Tiffany Duo Band 0133
Ihnen schon gesagt, dass mir die Garage völlig ausreicht.”
“Aber mit allem, was Sie tun …”
“Was genau tun Sie eigentlich, Sean?”, fiel ihr Debbie ins Wort.
Seine Augen lachten sie an. “Alles, was Sie möchten.”
“Sean ist Zimmermann”, erklärte Myra eifrig. “Er arbeitet an diesem neuen Einkaufszentrum bei Buchanan mit.”
“Und was machen Sie hier?”, bohrte Debbie weiter.
“Ach, so ein paar Sachen.”
“Er will die Garage mieten. Er ist gekommen, weil ich jemand gesucht habe, der mir neue Fenster einsetzt – die Rahmen sind doch alle morsch, erinnerst du dich? Ich habe es dir am Telefon erzählt – und dann entdeckte er den ganzen ungenutzten Platz und fragte mich, ob er die Garage mieten könnte. Und ich habe natürlich Ja gesagt.”
Sean MacNeill hat also etwas entdeckt, überlegte Debbie beunruhigt. Eine ältere verletzliche Frau, alleinstehend, ohne Schutz und nur allzu glücklich, einen sympathischen Mann im Haus zu haben. Natürlich hatte ihre Mutter Ja gesagt.
Sie nagte an ihrer Unterlippe, während sie sich an die
Onkel
erinnerte.
Die Zeitschaltuhr am Backofen bimmelte. Myra rannte geschäftig hin und her und stellte Honig, Butter und das Blätterteiggebäck auf den Tisch. Sean nahm sich drei Teilchen.
Debbie hob die Augenbrauen. “Übernachtung und Frühstück?”
Er grinste sie an. “Ihre Mom ist eine prima Köchin.”
Myra seufzte sehnsüchtig. “Ach, es ist so herrlich, einen Mann mit einem guten Appetit um sich zu haben.”
Debbies Hals fühlte sich plötzlich wie zugeschnürt an.
Es dauerte nicht lange, dann war sein Teller leer, und er erhob sich. “Danke fürs Frühstück, Mrs Jordan. Sind die Kinder schon auf?”, fragte er Debbie. “Ich bräuchte nämlich meine Schuhe.”
Seine Höflichkeit hatte etwas Entwaffnendes. “Nein, noch nicht. Aber warten Sie, ich hole sie Ihnen.”
“Sie stehen vor dem Schrank. Oder irgendwo dort in der Nähe auf dem Boden.”
Sie fand sie schließlich unter der Kommode. Überdimensionale Arbeitsstiefel, mit lehmverschmierten Sohlen. An den Schnürsenkeln trug sie sie nach unten.
Er bedankte sich und zog sie an. Dann stand er auf und fragte: “Sind Sie so nett und geben mir Ihren Autoschlüssel?”
“Wofür?”
Er war groß. Sie war es nicht gewöhnt, zu einem Mann aufzuschauen. “Ich muss Ihren Wagen wegfahren. Sie haben mich eingesperrt.”
“Tut mir leid.” Es tat ihr nicht leid. Sie fühlte sich fehl am Platz. “Ich fahre ihn weg.”
Sie ging ihm voran nach draußen. “Wie lange haben Sie denn vor hier zu wohnen?”, fragte sie, sobald sie außer Hörweite waren.
“Nicht lange.”
Sie klimperte mit den Schlüsseln, bemüht, mit ihm Schritt zu halten. “Für zwei Autos wird es in der Einfahrt ein bisschen eng werden.”
“Ich kann damit leben.”
“Und dann gibt es da noch ein Raumproblem. Die Schlafzimmer …”
“He, ich bin bereit, mich zu beschränken.”
Sie senkte den Kopf und ließ ihr Haar nach vorn schwingen, um ihr Lächeln zu verbergen. “Wirklich sehr großzügig von Ihnen”, sagte sie trocken. “Aber es könnte …” Sie schluckte. Los, sag es, ermahnte sie sich. “Aber jetzt, wo wir da sind, könnte es nicht klappen.”
Er blieb abrupt stehen und musterte sie vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. “Möglich. Sie sollten das mit Ihrer Mutter abklären. Sie lebt nicht gern allein.”
“Das wird sie auch nicht müssen. Sie hat jetzt ihre Enkel. Und sie hat mich.”
“Tja, wie gesagt, das sollten Sie mit ihr abmachen.” Er pflückte ihr die Schlüssel aus der Hand und schloss die Tür ihres Mietwagens auf. Seine Kavaliersgeste verwirrte sie. Brachte sie ins Hintertreffen. Aber außer sich mit ihm um die Schlüssel zu balgen, konnte sie nichts tun.
Er gab sie freiwillig zurück. “Schauen Sie, ich habe nicht vor, mich in Ihre Familie hineinzudrängen. Mir reicht meine eigene Familie. Für mich ist Ihre Mom nicht mehr als eine nette Lady mit einer großen leeren Garage.”
“Und einem gemütlichen Heim.”
Dieser langgliedrige, lässige Körper spannte sich an. “Die Garage ist bis jetzt noch nicht bewohnbar. Ich habe nur zugestimmt, im Haus zu wohnen, weil Ihre Mutter es gern wollte. Aber ich erwarte von niemandem, dass er mich durchfüttert oder bemuttert oder mein Kommen und Gehen überwacht, und ganz sicher suche ich nicht nach Problemen.” Er holte schnell und verärgert Atem. “Alles klar?”
“Ja”, gab Debbie zurück, selbst ein bisschen atemlos geworden
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