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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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Aus einem unerfindlichen Grund ärgerte dieser Evan Henderson sie beinahe ebenso wie die Erinnerung an ihren schleimigen Manager.
    Um den Mann so schnell wie möglich loszuwerden, fuhr sie an den wenigen unbewohnten Häusern am nördlichen Stadtrand vorbei und hielt vor einem Steingebäude an, das sich „Charlie's Place" nannte.
    „Da drin ist ein Telefon", erklärte sie. „Außerdem eine Theke, an der Sie etwas zu trinken bekommen können."
    Evan nickte und legte die Hand auf den Türgriff. Lissa wurde es richtig elend beim Anblick seines zerrissenen Hemds und seiner blutigen Schulter. Einmal hatte sie ihm angeboten, ihn ins Krankenhaus nach LaGrange zu fahren. Ein zweites Mal würde sie es nicht tun.
    Evan drehte sich um und lächelte ihr durch die offene Wagentür zu. „Danke fürs Mitnehmen."
    Sie nickte kurz. Mehr brachte sie nicht fertig, während er sie mit sei­ nen blauen Augen eindringlich ansah.
    „Ich möchte Ihnen gern für Ihre Mühe etwas zahlen."
    „Ich will Ihr Geld nicht."
    „Bitte, nehmen Sie es an, und lassen Sie Ihre Klimaanlage davon reparieren", sagte er und zog seine Brieftasche hervor. „Das ist das Mindeste, was ich als Dank dafür tun kann, dass Sie mich aus der Wüste gerettet haben."
    Lissa hob trotzig das Kinn und legte den ersten Gang ein. „Ich will Ihr Geld nicht." Mit quietschenden Reifen fuhr sie davon und ließ Henderson in einer dicken Staubwolke zurück.

3

    Evan stieß einen leisen Fluch über eine gewisse engelhafte Blondine aus, die das Temperament einer Giftschlange besaß, setzte seine Baseballkappe ab und schlug den Staub von seinen Ärmeln und seiner Brust.
    „Nehmen Sie sich in Acht, was Sie über Lissa sagen, junger Mann", erscholl eine tiefe, heisere Stimme hinter der Fliegengittertür von „Charlie's Place". Den Sprecher konnte er wegen des Unterschieds zwischen der blendenden Helligkeit draußen und dem dämmrigen Innern des Gebäudes nur unscharf erkennen.
    „Was haben Sie getan, um die Frau derart zu verärgern?"
    „Nichts", erklärte Evan kühl und schlug mit der Kappe auf seine Schenkel. „Ich habe mich nur dafür bedankt, dass sie mich mitgenommen hat."
    „Sie ist ziemlich zurückhaltend gegenüber Fremden", fuhr die Stimme fort.
    „Das habe ich bemerkt."
    „Wenn man es genau bedenkt, gilt das für fast alle Einwohner von Paradise.
    „Keine Sorge, ich verschwinde wieder, sobald ich den Straßendienst erreicht habe." Kühle Luft drang durch die Fliegengittertür und zog Evan wie magisch an. „Darf ich Ihr Telefon benutzen?"
    „Nur wenn Sie gleichzeitig ein oder zwei Bier trinken."
    Die Tür öffnete sich, und Evan trat erleichtert ein. Nachdem seine Augen sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, wandte er sich an den kleinen, untersetzten Mann in einem fleckigen Overall. „Sind Sie Charlie?"
    „So nennt man mich."
    Die Stimme des Mannes war vom vielen Rauchen und vom Wüstenstaub rau geworden. Mit seinen rabenschwarzen Augen, die in den Runzeln seines verwitterten Gesichts halb verborgen waren, sah er den Neuankömmling von Kopf bis Fuß an.
    „Wer sind Sie, junger Mann?”
    Evan unterdrückte ein Lächeln. „Mein Name ist Evan Henderson", antwortete er und streckte Charlie die Hand hin. „Ich bin aus San Diego und komme gerade aus Flagstaff."
    Charlie sah ihn erneut von oben bis unten an. Dann ergriff die aus­ gestreckte Hand und drückte sie kräftig.
    „Und was machen Sie in San Diego?"
    „Ich bin stellvertretender Bezirksstaatsanwalt."
    „Tatsächlich?" Charlies Blick schweifte zur Tür. Die Staubwolke, die der Pick-up aufgewirbelt hatte, hing immer noch in der heißen Luft. Sein runzliges Gesicht verriet keinerlei Gefühl, als er sich umwandte.
    „Wie wäre es mit einem Bier?" fragte Evan. Seine Kehle war entsetzlich trocken.
    Charlie ging hinter die selbst gebaute Theke, zog eine schlanke Flasche hervor und stellte sie auf die angeschlagene Kunststofffläche.
    Evan schluckte unwillkürlich vor Erwartung. Abgesehen von dem Wasser im Schatten des Cereus-Kaktus, hatte er seit seiner letzten Tasse Kaffee mit seinem Bruder am frühen Morgen keine Flüssigkeit mehr zu sich genommen. Er hob die Flasche hoch, prostete dem Wirt stumm zu und trank das erste Drittel in einem Zug.
    Charlie stemmte die Handflächen auf den Tisch und wartete, bis Evan die Bierflasche wieder abgesetzt hatte. „Weshalb hat Lissa Sie mitgenommen?" fragte er.
    „Ich hatte den Streit um die Vorfahrt mit einem Eselhasen verloren und war mit meiner Harley im

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