Tiffany Duo Band 0133
orderte.
“Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir das alles schaffen werden”, sagte sie erstaunt.
Tiger sah sie mit großen Augen an.
“Wir?”, wiederholte er mit gespielter Naivität. “Das verdrücke ich ganz allein.”
Es war eigentlich kein besonders origineller Witz, aber Hope kicherte trotzdem. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so unbeschwert gefühlt. Doch nach all den traumatischen Ereignissen der letzten Tage war sie froh, sich endlich ein wenig entspannen zu können. Und sie liebte es, von Tiger zum Lachen gebracht zu werden.
In den nächsten zwei Stunden gab sie sich alle Mühe, ihn ebenfalls aufzuheitern. Sie unterhielten sich angeregt und sprachen dem guten Essen zu. Das Kerzenlicht und die sanfte Musik im Hintergrund trugen ebenfalls zu der romantischen Stimmung bei, die die beiden in eine andere Welt entführte. Nach einer Weile vergaßen sie die anderen Gäste und widmeten sich nur einander. Hope fragte Tiger begierig aus, und er war ungewöhnlich redselig. Sie hielten sich vorwiegend an neutrale Themen wie Filme, Musik und Sport. Tiger nahm überrascht zur Kenntnis, dass Hope sich für Basketball interessierte. Er gestand ihr, seit Langem ein Fan von Baseball zu sein. Das Team aus Detroit war sein Favorit. Dann sprachen sie über das Wetter in den Tropen, und er erzählte ihr etwas über die Geschichte der Insel. Vater Felipe hatte ihn darüber informiert.
Und immer wieder berührte er ihre Hand und bedachte sie mit liebevollen Blicken. Jeder, der sie von außen beobachtet hätte, hätte geschworen, dass sie ein Liebespaar waren. Hope entspannte sich zusehends, sie merkte, wie sehr sie seine Gesellschaft genoss und wie kostbar ihr diese unbeschwerten Momente waren.
Doch irgendwann näherte das Essen sich dem Ende. Die Kellnerin brachte die Teller für das Dessert. Zu seinem großen Bedauern musste Tiger Hopes Hand loslassen.
Sie biss sich auf die Lippen und kehrte plötzlich wieder in die Realität zurück. Ob Tiger wirklich das Gleiche für sie empfand wie sie für ihn? Schließlich durfte sie nicht vergessen, dass er für den Geheimdienst arbeitete. Er war es gewohnt, eine Rolle zu spielen. Lass dich jetzt nicht von dieser romantischen Stimmung täuschen, sagte sie sich selbst. Zu viel war in den letzten Tagen auf sie eingestürmt, und sie wusste, dass es mit ihren Nerven nicht zum Besten stand. Im Moment gab es für sie keine Realität, an die sie sich hätte halten können. Und das galt auch für den Mann, mit dem sie am Tisch saß. Sein ganzes Leben bestand nur aus Lügen. Er gab vor, jemand zu sein, der er nicht war. Hatte sie nicht schon einmal auf schmerzliche Weise lernen müssen, dass sie keinem Mann trauen konnte?
In diesem Moment lächelte Tiger Hope an und bot ihr ein Stück Käsekuchen von seinem Teller an. All ihre guten Vorsätze, die Warnungen, mit denen sie sich vor ihm schützen wollte, schmolzen dahin.
Sie nickte und ließ sich von ihm füttern. Es war alles vollkommen lächerlich und trotzdem …, in diesem Moment fühlte sie sich wie im siebten Himmel.
Es war gar nicht so leicht für Tiger, den Blick von Hope abzuwenden. Versonnen sah er zu den anderen Tischen herüber, wo Liebespaare saßen und sich an den Händen hielten. Tiger und Hope unterschieden sich in nichts von ihnen. Falls jemand sie wirklich beobachtet haben sollte, konnten sie mit ihrer Vorstellung zufrieden sein. Tiger gestand sich ein, dass er noch nie zuvor in seinem Leben ein solches Vergnügen an der Gesellschaft einer Frau gehabt hatte.
Er liebte es, Hope zu betrachten, liebte ihr Lachen und die Art, wie sie die Stirn runzelte, wenn sie über etwas nachdachte. Er liebte ihr Aussehen, liebte den Klang ihrer Stimme, liebte …
Aber an Liebe darf ich jetzt wirklich nicht denken, ermahnte er sich streng. Erneut war er in Gefahr, seinen Auftrag zu vergessen. Und das war allein ihre Schuld. Sie entführte ihn in eine andere, friedlichere Welt. Er sollte sich ihr gegenüber auf Distanz halten, wenn er auch nur einen Funken Verstand besaß. Sie würde ihn nie richtig kennenlernen, dazu war einfach keine Zeit. Aber warum nicht, fragte ein Teil von ihm beharrlich. Dieser Teil hieß Michael, nicht Tiger, und er sehnte sich nach einem ganz normalen Leben und der Liebe zu einer Frau wie Hope. Konnte man ihm das wirklich verübeln?
Da er nicht wusste, wie er diesen Konflikt lösen sollte, erhob er sich abrupt.
“Komm, lass uns gehen.” Er streckte die Hand nach Hope aus und zog sie hoch.
Sie war
Weitere Kostenlose Bücher