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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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an. McCall gefiel dieser Blick überhaupt nicht, und er musste sich beherrschen, dem Mann keine Ohrfeige zu verpassen.
    Dann hörte er, wie Ellie versuchte zu leugnen. Es gelang ihr nicht überzeugend. Er spürte etwas, das er schon seit Langem nicht mehr gefühlt hatte: Eine kribbelnde Wärme durchlief ihn. Konnte es Freude sein?
    “Es könnte sich noch als durchaus nützlich erweisen”, sagte der General und wandte sich dann wieder zu McCall. “Seit Jahren haben sich die Amerikaner und Mexikaner zusammengetan und erfolglos versucht, den Handel mit exotischen und seltenen Tieren zu unterbinden.”
    “Und Drogen”, warf Ellie verächtlich ein.
    Der General winkte gelangweilt ab. “Ein kleiner Nebenverdienst. Immer wieder haben die Ermittler versucht, das Basislager der Schmuggler auszuheben.” Er lachte. “Aber es gibt kein Basislager! Sie ziehen durch den Dschungel wie Nomaden, verstehen Sie?”
    “Natürlich konnten sie immer wieder entwischen. Sie haben sie schließlich gewarnt”, sagte Ellie bitter.
    Der General lachte erneut. “Wie auch immer, Mr McCall. Auch meine frühzeitigen Warnungen nützen nichts, wenn ein Agent ins Lager vorstößt und hier Sender versteckt. Sie verstehen. Das war die Aufgabe von Lanagan und Burnside. Erst sollten sie Kontakt als Käufer aufnehmen, und dann haben sie Miss Lanagans Fachwissen angeboten. Sie hat übrigens einen Doktor in Biologie, wussten Sie das? So sollte die Ausbeute als auch die Überlebensrate während des Transports erhöht werden.” Er blies den Rauch seiner Zigarre direkt in Ellies Gesicht.
    “Und nun, Mr McCall. Ehe ich Miss Lanagan töte, muss ich wissen, wie viele solcher Sender sie bei sich trägt beziehungsweise bereits im Lager versteckt hat.”
    “Keine!”, rief Ellie, und McCall spürte ihre Anspannung. “Ich habe gar keine Chance gehabt. Außerdem habe ich noch nicht einmal welche dabei. Die waren in meiner Tasche, die Ihre Männer weggeworfen haben.”
    “Hm. Vielleicht stimmt das sogar. Ich glaube, Ihr Freund McCall hier wird uns helfen herauszufinden, ob Sie die Wahrheit sagen oder nicht.”
    Dann richtete er sich zu seiner vollen Größe auf. “Es gibt hier einige Angelegenheiten im Lager, die nicht auf sich warten lassen. Ich lasse Sie beide also eine Weile allein, damit Sie nachdenken können.” Er schaute zum Himmel. “Es braut sich ein Sturm zusammen. Wussten Sie das? Nichts Gefährliches, keine Sorge.” Er verbeugte sich spöttisch und ging.
    “Sie tun mir weh”, sagte Ellie, als der General außer Hörweite war.
    “Tut mir leid”, murmelte McCall und ließ sie los. Er hatte sie so fest gehalten, dass sich seine Finger ganz taub anfühlten.
    Ellie rieb sich die Druckstellen und nahm dann die Sonnenblende ab. Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie keinen Ausweg mehr. Am liebsten hätte sie sich an McCall gedrückt.
    “Sind Sie wütend?”, flüsterte sie, ohne ihn anzublicken.
    Er sah sie an und lächelte. “Wütend?”, fragte er überrascht.
    Ihr standen Tränen in den Augen. “Es tut mir so leid. Ich kann mir vorstellen, was Sie von mir denken.”
    “Es ist wenigstens nicht so schlimm wie heute Morgen”, entgegnete er trocken.
    Sie wagte einen Blick auf ihn. Seine Augen leuchteten hell und klar, während sein Gesicht allmählich von der zunehmenden Dunkelheit verdüstert wurde.
    Ellies Herz schlug so heftig, dass sie bebte und ihre Stimme zitterte. “Sie haben wahrscheinlich unzählige Fragen.”
    “Nein. Der General hat so ziemlich alles erklärt.” Er schaute sie an. “Aber eine Frage habe ich doch.”
    Ellie hielt den Atem an. “Und die wäre?”
    “Warum Sie mir es nicht sagen konnten.”
    Das hatte sie nun von ihrem Misstrauen. Ellie versuchte verzweifelt, ihre Fassung noch einen Moment länger zu bewahren. Zumindest war sie mutig genug, sich nicht abzuwenden oder ihr Gesicht zu verbergen.
    “Zuerst wusste ich nicht, ob ich Ihnen trauen kann”, gab sie schließlich kleinlaut zu und schaute ihn mit Tränen in den Augen an. “Sie haben nicht gerade den vertrauenswürdigsten Eindruck gemacht. Und ich war allein auf mich gestellt. Sie hätten einer von denen sein können.”
    “Und danach?” In McCalls Gesicht spiegelte sich eine Verletztheit wider, die sich auch auf seine Stimme übertrug. “Als ich das Geld nicht wollte und versucht habe, Ihnen das Ganze auszureden? Was war dann?”
    “Ich wollte Sie … Sie beschützen.”
    Er zuckte zusammen. “Beschützen? Mich? Sie wollten sich selbst schützen,

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