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Tiffany Duo Band 0142

Tiffany Duo Band 0142

Titel: Tiffany Duo Band 0142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Brand Gina Wilkins Karen Templeton
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führte.
    Neben einer hohen Hecke blieb Blade stehen. “Warte hier, außer Sichtweite. Ich hole den Jeep, und dann komme ich zu dir.”
    Er verschwand um die Ecke. Anna hielt die Aktentasche fester, zog sich weiter in die Hecke zurück und wünschte sich, ihren Mantel beim Gehen mitgenommen zu haben, denn es hatte zu nieseln begonnen. Die Straßenbeleuchtung war kaum mehr als ein gelber Schimmer, als der Niederschlag heftiger wurde und Nebel aufstieg.
    Aus der Ferne war das Geräusch eines startenden Motors zu hören, wahrscheinlich der Jeep. Doch da war noch etwas anderes. Ein leises Rascheln. Anna versuchte zu lauschen und das Geräusch einzuordnen. Ihre Nackenhaare sträubten sich. Plötzlich wusste sie, dass der Mann, der ihre Wohnung beobachtet hatte, sehr nahe war. Er musste misstrauisch geworden sein, die Rückseite des Hauses überprüft und gesehen haben, wie sie hinausgingen.
    Langsam bewegte sie den Kopf, erst zur einen, dann zur anderen Seite. Die Straße war leer, und einen Moment lang war sie verwirrt. Wo war dieser Mann?
    Wieder beschlich sie das Gefühl einer Ahnung. Daher trat sie leise aus der Hecke heraus. Da, der Mann war hinter ihr, auf der anderen Seite der Hecke. Sie hörte das leise Rascheln, als er durchs Gras ging.
    Wieder sah Anna sich um und ging im Geiste ihre Möglichkeiten durch. Sie konnte nicht in dieselbe Richtung gehen, die Blade genommen hatte. Die Hecke endete an einer Auffahrt, wenige Schritte entfernt. Wenn sie diesen freien Raum überquerte, würde der Mann sie sehen, und wenn er eine Waffe bei sich hatte, dann würde sie so im Gegenlicht ein leichtes Ziel bieten.
    So lautlos wie möglich zog sie sich zurück in die Hecke, auf der Suche nach einem Versteck. Sie musste nur in Sicherheit bleiben, bis Blade zurückkam. Ihr Ärmel blieb hängen, daher blickte sie nach unten. Als sie sich dann wieder umsah, stand er da. Eine breite Gestalt im dämmrigen Licht.
    Der kalte Regen wehte ihr ins Gesicht. Es war derselbe Mann, der sie durch den Ambrose Park gejagt hatte. Sie sah, wie er beide Arme hob, und auch wenn sie es nicht genau erkennen konnte, wusste sie doch, dass er eine Waffe hielt und auf sie zielte.
    Sie hörten das Brummen eines Motors, dann erhellten Scheinwerfer die Straße, schreckten sie aus ihrer Erstarrung. Anna sprang zur Seite, fühlte etwas Heißes an ihrer Wange, hörte ein Ploppen, sah den Mann schwanken, sich drehen und auf den Jeep zielen.
    Die Scheinwerfer gingen aus, und es wurde wieder finster. Anna stürzte vor auf die Straße. Der Jeep schimmerte wie ein wildes Tier mit glänzendem Fell. Eine Tür ging auf, schlug gegen ihre Brust, sodass sie schwankte und beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Sie griff nach etwas Silbernem, dem Türgriff, und warf die Aktentasche hinein. Dann hörte sie einen leisen Fluch, Blade, er packte ihr Handgelenk und zog sie auf den Beifahrersitz. Der Jeep sprang vorwärts. Anna fühlte Blades Hand auf ihrem Pullover. Er hielt sie, während er mit hoher Geschwindigkeit um eine Kurve bog.
    Sie klammerte sich fest und endlich gelang es ihr, sich hinzusetzen. Ihre Tür schlug zu, und das Motorgeräusch wurde leiser. Blade fuhr langsamer, bog in eine andere Straße ein und schaltete das Licht an.
    Er fuhr unter eine Straßenlaterne und hielt den Wagen an.
    “Hat er dich getroffen?”, fragte er und drehte sie herum, damit er sie ansehen konnte.
    Anna erinnerte sich an die Hitze an ihrer Wange und das ploppende Geräusch von einem Schalldämpfer. Seber musste auf sie geschossen haben. “Er hat mich verfehlt”, sagte sie ausdruckslos und wunderte sich, dass sie nicht mehr empfand.
    Blade hielt sie fester, bis es beinahe wehtat. Dann beugte er sich vor und küsste sie. Sie erschauerte unter seiner Kraft, begriff, dass er diese Bestätigung brauchte. Die kalte Betäubung verschwand, als sie erkannte, wie nahe sie dem Tod gewesen war. Blade hatte sie gerettet, aber er wäre beinahe zu spät gekommen.
    Mit einer heftigen Bewegung schlang sie die Arme um seinen Hals, musste ihn fühlen. Seber hatte auch auf Blade gezielt. Sie wusste nicht, ob er noch einmal geschossen hatte, weil der Motor so laut gewesen war, und dann hatte Blade die Scheinwerfer gelöscht und damit das Ziel verborgen.
    Der Kuss endete so abrupt wie er begonnen hatte. Blade legte ihr den Sicherheitsgurt an, dann lenkte er den Wagen zurück auf die Straße. Seine Miene war ernst.
    Anna berührte mit den Fingern ihre Lippen. Sie waren leicht geschwollen und warm.

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