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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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aufzusuchen, von Manhattan nach Scarsdale rauszufahren, um ihr zu sagen, was er zu sagen hatte?
    War es möglich, dass er sie wieder sehen wollte, und zwar allein, ohne seinen ätzenden Partner? Als sie seinem offenen Blick begegnete, wollte sie es fast glauben.
    Dann wurde ihr klar, wie idiotisch ihre Gedankengänge waren. Sie seufzte. Phantasien über den Polizisten, der sie verhaftet hatte, nach­ zuhängen, würde ganz bestimmt nicht zur Lösung des schlimmsten Problems beitragen, dem sie sich je in ihrem Leben gegenübergesehen hatte. Sie wurde verdächtigt, einen Mord begangen zu haben, und dieser Detective war eigentlich ihr Feind. Es wäre wesentlich klüger von ihr, Michael Lafferty als den Gegenspieler zu behandeln, der er war.
    „Danke", sagte Alicia und schreckte, abrupt aus ihren Überlegungen hoch, weil sie merkte, dass Lafferty sie anstarrte.
    Er räusperte sich.
    „Ich denke, ich sollte Sie warnen, Mrs. Walker. Dass die alte Dame in der Stadt herumrennt und versucht, die mit Ihrem Fall betrauten Beamten einzuschüchtern, dürfte wirklich nicht in Ihrem Interesse sein."
    Alicia nickte. „Das sehe ich genauso." Sie biss sich auf die Lippen. „Detective, ich bitte Sie mir zu glauben. Ich wusste nichts davon." „Ich glaube Ihnen", sagte er unumwunden.
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu.
    „Ich kann ja verstehen, dass sie Ihnen helfen will, aber jede Hilfe von ihr sollte streng privat bleiben", sagte Lafferty. „Gegen moralische Unterstützung ist nichts einzuwenden, aber die Polizei hat die Angewohnheit, sich auf die Hinterbeine zu stellen, wenn …" ... alte Damen, die in Geld schwimmen, versuchen sich in polizeiliche Angelegenheiten einzumischen?"
    „So könnte man es ausdrücken."
    „Hat sie Sie sehr unter Druck gesetzt?" erkundigte sich Alicia besorgt.
    „Nein. Sie hat einfach ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert, mir von dieser ‚perfekten' Ehe erzählt, die Sie mit Ihrem verstorbenen Mann geführt haben."
    „Ich wünschte, sie hätte ihren Mund gehalten", sagte Alicia leise. „Noch etwas, das ich wissen sollte?"
    „Sie hat gesagt, dass Sie manchmal Ihr ärgster Feind sind und dass Sie mit Ihrem Sarkasmus versuchen, die Leute auf Distanz zu halten, damit Sie nicht verletzt werden. Und sie hat Sie eine verhinderte Romantikerin genannt."
    „Dann hat sie definitiv zu viel gesagt", erwiderte Alicia und errötete.
    „Sie hat mir auch zu verstehen gegeben, dass sie meinen Hintergrund ausgeforscht hat. Ihrer Meinung nach scheine ich kein ... äh typischer Polizist zu sein."
    Alicia stöhnte auf. „Hat sie einen Privatdetektiv auf Sie angesetzt?"
    „Gut möglich. Ihre Großmutter glaubt offensichtlich, dass Ihr Schicksal in meinen Händen liegt, und deshalb sah sie sich veranlasst, alles über mich in Erfahrung zu bringen."
    Alicia verschluckte sich fast. „Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie sie Ihnen eingeheizt hat."
    „Das hat sie zumindest versucht, ja. Ich habe ihr jedoch erklärt, dass ich mich an meine Vorschriften halte und meine Grenzen nicht über­ schreiten darf. Und im Übrigen habe ich nie behauptet, dass ich Sie für unschuldig halte."
    Sie spürte, wie ihr ein eisiger Finger übers Rückgrat strich. Wollte er damit sagen, dass er sie für schuldig hielt? Aus Gründen, die sie nicht verstand, fand sie diese Vorstellung alarmierender als alles andere.
    „Ich hoffe nur, sie hat Sie nicht gebeten, Beweise zu manipulieren", flüsterte Alicia, die kaum noch in der Lage war, Lafferty in die Augen zu schauen. Womöglich dachte dieser Polizist, dass sie und ihre Großmutter beide Kriminelle waren?
    „Nein. Sie bat mich nur, hinter das Offensichtliche zu schauen und den wahren Mörder zu finden." Alicias Großmutter hatte offensichtlich denselben Eindruck wie er.
    „Und?"
    „Ich sagte ihr, dass der Fall nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen zur alleinigen Sache von Staatsanwalt Woods wird."
    Alicia erwiderte nichts.
    „Woods sucht nach keinem anderen Täter", fügte Lafferty hinzu. „Er ist fest davon überzeugt, dass Sie Ihren Mann getötet haben."
    Und Sie denken es auch, Detective Lafferty? fragte sich Alicia, wobei sie sich wünschte, es laut zu sagen.
    Er wartete.
    „Ich verstehe", sagte Alicia einen Moment später sachlich und versuchte, die Bedrängnis aus ihrer Stimme herauszuhalten. „Und ich weiß Ihre Diskretion, die Sie den Aktivitäten meiner Großmutter gegenüber an den Tag legen, zu schätzen", sagte Alicia in formellem Ton, während sie

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