Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
dann kommt Cater, dann Quinn – der ist hier Sheriff. In Uniform sieht er fantastisch aus …” Sie blickte träumerisch in die Ferne, erinnerte sich dann an Antonia und fuhr fort. “Leider rothaarig, und ich steh mehr auf dunkelhaarige Männer, wie Daniel und Cater. Cater lebt in Austin, er ist mittlerweile ein berühmter Schriftsteller.”
“
Der
Cater Sutton? Der die Krimis schreibt? Das ist Daniels Bruder?”
“Ja, sagte ich doch gerade. Ich lese nicht gern, aber Roberto sagt, er schreibt toll.”
“Stimmt. Ich habe alle seine Bücher gelesen.”
“Tja, wenn du lieber ihm den Hof machen willst – er kommt öfter nach Angel Eye und wohnt dann in seinem Haus am Highway 43.”
“Ich will überhaupt niemandem den Hof machen”, korrigierte Antonia. “Ich bin nur neugierig, weil ich heute auf Daniels Ranch war.”
Rita nickte. “Hat Lillian mir schon erzählt. Wie ist es gelaufen?”
“Ich konnte das Fohlen zur Welt bringen. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber …”
“Mit Daniel, meinte ich”, unterbrach Rita sie. “Bist du an ihm interessiert? Und er an dir?”
“Am Anfang war er ziemlich unverschämt, richtig unausstehlich. Aber später haben wir uns ganz nett unterhalten.”
“Daniel und unausstehlich? Das kann nicht dein ernst sein. Er ist einer der umgänglichsten Männer, die ich kenne.”
“Er hat sich anfangs aufgeführt wie ein Macho aus dem Bilderbuch – ich sei doch kein Tierarzt, sondern eine Frau und so weiter. Zuerst wollte er mich nicht einmal zu seiner Stute lassen.”
“Oh.” Rita schüttelte ungläubig den Kopf. “Wahrscheinlich hat er sich nur Sorgen gemacht. Er ist wirklich nett. Eher ein stiller Typ. Aber ich glaube, du willst wissen, ob er verheiratet ist, oder?”
“Rita …” Zu ihrer Verärgerung fühlte Antonia, dass sie rot wurde.
Ihre Freundin grinste. “Wieso denn? Das würde jede Frau wissen wollen, wenn sie so einen tollen Kerl trifft. Aber ich kann dich beruhigen, er ist wieder zu haben. Allerdings war er verheiratet, mit seiner Jugendliebe. Wie ich hörte, war er absolut verrückt nach ihr – Lurleen hieß sie. Dann kam das Kind, James, ein netter Junge, er ist mit meinem Neffen befreundet. Aber Lurleen hasste die Kleinstadt. Sie wollte immer schon von hier weg und blieb dann nur wegen Daniel. Bloß nicht lange. Schließlich hat sie die Stadt doch verlassen.”
“Und Mann und Kind dazu?”
Rita nickte heftig. “Ja, James war gerade erst drei. Du kannst dir vorstellen, dass sie sich damit ziemlich unbeliebt gemacht hat in Angel Eye. Den Mann sitzen zu lassen, na gut, aber das eigene Kind?”
“Also hat Daniel ihn ganz alleine großgezogen?”
“Ja. Und ich finde, er hat es auch prima hingekriegt. Aber die Leute sagen, dass er immer noch nicht über Lurleen hinweg ist.”
“Tatsächlich? Nach all der Zeit?” Antonia bemerkte erstaunt, wie enttäuscht sie war.
Wieder nickte Rita. “Verrückt, nicht? Ich weiß nicht, ob’s wirklich stimmt, aber die Leute sagen es. Außerdem hat er damals nicht die Scheidung eingereicht. Das hat sie gemacht, aber erst Jahre später.”
“Meine Güte.”
“Aber genauso ein Typ ist er eben. Solide, unerschütterlich, loyal.”
Antonia dachte an die ordentlich geführte Ranch, die Sorgfalt, die er für seine Pferde aufwendete. Wahrscheinlich war er kein großer Redner, aber bestimmt zu tiefen Gefühlen fähig. Sie stellte sich vor, wie er allein mit seinem kleinen Sohn auf der Farm sein Bestes gab, immer in der Hoffnung, dass die Frau, die er liebte, zurückkehren würde. Es versetzte ihr einen Stich.
“Das ist eine traurige Geschichte.”
“Ja.” Rita blickte sie von der Seite an. “Ich wette, dass die Liebe einer Frau, die es ernst meint, ihn heilen könnte. Immerhin ist es jetzt fast fünfzehn Jahre her. Viel ausgegangen ist er nie, aber irgendwann muss er ja mal einsehen, dass Lurleen für immer weg ist. Daniel ist wirklich reif für eine neue Liebe – wenn die Richtige kommt.” Rita nickte bedeutungsvoll in die Richtung ihrer Freundin.
“Was, ich?” Antonia lächelte. “Das wage ich zu bezweifeln.”
“Wieso nicht? Du bist alleinstehend, er auch. So viele Möglichkeiten gibt es in diesem Nest ja auch nicht. Ich an deiner Stelle würde die Chance ergreifen. Und denk an seine Brüder – so viel gut aussehende Männer auf einem Haufen!”
Antonia schüttelte den Kopf. “Nein danke. Erstens will ich überhaupt keinen Mann, und zweitens keinen, der noch immer der Frau nachtrauert,
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