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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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„Wir sind gleich beim Auto."
    Shelly konnte kaum atmen, noch immer fühlte sie Grants Hand an ihrer Kehle.
    Es war kalt und regnerisch, die Schatten, die die Bäume und Autos warfen, verschwammen vor ihren Augen. In ihrem Kopf drehte sich alles. Offensichtlich hatte sie einen ziemlichen Schock davongetragen.
    Grant hatte eine Waffe gehabt, sie war jedoch nicht schußbereit gewesen, erinnerte sie sich nun wieder. Er hatte Glück gehabt, sonst wäre er jetzt vielleicht schon tot. Von Brian erschossen. 0 Gott, wenn dies alles doch nur endlich vorüber wäre!
    Grant war ihr vorgekommen wie ein Verrückter, wie ein verzweifelter Mensch, der alles auf eine Karte setzt. Sie hatte ihn kaum wiedererkannt.
    Er hatte ihr die Kehle zugedrückt, so daß sie kaum noch Luft bekam. Sie spürte es noch immer. Wieder sah sie ihn vor sich, wie er mit der Pistole herumgefuchtelt hatte, verwirrt, ängstlich und doch zu allem entschlossen.
    Obwohl sie sich nun mit einem Mal sicher war, daß er niemals wirklich geschossen hätte, überlief sie bei ihrer Erinnerung ein kalter Schauer.
    Nun hatten sie das Auto erreicht, und Brian stellte sie auf die Füße. Er legte ihren Arm um seine Taille.
    „Halt dich an mir fest", sagte er und drückte sie an sich. Dann kramte er in seinen Taschen nach dem Wagenschlüssel, fand ihn schließlich und öffnete die Beifahrertür.
    Shelly kletterte mit seiner Hilfe hinein und ließ sich erleichtert in den Sitz zurücksinken. Sie lehnte den Kopf gegen die Rückenstütze, holte tief Atem, schloß die Augen und bemühte sich, an etwas ganz anderes zu denken als das, was gerade hinter ihr lag.
    Sie hörte, wie Brian neben ihr einstieg, die Tür zuschlug und dann eine Nummer wählte. Er schilderte jemandem am anderen Ende der Leitung in ruhigen, präzisen Worten, was sich ereignet hatte.
    Es hörte sich nicht annähernd so dramatisch an, wie es gewesen war. Ein Mann, der in ihr Apartment eingedrungen war und sie beide mit einer Pistole bedroht hatte, bevor er wieder im nächtlichen Dunkel untergetaucht war... 
    Ein Mann, der in Verdacht stand, etwas mit dem rätselhaften Tod ihres Chefs zu tun zu haben, und der darüber befragt werden mußte.
    Grant kann überall sein, dachte sie plötzlich aufgeschreckt und wandte den Kopf bei dem Versuch, mit den Augen die Dunkelheit zu durchdringen. Vielleicht stand er irgendwo im Schatten des Apartmentkomplexes und beobachtete sie? Verbarg er sich womöglich hinter einem der Autos auf dem Parkplatz? Oder war er vielleicht schon ein paar Häuserblocks weiter? Großer Gott, was für eine entsetzliche Vorstellung, daß er tatsächlich überall sein konnte. Rasch schloß sie wieder die Augen.
    Und sie wußten noch immer nicht, was er eigentlich gewollt hatte. Sie wußten überhaupt nichts...
    „Die Polizei wird gleich hier sein." Brians Stimme klang irgendwie ärgerlich, als er den Hörer auflegte.
    „Er hat Charlie umgebracht."
    „Ja, vielleicht. Geht's dir wieder einigermaßen?"
    Sie nickte.
    Brian konnte es nicht sehen. Es war zu dunkel im Auto. Außerdem wollte er sich mit eigenen Augen davon überzeugen, daß ihr nichts geschehen war. Er knipste die Innenbeleuchtung an und sah ihr forschend ins Gesicht. Es war weiß wie ein Bettlaken. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten, Schlafmangel und Erschöpfung zweifellos. Auch die Schramme an ihrer Wange war noch nicht richtig verheilt.
    Morgen würde sie mit Sicherheit zusätzlich am Hals, da wo der Bastard sie gepackt hielt, Blutergüsse haben.
    Wie rührend sie sich bemüht hatte, die Aufmerksamkeit des Mannes von ihm, Brian, abzulenken, und auf sich selbst zu richten!
    Wäre er nicht so verdammt in Sorge um sie gewesen, hätte er sie in diesem Moment sehr bewundert für ihren Mut und ihre schnelle Reaktionsfähigkeit. Doch er hatte nur Angst um sie gehabt.
    Allein beim Gedanken daran ballte Brian die Hände zu Fäusten. Heiß fühlte er Ärger in sich aufsteigen. Verdammt, ja, er war so wütend wie nie im Leben. Wütend, erschreckt, frustriert, ungeduldig und verwirrt. Er wußte jedoch auch, daß all diese Gefühle schon länger in ihm geschlummert und nur auf einen Grund gewartet hatten, um hervorbrechen zu können.
    Grant Edwards hatte ihm diesen Grund geliefert. Und - unfreiwillig - auch noch eine Pistole dazu.
    Brian hätte ihn erschießen können. Wütend genug war er dazu gewesen. Außerdem hätte es dem Mann jede Gelegenheit genommen, Shelly noch einmal zu bedrohen.
    Wenn er an die Gefahr dachte, in der sie

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