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Tiffany Duo Band 0133

Tiffany Duo Band 0133

Titel: Tiffany Duo Band 0133 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sizemore Virginia Kantra Linda Turner
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Menschen, der einen klaren Kopf behielt, wenn es darauf ankam. Ihre Mutter blieb immer ruhig und beherrscht und wusste, was zu tun war. Sie würde ihr helfen.
    Zehn Minuten später hielt Merry vor dem Fachwerkhaus an, das seit Generationen im Familienbesitz war.
    Sie brauchte nur ihrer Nase zu folgen, um ihre Mutter zu finden. “Hm, Apfelkuchen”, sagte sie lächelnd und betrat die Küche. Ein süßer Duft nach bratenden Äpfeln und Zimt lag in der Luft. Es roch einfach himmlisch. “Sag jetzt nicht, dass du die für das Abendessen der Kirche backst.”
    Sara McBrides Arme waren bis zu den Ellbogen mit Mehl bedeckt. Sie rollte ihren Teig weiter aus und lachte leise. “Tut mir leid, Liebes. Aber ich muss bis halb sieben fertig sein, und mir fehlen noch zwei Kuchen.”
    “Wirklich schade.”
    Saras blaue Augen funkelten vergnügt. Sie deutete zu der Anrichte, auf der schon fünf Apfelkuchen auf einem Gitter auskühlten. Einer, der etwas größer war als die übrigen, war bereits angeschnitten. “Es ist mir ein Rätsel, woher ihr Kinder immer wisst, dass ich Kuchen backe. Ihr müsst einen sechsten Sinn dafür haben. Joe und Zeke waren auch schon da. Zum Glück hatte ich es geahnt und einen Extrakuchen für die Familie gemacht. Hol dir einen Teller, Liebes, und erzähl mir, was du auf dem Herzen hast.”
    Merry hätte schwören können, dass man ihrem Gesicht nichts ansah. Trotzdem wusste ihre Mutter immer, wenn eines ihrer Kinder Kummer hatte. Sie nahm sich ein großes Stück Kuchen und setzte sich Sara gegenüber. “Ich brauche deine Hilfe, Mom”, sagte sie leise. “Es ist etwas passiert, und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.”
    “Erzähl mir einfach alles”, antwortete ihre Mutter ruhig.
    Die Worte strömten nur so aus Merry heraus. Es war, als müsste sie die Mischung aus Schmerz und Verwirrung, Angst und Tränen unbedingt loswerden. “Ich habe das Gefühl, der Boden würde unter mir versinken”, stieß sie hervor. “Nichts ist mehr so wie früher. Ich dachte, ich liebte Thomas. Aber ich glaubte auch, er wäre immer für mich da. Und das ist er nicht. Er lief davon, und ich bin furchtbar allein.” Sie schluckte trocken.
    “Und jetzt hat Nick …” Die Gefühle schnürten ihr die Kehle zu. “Ich weiß nicht, wie es passiert ist. Ich hatte keine Ahnung … Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass er mehr für mich empfindet.”
    Merrys Stimme versagte, und sie konnte nicht weitersprechen. Verärgert wischte sie die Tränen fort, die ihre Wangen hinabliefen. “Was soll ich tun, Mom? Ich wünsche mir so sehr, dass alles wieder so wie früher wird. Aber es gibt kein Zurück. Und das tut furchtbar weh.”
    Sara McBride hätte alles für das Zauberwort gegeben, das den Schmerz ihrer Tochter lindern konnte. Aber so einfach war das Leben nicht. “Es tut mir furchtbar leid, Liebes. Ich kann deinen Kummer nachfühlen. Aber wir wissen beide, dass ich dir in diesem Fall nicht helfen kann.”
    Merrys Tränen flossen erneut. “Ich hatte befürchtet, dass du das sagen würdest. Was soll ich bloß tun, Mama?”
    Saras Augen wurden feucht. Merry hatte sie zuletzt Mama genannt, als sie ein kleines Mädchen war. “Du musst dir darüber klar werden, was du möchtest, und entsprechend handeln. Wenn du Thomas wirklich noch liebst und eine Möglichkeit suchst, damit ihr wieder zusammenkommt, dann fahre nach Chicago und bringe ihn zum Reden.”
    “Und wenn er mich nicht sehen will? Ich glaube, ich würde sterben vor Demütigung.”
    “Und wenn er es doch möchte und nur nicht den Mut aufbringt, dich anzurufen?”, entgegnete ihre Mutter. “Willst du riskieren, ihn für immer zu verlieren, weil du Angst vor einer Demütigung hast?”
    “Nein, natürlich nicht”, sagte Merry heiser. “Aber ich kann nicht vergessen, was er mir angetan hat. Ich glaube, dass ich ihn immer noch liebe. Aber ich bin mir nicht sicher. Ich bin völlig verwirrt.”
    Plötzlich hatte sie keinen Appetit mehr und schob ihren Teller beiseite. Schmerzlich sah sie ihre Mutter an. “Die Sache mit Nick hat mich restlos umgeworfen. Ich muss ihn furchtbar gekränkt haben, weil ich einfach aus seinem Büro gerannt bin. Aber ich war so verblüfft, dass ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte. Ich hatte so etwas nie erwartet. Ich dachte, wir wären Freunde.”
    “Das seid ihr auch, Liebes. Es bedeutet aber nicht, dass sich eure Beziehung nicht weiterentwickeln kann – wenn du möchtest.”
    Merry sah ihre Mutter erschrocken an.

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