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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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Wieder stieg die Übelkeit in ihr hoch, und sie schluckte hart. “Ich … ich habe ihn umgebracht. Und der andere? Ist er auch … auch tot?” Sie starrte McCall an, um nicht die Beweise des Gemetzels betrachten zu müssen: drei Körper und Unmengen von Blut. McCall merkte, dass bei Ellie der Schock eintrat. Noch ein paar Minuten, und sie würde es nicht mehr bis zum Auto schaffen. Er selbst befand sich auch nicht in der Verfassung, sie zu tragen.
    “Keine Ahnung”, keuchte er. “Aber wir sollten nicht warten, um es herauszufinden.” Nicht nur der dritte Mann, dem er mit dem Gewehrkolben eine über den Kopf gezogen hatte, würde vielleicht bald wieder aufwachen; sie wussten auch nicht, wie viele Männer der General draußen postiert hatte.
    McCall zog sich rasch die Jeans über und sah, wie Ellie auf den Körper des Generals starrte, der auf ihren Kleidern lag. “Nimm das hier. Das reicht!”, rief er und warf ihr sein Hemd zu.
    Sie mussten es bis zum Auto schaffen. Dann konnten sie zu McCalls Freund fahren. Auch wenn er nicht da wäre, die besonderen Umstände würden einen Einbruch bei ihm rechtfertigen.
    Ellie warf sich das blutbeschmierte Hemd über, ohne sich mit den Knöpfen aufzuhalten.
    “Ich bin so weit”, sagte sie atemlos.
    Er nickte, presste sich gegen die Wand und warf einen Blick aus dem Fenster. Der Sturm hatte nachgelassen, und die ersten Sterne waren zu erkennen. Sonst sah er nichts. Er eilte zur Tür. Im Flur hörte er aufgeregte Stimmen und sah, dass sich ein paar Türen einen Spaltbreit geöffnet hatten.
    “Die Luft ist rein”, flüsterte er Ellie zu. “Schnell!”
    Rasch griff sie nach ihren obligatorischen Schokoladenriegeln und der Sonnenblende. Gleich darauf rannten sie aus dem Hotel und durch spritzende Pfützen in den Hinterhof, wo der Käfer stand.
    “Eines musst du mir erklären”, keuchte McCall, als er den Wagen anließ und Ellie einen Blick zuwarf. “Was in Teufels Namen hast du in diesem Ding, wofür du dein Leben riskierst?”
    Sie konzentrierte sich darauf, einen Schokoladenriegel zu zerteilen und sich ein Stück in den Mund zu stecken. “Eine Videokamera. Ich habe alles aufgenommen. Auch die Rolle des Generals in der ganzen Angelegenheit. Gott sei Dank! Sonst hieße es sicher, dass ich ein wichtiges Mitglied der mexikanischen Regierung blindlings erschossen habe. Der Film ist meine einzige Hoffnung.”
    “Ich werde dafür sorgen, dass er in die richtigen Hände gelangt”, versicherte ihr McCall. Es hörte sich wie ein Schwur an.
    Eine Viertel Stunde später öffnete Al Loman die Haustür und sah seinen Kumpel zusammen mit einer halbnackten, blutverschmierten Frau auf seiner Schwelle stehen.
    McCall mied sie. Ellie war sich dessen sicher. Obwohl sie keinerlei greifbare Belege hatte, war ihr das Herz schwer. Sie empfand ein tiefes Gefühl des Verlusts.
    Es war mehr als vierundzwanzig Stunden her, dass sie vor dem amerikanischen Konsulat in Merida angekommen waren. Inzwischen war Abend, und die Festivitäten des
Día de los Muertos
– des mexikanischen Feiertags zum Gedenken der Toten – waren in vollem Gange. Kirchenglocken läuteten; die Straße und Läden der Stadt waren mit Skeletten und Totenschädeln aus Papiermaschee behängt. Kerzenprozessionen zu den Friedhöfen wurden unternommen, wo die Leute die Nacht bei den Gräbern verbrachten. Für manche war es ein uraltes Ritual, für andere nur ein Grund zum Feiern.
    Ellie erschien alles sehr unwirklich. Dem Tod nur knapp entronnen, saß sie nun in einem Taxi und fuhr inmitten der Totenköpfe und Skelette durch die Straßen. Bei ihrem Anblick erzitterte sie, da das Grauen des fremden Bluts auf ihrer Haut noch immer Entsetzen in ihr auslöste. McCall schien es nicht zu bemerken. Er war ganz mit sich selbst beschäftigt. Ellie hatte es aus irgendeinem Grund nicht über sich gebracht, ihm zu sagen, wie sehr sie ihn brauchte.
    Es ist ein langer Tag gewesen, dachte sie, und wir sind beide erschöpft. Aber im Nachhinein wusste sie, dass McCall schon begonnen hatte, sich von ihr zu distanzieren, als sie vor der Tür seines Freundes gestanden hatten.
    Danach war alles sehr schnell gegangen. Nach der Dusche hatten sie fremde Kleider angezogen, um gleich darauf in Als Flugzeug zu steigen und nach Merida zu fliegen. Während der ganzen Zeit hatte es keine Gelegenheit gegeben, miteinander unter vier Augen zu reden.
    Im Konsulat war es nicht anders gewesen. Nachdem sie zuerst unfreundlich begrüßt worden waren, hatte sich der

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