein der Himmel wusste, in was sie sich da hineinmanövrierte. “Nein”, wiederholte sie entschieden. “Sie würden keine halbe Meile weit kommen. Davon abgesehen, haben Sie nicht mal eine Hose an.”
    Er schaute verwirrt an sich herunter, dann schüttelte er den Kopf. “Ich bin okay. Und das mit der Hose lässt sich ändern.”
    “Ja, Sie sind okay, weil Sie mit Medikamenten vollgepumpt sind. Aber in einer Weile lässt die Wirkung nach. Und dann …” Sie registrierte die Schweißperlen über seiner Oberlippe. “Ich lasse Sie nicht gehen.”
    Er musterte sie eingehend. “Sind Sie immer so stur, Doc, oder bin ich es, der diese Seite in Ihnen zum Vorschein bringt?”
    Obwohl die Heiserkeit in seiner Stimme natürlich von der Anstrengung herrührte, klang es sexy, und sie konnte sich plötzlich gut vorstellen …
    “Bilden Sie sich bloß nichts ein”, sagte sie eilig. “Ich kann mit Befehlen nicht sonderlich gut umgehen. Ein schon lange bestehender Charakterdefekt.”
    “Warum überrascht mich das nicht?”
    “Vermutlich weil wir uns in dieser Hinsicht sehr ähnlich sind.”
    Da sein Gesicht nur ein paar Zentimeter von ihrem entfernt war, ließ sich das Gefühlschaos, das sich in seinen Augen widerspiegelte, schwerlich übersehen. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Sie fühlte sich fast ebenso verwirrt wie er. Langsam wich sie mit dem Oberkörper zurück.
    “Mit dieser Kugel in der Schulter kommen Sie nirgends hin.” Sie holte tief Atem und schaute an ihm vorbei auf die Straße. “Wir müssen uns jetzt nur gegenseitig vertrauen. Das ist alles. Okay?”
    Er schaute sie aus diesen blauen Paul-Newman-Augen an. “Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie nicht mehr alle Tassen im Schrank haben?”
    “Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Schmeicheleien nicht Ihre starke Seite sind?” Der Anflug eines Lächelns zerrte an ihren Mundwinkeln.
    “Ich wünschte, ich wüsste es.”
    “Richtig”, sagte sie. “Also … Jack. Darf ich Sie Jack nennen?” Er zuckte die Schultern. Sie ließ den Honda an, dann fuhr sie rückwärts vom Parkplatz. “Also, Jack”, wiederholte sie, den ersten Gang einlegend. “Ich finde … L. A. ist in letzter Zeit ziemlich überfüllt. Was

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