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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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zu vergeben, dann wird es nie zwischen uns klappen. Vielleicht geht er zu Victoria zurück - zu einer Beziehung ohne Gefühle. Ich werde meinen Standpunkt jedenfalls nicht ändern. Ich kämpfe auf meine Art, indem ich aushalte und warte. Entweder das Beste oder gar nichts."
    Aus dem Radio im Barraum schwebte Garth Brooks' Song „Der Tanz" in die warme Sommerluft. Matt sah die Tränen in Lonnies Au­ gen und drückte sie an sich. „Du bereust es doch nicht, Starlight? Ich meine, daß du ihn kennengelernt hast?"
    Lonnie überlegte einen Moment. Überlegte, wo sie vorher gestanden hatte, vor ihrem Karrieresprung und bevor sie Sam liebte. Und ihr wurde bewußt, daß sie sich entscheidend verändert hatte.
    Sie fühlte sich nicht länger unter Sams Niveau, fühlte sich kein bißchen niedriger als alle diese Leute mit Geld, Macht und guter Herkunft. Durch Sam hatte sie erkannt, was sie an Werten in sich trug. Sie war nicht nur selbstsicherer geworden, sie sah auch klarer, was sie wollte und brauchte.
    „Nein, ich bereue es überhaupt nicht", sagte sie fest. „Hörst du, was er da singt? Der Text des Songs trifft es genau. ,Der Schmerz wäre mir erspart geblieben, aber ich hätte auch nicht die Freude des Tanzes gehabt'." Sie legte den Kopf an Matts Schulter und fuhr leise fort: „Ich bin glücklich, daß ich es erlebt habe. Wenigstens weiß ich jetzt, wie atemberaubend schön es zwischen einem Mann und einer Frau sein kann. Und ich weiß auch, daß ich mich niemals mit weniger zufrieden geben werde."
    „Das ist gut, Mädchen." Matt sah seine Schwester liebevoll an. „Hey, was hältst du davon, wenn ich am Eröffnungsabend als kleine Einlage zwischen den Bands den ,Tanz` singe? Vorher müßte ich natürlich die alte Gitarre stimmen - ganz zu schweigen von meiner Stimme."
    Lonnie umarmte ihren Bruder. „Ich finde, das ist eine wirklich tolle Idee von dir."
    Der Wechsel von Aufprall und Schlag wurde in Sams Kopf zu einem steten Rhythmus, aber dennoch kam keine Ruhe in ihn. Er wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und schlug den Ball wieder gegen die hohe weiße, Wand und beobachtete, wie er in steilem Winkel zurückprallte.
    Entweder war George Wayne in den letzten Wochen besser geworden, oder sein eigenes Spiel hatte sich unheimlich verschlechtert. Er konzentrierte sich auf den nächsten Schlag und verfehlte den Ball um mindestens einen halben Meter.
    „Flaues Spiel", bemerkte George trocken.
    „Was sagst du?"
    „Ich dachte, wir wollten ein Match Squash spielen. Das hier ist Spielkram. Komm, älter Junge, laß uns in die Sauna gehen. Ich möchte mit dir reden."
    Sie verließen den Platz und gingen zum Umkleideraum. Sam mußte zugeben - er war nicht in Form. Seit Charlies Abschiedsparty hatte er keinen Sport mehr getrieben. Er war ohne Appetit und hatte Gewicht verloren. Er arbeitete wie ein Besessener und schlief schlecht. Unter seinen Augen lagen dunkle Schatten. Wenigstens florierte die Zeitung - es ging jede Woche ein Stück mehr bergauf.
    Nachdem er Lonnie entlassen hatte, war er drauf und dran gewesen, alle ihre Neuerungen wieder abzuschaffen. Aber dann ließ er alles so, wie es war. Seine Gefühle mochten ihm abhanden gekommen sein, doch Verstand besaß er noch. Die Anzeigenabteilung arbeitete gut und verblüffend selbständig, und so ließ er das Team in Eigenregie weitermachen. Natürlich ging es auf die Dauer nicht ohne Leitung. Sam wußte, er würde bald einen Ersatz für Lonnie einstellen müssen.
    Er zog sich aus, nahm ein Badehandtuch von dem bereitliegenden Stapel und wickelte es sich um die Hüften. Dann öffnete er die beschlagene Glastür zum Saunaraum und ließ sich neben George auf der Holzbank nieder. Sie waren allein.
    „Wo bist du in letzter Zeit mit deinen Gedanken, Sam?"
    Sam atmete die heiße Luft ein, ließ sie langsam in seine Lungen strömen. „Was sagtest du?"
    George seufzte. „Ich habe gefragt, was in deinem Kopf vorgeht. Du  bist abwesend und zerstreut und siehst aus wie das heulende Elend." „Ich arbeite sehr viel. Zwölf, manchmal vierzehn Stunden am Tag." 
    „Du hast immer viel gearbeitet und warst stets in Hochform. Warum willst du nicht darüber reden?"
    „Worüber?”
    „Über Lonnie."
    „Ich..." Sam sprach nicht weiter und fiel in dumpfes Schweigen. „Lassen wir's, George."
    „Sam, ich bin dein Freund, und ich bin nicht blind. Meinst du, ich hätte nicht gesehen, wie du in ihrer Gegenwart aufgelebt bist? Und dann die Szene im Hilton, als du

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