Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
Vom Netzwerk:
Renovierungsarbeiten und war froh, daß sie keine Zeit hatte, zu Hause herumzusitzen und das Telefon zu belauern.
    Manchmal, wenn sie nach einem langen, ermüdenden Arbeitstag im Bett lag, halb wach und schon halb im Schlaf, gab sie sich der Erinnerung hin - seine Hände auf ihrer Haut, sein warmer Körper an ihrem, sein zärtliches Flüstern in ihrem Ohr. Dann aber schob sich dieses schreckliche Bild über die Erinnerungen, Sams vernichtender Blick, die Kälte und der Haß in seinen Augen. Es hatte Lonnie zerrissen.
    Sie verstand seinen Zorn darüber, daß sie ihm nichts von der Taverne gesagt hatte. Was sie aber nicht begriff, war seine Weigerung, sie anzuhören. Er hatte ihr nicht einmal eine Chance gegeben, ihm alles zu erklären. Sam schloß sie aus und ließ sie draußen in der Kälte stehen. Und das traf sie am allertiefsten.
    Um so dankbarer war sie, daß ihre Familie zusammenhielt. Alle Stocktons hatten die Ärmel hochgekrempelt und mitgeholfen, ihren Traum zu verwirklichen. Sie hatten den wundervoll geschnitzten Bartresen und den guterhaltenen Holzfußboden abgeschmirgelt und lackiert, die Wände gestrichen und mit den Antiquitäten aus Matts Wunderkiste dekoriert. Und dies war für Lonnie der beglückendste Moment gewesen - die Versöhnung zwischen ihrem Vater und Bruder.
    Sie hatte Matt und seine Familie eingeladen und ihren Pa vor vollendete Tatsachen gestellt. Lucas Stockton gab nicht zu erkennen, was er von dem Besuch hielt... bis zu jenem Abend vor zwei Wochen, als Lonnie in ihrem Zimmer die Verandatür klappen hörte.
    Sie lief die Treppe hinunter und blieb wie angewurzelt stehen.
    Eine hünenhafte Gestalt stand steif und mit unsicherem Blick im Hausflur, hinter ihm eine junge Frau und ein kleiner Junge. Der Gruppe gegenüber, im Türbogen zur Küche, Lucas Stockton, schweigend und ausdruckslos. Sie alle standen versteinert da wie Statuen, zwischen ihnen beklommenes Schweigen.
    Dann kam Carolyn die Treppe herunter gerannt. „Hey, Matty Junior, du kleiner Räuber!"
    „Tante Carolyn! Tante Lonnie!” schrie Matty und rannte wie der Blitz in ihre Arme.
    Luke und sein einziger Sohn sahen der stürmischen Begrüßung zu. Dann begegneten sich ihre Blicke.
    Matt schluckte, machte einen zögernden Schritt vorwärts, streckte unsicher die Hand aus. „Schön, dich wiederzusehen... Pa", sagte er ruhig.
    Lucas blickte zu Boden und wieder hoch. Seine Augen schimmerten feucht, als er auf Matt zuging. „Ich freue mich auch, mein Junge." Er schüttelte Matt die Hand, und im nächsten Moment lagen die beiden großen Männer sich in den Armen.
    Und endlich begriff Lonnie, warum sie alle die Mühen auf sich genommen hatte. Hatte sie es vielleicht die ganze Zeit tief innen gewußt? Und auch ihre Mutter? Es spielte keine Rolle. Für sie zählte nur dieser Moment.
    Die Arbeit an der Taverne schweißte die Familie noch enger zusammen. Und Lonnie war dankbar, daß sie sich an eine starke Schulter lehnen konnte, vor allem jetzt in ihrem Kummer.
    „So, das wär's." Matt steckte die Zange in seine Werkzeugtasche und wischte sich die Hände an seinen Jeans ab. „Hast du dich eigentlich schon um die Anzeigen für die Eröffnungsparty am vierten Juli gekümmert?"
    „Klar. Sie erscheinen in beiden Zeitungen."
    Matt bückte sich nach einem Nagel und kam wieder hoch. Gegen Lonnie war er ein Riese, und schon seine Größe gab ihr ein Gefühl des Beschütztseins. Aber so groß er war, so sanft und einfühlsam war er auch. Und deshalb liebte Lonnie ihn.
    „Noch immer nichts von deinem Sam gehört?"
    Sie wich seinem Blick aus und schüttelte den Kopf.
    Matt setzte sich auf den gemauerten Rand des Grills und faßte nach Lonnies Hand. „Starlight, es macht mich ganz unglücklich, dich so niedergeschlagen zu sehen. Kann ich irgendwie helfen?"
    Lonnie seufzte. „Es liegt bei ihm, Matt. Er muß sich über seine Gefühle klar werden. Vielleicht ist er es schon. Die Sache liegt einen Monat zurück."
    „Und wie wär's, wenn du dir Klarheit verschaffst? Zum Beispiel mit einem Anruf oder so?"
    „Warum ich? Ich wollte auf Sam zugehen. Ich habe keinen Eispanzer um mein Herz. Er ist derjenige, der lernen muß, sich zu beugen und zu verzeihen." Lonnie ließ sich müde neben ihrem Bruder nieder und seufzte. „Wenn Sam mich wirklich liebt, dann muß er auch akzeptieren, daß ich einen Weg gehe, der nicht in sein Leben paßt."
    „Du riskierst, ihn zu verlieren, Lon."
    „Wenn er nicht versteht, was Liebe bedeutet, wenn er nicht fähig ist,

Weitere Kostenlose Bücher