Tiffany Duo Band 0142
beide
angelogen
?”
“Liebes.” Vivian stand auf und ging zu ihr. “Es gab Gründe …”
Doch das Mädchen wich kopfschüttelnd zurück. Sie weinte jetzt, und Sarah wusste, dass die Kleine kurz vor einem hysterischen Anfall war. Und ihre Reaktion war nur zu begreiflich. Sie verstand sie so gut.
“Ihr habt mich angelogen!”, schrie Katey auf. Sie ließ die Geburtsurkunde fallen und rannte aus dem Zimmer. Die Tür knallte hinter ihr ins Schloss, als sie das Haus verließ.
Sarah wollte hinter ihr herlaufen, doch ihre Mutter hielt sie fest. “Lass sie. Sie muss jetzt erst mal allein damit zurechtkommen.”
“Mom, sie ist gerade mal acht Jahre alt!”, gab sie zurück, wütend auf sich selbst, wütend auf ihre Mutter. “Wie, zum Teufel, soll sie allein mit etwas klarkommen, das sie gar nicht verstehen
kann
?” Sie riss sich von ihrer Mutter los und öffnete die Vordertür, bevor Vivian sie aufhalten konnte.
“Sarah – du machst einen Fehler!”
Ihre Tochter, die schon die Treppe hinuntergeeilt war, hielt einen Moment lang inne. “Nein, vor acht Jahren, da habe ich einen Fehler gemacht. Jetzt werde ich meine Tochter suchen, und sie um Verzeihung bitten. Ich bete zu Gott, dass es nicht zu spät dafür ist.”
Sie fand sie im Hundezwinger in einer Ecke von Mariahs Box. Das Mädchen wiegte einen der kleinen schwarzen Hündchen im Arm und weinte bitterlich.
Der Anblick zerriss Sarah das Herz. Sie blieb in einiger Entfernung stehen und flüsterte: “Es tut mir so leid, Schatz.”
Katey drehte ihr tränenverschmiertes Gesicht zu ihr, doch sie schwieg.
“Kann ich reinkommen?”
Sie hob ihre kleinen Schultern und putzte sich die Nase am Ärmel ihrer Bluse ab.
Sarah schlüpfte hinein, kauerte sich neben ihre Tochter und gab ihr ein Taschentuch.
“Wir haben Mist gebaut”, begann sie schließlich.
“W-warum habt ihr mir nicht die W-wahrheit gesagt?”
“Weißt du, Kleines, ich erwarte nicht, dass du das alles verstehst. Das tue ich ja selbst kaum. Versuch nur bitte daran zu denken, dass Erwachsene auch nicht immer perfekt sind. Manchmal machen wir Fehler.” Sie schnaufte. “
Große
Fehler. Und Moms und mein Fehler war besonders groß.” Sie warf Katey einen schnellen Blick zu. “Damals glaubten wir, das Richtige zu tun, weißt du?”
Kateys Schluchzer kamen jetzt nur noch vereinzelt. “Und Dean ist mein richtiger V-vater?”
“Ja.”
Vorsichtig setzte Katey das Hündchen wieder ins Stroh und ließ es zu seiner Mutter zurücklaufen. “Wart - wart ihr verheiratet?”
“Nein, Liebes”, antwortete Sarah und seufzte. “Das waren wir nicht. Aber wir - wir liebten uns, und daraus bist du entstanden.” Sie zögerte. “Du weißt, wie Babys gemacht werden?”
Das Mädchen nickte unter Tränen.
“Irgendetwas ist schiefgegangen zwischen uns, Dean und mir. Er ging fort, und ich dachte, er liebt mich nicht mehr. Auch das war ein Fehler.”
“Wusste er von mir?”
Sarah schüttelte traurig den Kopf. “Nein.”
“Warum hast du es ihm nicht erzählt?”
Die Frage aller Fragen. “Weil ich dachte, es würde ihn nicht interessieren. Und darin hatte ich unrecht.”
Sarah konnte sehen, wie es in Katey arbeitete. Fieberhaft. “Liebt er dich jetzt?”
Sie versuchte, ihren Arm um Katey zu legen, doch das Kind wich zurück. Verletzt zog Sarah ihre Knie zu sich heran und verschränkte die Arme. Wie viel sollte sie ihrer Tochter erzählen? “Scheint, dass er mich immer geliebt hat.”
“Weiß er jetzt von mir? Hast du es ihm erzählt?”
Sarah nickte.
“Warum ist er dann weggegangen? Mag er mich nicht?”
“Oh Süße …” Sie schluckte heftig. “Du weißt genau, wie sehr er dich mag. Aber er ist im Moment wirklich sehr böse auf mich. Er war -mindestens so wütend wie du. Vielleicht noch mehr.”
“Wütender als ich geht gar nicht”, erklärte Katey ernsthaft.
Sarah musste unwillkürlich lächeln.
“Ja, vermutlich hast du da recht. Und ich verstehe dich. Wenn ich du wäre, würde ich mich zurzeit auch nicht gerade mögen. Aber weißt du - wenigstens hattest du mich all die Jahre. Du dachtest zwar, ich wäre deine Schwester, aber wir waren doch zumindest immer zusammen. Aber Dean wusste noch nicht mal, dass du existierst.”
“Und ich wusste auch nicht, dass er existiert”, entgegnete Katey mit bedenklich zitternder Stimme.
“Da hast du recht.”
Katey rappelte sich vom Boden hoch und stapfte zur Tür. Noch bevor Sarah aufstehen konnte, drehte das Mädchen sich um. Ihre
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