Tiffany Duo Band 128
Lafferty ihren Redefluss einzudämmen. Die Hoffnungslosigkeit, die in ihrer Stimme mitschwang, quälte ihn.
„Laut Mr. Landau sollte ich das annehmen, was man mir anbietet, und dankbar dafür sein."
„Das ist die übliche Vorgehensweise, wenn ein Anwalt das Gefühl hat, für seinen Mandanten nicht sehr viel tun zu können."
Alicia schüttelte den Kopf. „Ich weiß, dass es nicht gut aussieht für mich, Detective, aber ich weigere mich einfach zu glauben, dass ich nur noch die Möglichkeit habe, mich schuldig zu bekennen. Weil ich nicht schuldig bin."
Wieder verkniff sich Lafferty einen Kommentar. Er stimmte ihr bei ihrer Einschätzung über Landau zu, aber es war nicht die richtige Zeit und der richtige Ort, das zu sagen.
Alicia begegnete seinem Blick, und plötzlich schien ihr klar zu wer den, dass sie wild drauflosgeredet hatte. „Es tut mir Leid", sagte sie. „Natürlich sollte ich Sie nicht. mit meinen Problemen behelligen. Bitte entschuldigen Sie. Es ist nur, weil ich einfach nicht weiß, wie man sich in einer solchen Situation verhält."
„Kein Problem", antwortete er eilig, erleichtert darüber, dass sie jetzt wenigstens aufhören würde, ihn ins Vertrauen zu ziehen. Obwohl es ihn brennend interessierte, was mit ihr passierte, war er sich doch bewusst, dass er ganz zweifellos seine Befugnisse überschritt, wenn er mit ihr über dieses Thema sprach.
„Nun", sagte sie mit gespielter Munterkeit, während sie aufstand, „dann will ich mal nachsehen, ob ich ein Sandwich für Sie auftreiben kann." Alicia machte einen Schritt, gleich darauf taumelte sie und umklammerte Halt suchend die Couchlehne.
Sofort war Lafferty an ihrer Seite und fing sie gerade noch rechtzeitig auf. Sie war leicht wie eine Feder. Er erwog, sie auf die Couch zu betten, doch dann fielen ihm die Kinder ein, die jeden Moment nach Hause kommen konnten. Er wollte nicht, dass sie ihre Mutter ohnmächtig auf der Couch liegen sahen. Er schaute sich nach Maizie um, und als er sie nirgends entdeckte, trug er die ohnmächtige Alicia die Treppe nach oben ins Schlafzimmer..
Ihre Lider flatterten, als er sie aufs Bett legte. Er hielt sie einen Moment länger als nötig fest und atmete den Duft ihres Haars tief ein, dann ließ er sie widerstrebend los. Sie bewegte sich und murmelte: „O nein. Bin ich ohnmächtig geworden?"
„Scheint so", erwiderte er und setzte sich neben sie aufs Bett.
„Das ist mir seit Jahren nicht mehr passiert", sagte sie und schob sich hoch. „Früher ist mir das ständig passiert. Haben Sie mich aufgefangen?"
„Ich musste es tun, sonst wären Sie gefallen."
Sie wurde rot. „Wie schrecklich für Sie. Ich mache Ihnen wirklich nichts als Scherereien, stimmts?"
Sie schauten sich an; Lafferty studierte ihre makellose Haut, Alicia registrierte seine langen dichten Wimpern, die seinen Augen Tiefe verliehen.
„Mrs. Walker?" rief Maizie von unten.
Sie erstarrten wie ein heimliches Liebespaar, das bei einer, verstohlenen Umarmung ertappt wird.
„Ich bin hier oben, Maizie, im Schlafzimmer", rief Alicia, schüttelte sich das Haar aus dem Gesicht und schwang die Beine über die Bettkante. Lafferty half ihr beim Aufstehen. Er schlang seinen Arm fest um ihre Taille, und sie gestattete sich den Luxus, es zuzulassen, schockiert darüber, wie sehr sie seine Unterstützung zu brauchen schien. Als sie stand, ließ sie ihren Kopf auf seine Schulter sinken, und sie spürte, wie sich seine Muskeln anspannten. Er roch nach Seife und Mann, und sie verspürte den irrationalen Drang, sich ganz eng an ihn zu schmiegen und ihr Gesicht an seine Brust zu pressen. Hier war die Stärke, die sie bei Joe gesucht und nie gefunden hatte, hier war die Integrität, nach der sie sich so sehnte, seit sie gleich nach ihrer Heirat entdeckt hatte, dass ihr Mann die Bedeutung des Wortes „Anstand" nicht kannte. Sie seufzte und umklammerte Lafferty mit geschlossenen Augen, während sie seine Reaktion auf die körperliche Nähe an ihren Hüften spürte.
Auf dem Flur ertönten die Schritte der Haushälterin. Nur Sekunden, bevor Maizie auf der Schwelle erschien, löste sich Alicia von Lafferty und trat eilig einen Schritt zurück.
„Mrs. Walker, was ist los?" fragte Maizie und schaute besorgt vom einen zum anderen.
„Nichts, Maizie. Ich habe mich nur ein bisschen schwach gefühlt, und Detective Lafferty hat mich nach oben gebracht, das ist alles." Alicia vermied es, ihm nachzuschauen, als er zur Tür ging.
„Kein Wunder, dass Sie ohnmächtig
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