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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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legte ihre Brille und die Zeitung auf dem Tisch ab.
    „Detective", sagte sie lebhaft und legte Lafferty eine üppig beringte Hand auf den Arm. „Attraktiv wie immer."
    Lafferty nahm ihre Hand. „Mrs. Green."
    „Bitte setzen Sie sich zu mir", sagte sie und deutete auf die Couch, die ihrem Sessel gegenüberstand. ,,Gibbs, sagen Sie Mary Bescheid, dass wir Tee möchten."
    Der Butler verließ mit einer kleinen Verbeugung den Raum und schloss die Tür hinter sich. Alicia und Lafferty setzten sich auf das burgunderrote Ledersofa vor dem Kamin.
    „Sie wissen gar nicht, wie glücklich ich bin, Sie mit meiner Enkelin hier zu sehen; Detective", sagte Hannah, während sie ihren Platz wie­ der einnahm.
    Er erwiderte nichts.
    „Als Alicia mir von Ihrer Beurlaubung erzählte, war ich sehr beunruhigt", fuhr sie gelassen fort. „Ich war zuversichtlich, dass der Fall meiner Enkelin, zumindest solange Sie ihn bearbeiten, fair untersucht werden würde."
    Lafferty warf Alicia mit erhobenen Augenbrauen einen Blick zu, dann schaute er wieder auf Hannah. Die alte Dame trug ziemlich dick auf, gewiss führte sie irgendetwas im Schilde.
    „Ich habe mich beurlauben lassen, weil der Staatsanwalt Alicia vor Gericht bringen will und ich sie für unschuldig halte", gab er zurück. „Da die Polizei der ermittelnde Arm der Staatsanwaltschaft ist, hielt ich es für besser, den Fall abzugeben. Andernfalls hätte sich ein Interessenkonflikt angebahnt."
    Hannah nickte weise. „Das haben Sie hübsch ausgedrückt, Detective. Allerdings scheint mir der Interessenkonflikt eher gegeben, weil es zwischen Ihnen und der Tatverdächtigen gefunkt hat."
    Lafferty starrte sie nieder. „Exakt."
    Hannah lachte amüsiert. „Ich mag ihn, Alicia", sagte sie mit Blick auf ihre Enkelin.
    „Das lässt sich nicht übersehen", gab diese trocken zurück.
    Hannah machte es sich in ihrem Sessel bequem und musterte Lafferty forschend.
    „Ich täusche mich normalerweise nie in einem Menschen", sagte sie mit erhobenem Zeigefinger. „Ich wusste, dass Joe Walker charakterlich ein Würstchen war, aber ich ließ mich zu meinem größten Bedauern von seinem Vermögen und dem guten Namen der Familie blenden. Und ich wusste vom ersten Moment an, in dem ich Sie sah, was ich von Ihnen zu halten hatte."
    Es klopfte an der Tür und Hannah rief: „Herein."
    Ein Hausmädchen trat mit einem Silbertablett ins Zimmer, auf dem eine kunstvoll verzierte silberne Teekanne, Teegeschirr und eine Schale mit feinsten Plätzchen standen. Sie stellte das Tablett auf dem Tisch ab und wartete.
    „Ich werde den Tee selbst servieren, Mary, Sie können gehen", beschied Hannah das Mädchen.
    „Ja, Ma'am", gab das Mädchen zurück.
    Sie nickte Hannah kurz zu, dann zog sie sich geräuschlos zurück. Lafferty kam sich vor wie im Theater.
    „Wir sind aus einem ganz bestimmten Grund hier, Mrs. Green", versuchte er, das Gespräch zu beginnen.
    „Das ist mir klar", gab Hannah zurück. ,,Wenn Alicia mich nicht von sich aus angerufen und ihren Besuch angekündigt hätte, hätte ich sehr bald um ein Gespräch mit ihr oder besser noch mit Ihnen beiden gebeten. Denn was ich Alicia zu sagen habe, wird hart für sie werden." Alicia und Lafferty wechselten einen Blick. Hannah wirkte jetzt ernst, und man sah ihr jede Minute ihres Alters an.
    „Jede Familie hat ihre Geheimnisse", fuhr sie seufzend fort. „Und reiche Familien haben wahrscheinlich noch mehr als andere." Sie goss sich aus einem Kristallkännchen Sahne in ihren Tee und lehnte sich zurück. „Ich war eigentlich entschlossen, mein Wissen mit ins Grab zu nehmen." Sie schien das Interesse an ihrem Tee verloren zu haben und hielt ihn unangerührt auf ihrem Schoß, während sie in die Ferne schaute. „Ich hatte gehofft, Alicia würde diese schreckliche Sache durchstehen, ohne dass ich mein Schweigen brechen müsste. Aber inzwischen ist ja mehr als offensichtlich geworden, dass Staatsanwalt Woods beabsichtigt, an Alicia ein Exempel zu statuieren. Dabei kann ich nicht einfach schweigend zusehen, weil ich etwas weiß, was für den Fall unter Umständen von größter Bedeutung sein könnte."
    Alicia beugte sich mit verengten Augen vor. Hannah nahm schließlich doch einen Schluck von ihrem Tee, dann stellte sie die Tasse mit zitternder Hand klirrend auf der Untertasse ab.
    „Komm her zu mir, Liebes", sagte sie zu ihrer Enkelin.
    Alicia warf Lafferty einen Blick zu, dann ging sie zu ihrer Großmutter hinüber.
    ,,Erinnerst du dich daran, wie sehr deine

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