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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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ersten Mal war er verärgert, bitter; er hatte sich hintergangen gefühlt. Deshalb war er auch nach Mexiko geflohen. Aber diesmal fühlte er sich einfach leer. Leer und traurig. Und verdammt einsam.
    Letzte Nacht – nach all den Anstrengungen und erschöpft wie er war – hatte McCall dennoch kaum schlafen können. Das große bequeme Bett war kalt gewesen, und jeder Muskel in seinem Körper hatte sich nach Ellie gesehnt. Seine Sinne verzehrten sich nach ihr – nach ihrem Orangenblütenduft, ihrer merkwürdig heiseren Stimme, nach ihrem Lächeln.
    Natürlich hatte er daran gedacht, zu ihr zu gehen. Aber das wäre egoistisch gewesen. Stattdessen hatte er darauf gewartet, dass Ellie zu ihm käme. Und wenn sie tatsächlich gekommen wäre? Jede Sekunde, die sie miteinander verbrachten, würde die unausweichliche Trennung nur noch schwieriger machen. Sollte er sich vielleicht im Morgengrauen davonschleichen wie ein Dieb?
    Es klopfte. “McCall? Ich bin’s, Ellie. Kann ich hereinkommen?”
    Er versuchte, nicht zu antworten und sich schlafend zu stellen. Aber wenn es um das Zimtmädchen ging, war er machtlos.
    Deshalb öffnete er die Tür und tat sein Bestes, nicht gleich die Fassung zu verlieren. Für einen Moment schwelgte er in dem Glanz und der Wärme, die von ihr ausgingen. Dann bemerkte er das Fax in ihrer Hand, und die leuchtenden Farben, die ihn gerade noch umhüllt hatten, wurden zu Grau.
    “Darf ich hereinkommen?”, fragte sie.
    Er trat beiseite und schloss die Tür hinter ihr.
    Sie blickte ihn an. Es lag ihr nicht, melodramatisch zu sein. Ein Blick genügte. “Warum, McCall?”, fragte sie mit rauer Stimme.
    Er stöhnte. Niedergeschlagen wies er auf das Fax in Ellies Hand. “Das sind die Artikel von deinem Vater, nicht wahr? Er war der Einzige, dem ich vertraut habe, es so zu berichten, wie es wirklich war.” McCall versuchte zu lächeln.
    Ellie nickte und fragte erneut: “Warum? Warum hast du es mir nicht einfach erzählt?”
    “Dass ich der berüchtigte Verräter bin? Der einen der größten und ältesten Autohersteller der Welt in die Knie gezwungen, der amerikanischen Wirtschaft einen schweren Schlag versetzt und Abertausende von Leuten um die Arbeit gebracht hat?” Er gestikulierte sinnlos in der Luft herum; in seinen Augen standen Tränen.
    “Aber du warst ein Held.”
    Er schnaubte empört. “Und warum war ich dann für eine Zeit lang der ‘meist gehasste Mann Amerikas’?”
    “Tausende wären ums Leben gekommen, wenn du nicht eingegriffen hättest.”
    McCall lächelte und zuckte mit den Achseln. “Trotzdem habe ich gepetzt. Bin ausgebrochen. Bin zum Verräter geworden, zum Judas.”
    Ellie schlug mit der Hand auf das Fax. “Hier steht, dass du alles verloren hast: Arbeit, Haus und Frau, Kind und Kegel. Ist das wahr?”
    “Ja”, sagte er leise.
    “Aber warum bist du abgehauen? Die Wellen hätten sich schon wieder gelegt.”
    Aufgebracht winkte er ab. “Für den Rest der Welt vielleicht, aber nicht für mich. Ich wollte nicht zurück, nicht in die Geschäftswelt. Nie mehr!”
    “Das würde ich auch nicht von dir erwarten …” Ellie hielt inne.
    Ihre Worte hallten in McCalls Ohren wider. Schließlich flüsterte er: “Ich glaube nicht, dass du weißt, was du sagst.”
    “Wage es nicht, dich lehrerhaft zu geben”, bellte sie ihn an und hob das Kinn. “Vielleicht bin ich klein, aber ich bin kein Kind, McCall. Und ich stehe zu dem, was ich gesagt habe: Dass ich alles über dich weiß, was ich wissen muss. Ich brauche das hier …” Ellie blickte auf das Fax, ehe sie es durchs Zimmer schleuderte. “… das hier nicht, um zu wissen, was für ein Mann vor mir steht. Ich weiß …” Sie brach ab und hatte plötzlich einen verängstigten Ausdruck in den Augen.
    “Was weißt du?” McCall trat einen Schritt näher, die Arme um sich geschlungen.
    “Ich … ich …” Sie schloss die Augen. “Ich weiß, dass ich …”
    “Ich habe dir nichts zu bieten”, sagte er leise. “Ich bin ein Aussteiger mit einer kleinen Hütte und einem Wickelbär. Ich male Bilder für Touristen …”
    “Was hat das mit uns zu tun?” Ihre Augen funkelten nun verärgert. “Was du
bist
, hat nichts mit dem zu tun, was du
machst
. Und noch viel weniger mit dem, was du
hast
, McCall. Und weil du so bist, wie du bist …” Erneut hielt sie inne und schloss die Augen.
    Er zögerte und meinte dann sanft: “Einer von uns muss es sagen …” Im gleichen Moment wisperte Ellie kaum hörbar: “… liebe

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