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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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John unschuldig war.
    „Ich weiß, dass diese verdammte Schachtel vor ein paar Tagen noch nicht da war", sagte sie. Aber ob das als Beweis genügte? Sie hatte Zweifel. „John hat niemanden getötet." Das wusste sie mit dem Herzen so gut wie mit dem Kopf.
    „Du musst ihn ja sehr lieben", sagte Adam nüchtern.
    Sie antwortete nicht.
    „Sonst hättest du dem Sheriff erzählt, was gestern passiert ist und dass John der Ripper ist."
    „Ich nehme an, du ..." Lucys Magen machte einen Satz, und sie bekam plötzlich keine Luft mehr. Woher wusste er das? Sie sah Adam an. Sein Profil hob sich perfekt gegen die goldene Sonne ab, als er nach unten griff und einen Revolver zog.
    Lucys Hand glitt zum Türgriff.
    „Besser nicht", sagte er, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Sie kamen zur Abzweigung in die Stadt, doch Adam fuhr weiter und in eine schmale Straße, die bergauf führte. „Wenn der Sturz dich nicht umbringt, dann das hier." Er machte eine Bewegung mit der Pistole.
    „Adam?"
    Er sah sie an und lächelte. „Macht es dir Spaß?"
    „Seit wann wissen Sie es?" fragte John, während sie die kurvenreiche Straße entlangfuhren.
    „Hundertprozentig sicher war ich mir erst, als Philips mich vorhin angefunkt hat, um mir zu sagen, dass Adam vorgefahren ist." Maples nahm viel zu schnell eine Kurve, und die Reifen des Polizeiautos quietschten. „Ich habe Adam nicht einmal verdächtigt, bis die Faseranalyse kam. Es gibt nicht viele Männer in Red Grove, die Hemden aus italienischer Seide tragen." Er warf John einen raschen Blick zu. „Das stand übrigens noch nicht in den Akten."
    Maples wusste also von seinem Einbruch.
    „Wie auch immer", fuhr er fort, „als der anonyme Anruf kam, habe ich mich entschlossen, mitzuspielen und abzuwarten, was geschieht."
    „Wenn er Lucy etwas tut ..."
    „Ich weiß, ich weiß", wehrte der Sheriff ungeduldig ab. Kurze Zeit fuhren sie schweigend weiter. „Es tut mir sehr Leid, John. Der eigene Bruder ein bestialischer Killer, das wünscht man keinem." Maples hatte eine seltsam nüchterne Art, ihn zu trösten.
    „Wir haben uns nie besonders gut verstanden", sagte John, „aber ich hätte nie im Traum daran gedacht, dass Adam so verkorkst ist."
    Der Sheriff nickte. „Man weiß nie, wozu ein Mann alles fähig ist ..." Seine Stimme verklang. „Nun, am meisten bedauere ich, dass ich Ihnen nicht geglaubt habe. Ich hätte es besser wissen müssen, aber es war eben die einzig nahe liegende Schlussfolgerung."
    Zum Teufel mit der Logik, dachte John.
    „Wenn Sie Ihren Job wieder haben wollen, dürfen Sie jederzeit zu uns zurückkommen. Das ist das Mindeste, was ich für Sie tun kann."
    John schüttelte den Kopf. Dafür war jetzt keine Zeit. Er musste erst damit fertig werden, dass sein Bruder drei Frauen getötet hatte und Lucy als Nummer vier umbringen wollte. Maples und Lonnie sprachen jetzt über Funk miteinander. Da sagte der Sheriff plötzlich: „Was soll das heißen, Sie haben sie verloren?"
    Lucy saß auf der Kante eines Picknicktisches und sah Adam an. Gleich­ gültig hielt er die Waffe auf sie gerichtet.
    „Denk doch mal nach", redete Lucy auf ihn ein. „Wenn du mich umbringst, weiß der Sheriff, dass John nicht der Ripper ist."
    Adam lächelte und zeigte seine perfekten Zähne. „Du wirst kein Opfer des Rippers sein. Du hast die Stadt für immer verlassen." 
    „Wenn sie meine Leiche finden ..."
    Er schüttelte den Kopf. „Das werden sie nicht." Er sah hoch, und Lucy folgte seinem Blick. Der Efeu. Er würde sie töten und dann unter dem Efeu vergraben, wo niemand sie je finden würde.
    Lucy faltete die Hände im Schoß und versuchte Ruhe zu bewahren. „Warum?" fragte sie. „Sag mir wenigstens warum."
    Sein Lächeln schwand. „Weil du eine von ihnen bist."
    „Von wem?”
    „Johns Frauen." Adam neigte den Kopf. „ Aber, das muss ich eingestehen, du bist anders. Schlauer. Du hast dich nicht von John ein­wickeln lassen. Das war klug." Er stieß die Mündung der Pistole gegen ihre Brust. „lch hätte dich schon gestern töten können, aber ich wollte es nicht. Wenn du getan hättest, was du tun solltest, wäre das hier jetzt nicht nötig."
    „Wenn ich dem Sheriff gesagt hätte, dass John der Ripper ist."
    Er nickte.
    „Woher wusstest du das?" fragte Lucy und sah in seine blauen Augen, die so unschuldig blickten wie eh. Hass und Gewalttätigkeit waren nicht zu erkennen. „Woher wusstest du von Paul?" Lucy pokerte um Zeit. Irgendwo in ihrem Hinterkopf lauerte die

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