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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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sich hin und her gerissen. Ihre Familie würde sie brauchen. Matt und Lucy würden sie brauchen.
    Aber sie konnte ihn nicht einfach so gehen lassen. Sie drehte sich um, um ihm zu folgen, aber Jesse packte sie am Arm.
    “Lass ihn”, befahl er.
    “Hände weg, Jess.”
    Sie und Sarah sagten die Worte wie aus einem Mund, nur dass Cassie sie wie eine wütende Katze fauchte, während Sarah sie mit ihrer sanften bezwingenden Stimme leise aussprach.
    Cassie war sich sehr sicher, dass Jesse eher Sarahs Bitte als ihrem Befehl gehorchte, aber nachdem er sie losgelassen hatte, nahm sie sich nicht die Zeit, Sarah zu danken, sondern rannte mit Herzklopfen hinter Zack her.
    “Es tut mir leid”, flüsterte sie, nachdem sie ihn eingeholt hatte, weil es das Einzige war, was ihr in dieser Situation, in der ihr Entsetzen und Trauer die Kehle abschnürten, einfiel.
    Sein Gesicht war grimmig und verschlossen. “Was? Dass du glaubst, ich hätte Melanie ermordet?”
    Nein. Sie schluckte schwer. Der zärtliche Mann, der sie so sanft gehalten hatte, würde einer Frau gegenüber nie gewalttätig werden.
    Niemals.
    Sie konnte es nicht glauben.
    “Ich weiß, dass du sie nicht getötet haben kannst”, sagte sie fest.
    “Aber ein Teil von dir ist sich trotzdem nicht ganz sicher, stimmt’s? Und wird es auch nie sein, außer dein Bruder bringt ganz schnell einen anderen Verdächtigen herbei.”
    Cassie machte den Mund auf, als ob sie ihm widersprechen wollte, aber dann machte sie ihn wieder zu, und sein Herz zersprang in tausend Stücke.
    Wie konnte er ihr einen Vorwurf machen? Vor zehn Jahren hatte er ihr das Herz gebrochen und sie ohne ein Wort verlassen. Nachdem er sie so verraten hatte, konnte er niemand anders als sich selbst die Schuld daran geben, dass es ihr schwer fiel, ihm zu vertrauen.
    “Geh wieder zu deiner Familie zurück, Cass”, sagte er sanft. “Das wird hart für sie sein. Sie werden dich brauchen.”
    Sie schaute ihn wütend an, aber in ihren Augen standen Tränen. Seine Cassie, die so selten weinte. Sein Herz weinte mit ihr.
    “Verdammt, Zack. Mach das nicht noch mal mit mir.”
    “Was?”
    “Mich wegstoßen. Die Entscheidungen für mich treffen. Du hast mir damals keine Gelegenheit gegeben, zu dir zu stehen. Tu das nicht noch mal.”
    Er konnte ihr diesen Schmutz nicht zumuten. Er musste sie wegstoßen, auch wenn er sie noch so gern in seine Arme gezogen und ihren Kopf an seiner Brust geborgen hätte.
    Wenn er die Ohren spitzte, konnte er fast hören, wie seine Träume zerschellten. Vor ihm lag eine trübselige öde Zukunft. Eine endlose graue Weite ohne ihr Lachen und ihre funkelnden blauen Augen und das Wunder ihrer Liebe.
    Er hatte nichts davon verdient. Die ganze Zeit über hatte er geglaubt, dass das Geld und die Macht, die er im Lauf von zehn Jahren angesammelt hatte, einen Unterschied machen würden, dass er Cassies endlich würdig sein würde.
    Aber sie hatte die ganze Zeit über recht gehabt. Was er erreicht hatte, war belanglos.
    Er würde immer der wertlose Sohn eines trunksüchtigen Landstreichers bleiben. Und jetzt stand er auch noch unter Mordverdacht.
    Nein. Es war besser so.
    “Viel Glück, Cassie. Ich habe das damals nicht gesagt, und das tut mir leid. Ich hätte es tun sollen. Ich werde in nächster Zeit damit beschäftigt sein, mich gegen die Anschuldigungen, die man mir zur Last legt, zu wehren, und dann werde ich nach Denver zurückfahren. Ich bin sicher, dass du nicht länger auf der Lost Creek Ranch bleiben willst, nachdem der Kaufvertrag jetzt unter Dach und Fach ist. Claire kann dich ersetzen, du hast mehr als deinen Teil unserer Abmachung erfüllt. Ich schicke dir deinen Scheck hierher.”
    “Ich will dein Geld nicht.”
    Tränen liefen ihr aus den Augen, rannen über ihre Wangen und in ihre Mundwinkel. Er sehnte sich mit jeder Faser seines Herzens danach, die Hände nach ihr auszustrecken, aber er konnte es nicht.
    Wenn er es täte – wenn er sie berührte – würde er es nicht schaffen, sie gehen zu lassen.
    “Nimm das Geld. Eröffne dein Café. Sei glücklich.”
    Damit drehte er sich um und ging ohne einen Blick zurück davon.
    Solche Tage wie heute liebte sie normalerweise.
    Cassie stand in der modernen Küche der Rendezvous Ranch an der Spüle und schaute aus dem Fenster in den Regen. Der Nachmittagshimmel war dunkel, und von den Ästen der Bäume tropfte der Regen.
    Ihre Mutter hatte diese schwülgewittrigen Sommernachmittage immer Faulenzertage genannt, und genau das waren

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