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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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lachte und verschwand im Gewühl des Barraums.
    Lonnie atmete die laue Nachtluft ein. Vom Grill wehten köstliche Düfte herüber. In den Straßen knallten Feuerwerkskörper. Der vierte Juli. Amerika feierte den Unabhängigkeitstag. Ganz in der Nähe zischte eine Rakete zum Himmel.
    „Du bist ein kleines Feuerwerk..." Die Erinnerung an Sams weich flüsternde Stimme kam zurück, und noch immer spürte Lonnie dieselbe Wirkung. Ein erregendes Prickeln schoß durch ihren Körper.
    Dabei bemühte sie sich so sehr, nicht mehr an die Feuerwerksnächte mit Sam zu denken. An die glühende Liebe eines Mannes, die sie zu einer lodernden Fackel entflammt hatte und genauso schnell erkaltet war. Sie versuchte zu vergessen, aber würde sie Sam je vergessen können - den einzigen Mann, den sie wirklich geliebt hatte? Den einzigen Mann, den sie wollte?
    Vielleicht. Vielleicht war es an der Zeit, ihre Gefühle endlich zu begraben und neu zu beginnen.
    Lonnie besann sich auf ihre Aufgabe; das Barbecue zu überwachen. Gerade als sie die Hähnchenviertel mit der Grillzange wenden wollte, vernahm sie die tiefe, vertraute Stimme. Augenblicklich knisterten Funken auf ihrer Haut.
    „Entschuldigen Sie, Miss, ich habe gehört, daß das Barbecue hier besser sein soll als auf Mr. Defrancos Yacht."
    Lonnie starrte auf die glühenden Holzkohlen. Vielleicht lag es an der Hitze, daß sie Sinnestäuschungen hatte. Vielleicht war sie überarbeitet. Jedenfalls hätte sie schwören können, daß sie Sams Stimme gehört hatte.
    Sie drehte sich langsam um und hörte auf zu atmen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus und begann dann wild zu rasen.
    Er stand in der Tür, eine dunkle Silhouette vor dem Licht des Raums. Lonnie starrte ihn an und wich unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Zögernd kam er näher, und Lonnie sah, daß er sich verändert hatte. Schmaler im Gesicht, markanter. Auch sein Körper war schlanker geworden, was seine breiten Schultern noch betonte.
    Er trug eng sitzende Jeans und ein kurzärmeliges rotes Polohemd. Das leuchtende Rot sah gut zu der gebräunten Haut aus. Er sah gut aus. Zu gut.
    Jetzt ging er noch einen Schritt auf sie zu, und nun fiel Lonnie auf, wie steif und befangen er wirkte. Sie hatte Sam Triver nie steif und befangen gesehen. Selbst in Streßsituationen bei der Arbeit bewahrte er immer seine lässige Selbstsicherheit. Und während sie dies dachte, wurde ihr klar, wie schwer dies für ihn sein mußte.
    „Hi, Boss", sagte sie und lächelte etwas verlegen. In der fleckigen Schürze und mit dem Grillpinsel und der Zange in den Händen mußte sie ziemlich komisch aussehen.
    „Hallo, Lonnie."
    Das Schweigen zwischen ihnen war entsetzlich, und schließlich hielt Lonnie es nicht mehr aus und flüchtete sich in ihre Arbeit. Sie wendete ein goldbraunes Fleischstückchen.
    „Hungrig?"
    „Du hast mehr gefehlt, Lonnie. Sehr..."
    Wieder erstarrte sie und fixierte angespannt den Grill. „Du hast mir auch gefehlt", sagte sie vorsichtig. „Und mein Job."
    „Du scheinst dich hier sehr... heimisch zu fühlen."
    Sie drehte sich zu ihm. „Warum bist du gekommen, Sam?"
    Er ging zu ihr, streckte die Hand nach ihr aus, ließ sie wieder sinken. „Mein Gott, ich habe ganz vergessen, wie schön du bist."
    „Sam..."
    „Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen", sagte er fest und entschlossen. „Es tut mir leid, Lonnie. Ich habe einen Fehler gemacht."
    Sie blickte ihn forschend an, bemerkte die scharfen Konturen seiner Wangenknochen, die Schatten unter seinen Augen und die winzigen Linien der Überlastung um seine Mundwinkel. Sein Ausdruck war reserviert, aber Lonnie spürte die Aufrichtigkeit dahinter. Trotzdem mußte sie sichergehen.
    „Was für einen Fehler, Sam?" flüsterte sie.
    In einer automatischen Schutzgeste kreuzte er die Arme vor der Brust, besann sich dann und löste sie wieder. „Es war nicht richtig, daß ich dir keine Chance für Erklärungen gab. Es war falsch, dich auszuschließen... dich auszugrenzen."
    Lonnie ließ ihren Atem ausströmen, den sie ohne es zu merken angehalten hatte. Sie legte die Grillgeräte auf den Mauersims und band ihre Schürze ab. „Wollen wir uns nicht setzen?" fragte sie und zeigte zu den Picknicktischen.
    Sam setzte sich umständlich auf eine Holzbank, und Lonnie nahm ihm gegenüber Platz, stocksteif und angespannt.
    „Glaub mir, Sam, ich habe dich nicht verraten. Ich wollte dir von meinem Plan erzählen, ich hatte es wirklich vor, aber irgend etwas kam immer dazwischen. Vielleicht

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