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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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und stark. Sie liebten beide starken Kaffee.
    „Was hältst du von einer Abwechslung? Wir könnten übers Wochenende wegfahren."
    Shelly verschluckte sich fast, und kurz darauf stieg ihr die Röte in die Wangen, so daß sie sich schnell umwandte, weil sie Angst hatte, er könnte es bemerken.
    O Gott, sie wurde rot! War das denn die Möglichkeit? Sie kannte den Mann doch schon von Kindesbeinen an!
    Was in aller Welt war bloß los heute morgen?
    Shelly drehte sich wieder um und sah ihn erstaunt an.
    Eine Minute lang konnte sie nur an eine einzige Sache denken, an das, was sie schon seit langem befürchtete. Daß sie sich nämlich eines Tages komplett lächerlich machen würde vor diesem Mann. Vielleicht war es heute soweit.
    Ein klirrendes Geräusch brachte sie zurück in die Wirklichkeit, und sie starrte zu Boden. Die Tasse war ihr aus der Hand geglitten und lag nun in tausend Scherben zersprungen auf den Küchenfliesen.
    Sie faßte sich an ihren Ärmel. Er war tropfnaß, der heiße Kaffee war darübergelaufen, sie mußte ihren Becher schräg gehalten haben, ohne es zu bemerken.
    Nun war sie kaum fünf Minuten allein mit diesem Mann, und schon mußte ihr etwas derart Peinliches passieren! Es war wie früher.
    „He, was machst du denn? Warte!" Brian sprang hinzu, beugte sich besorgt über ihre Hand, ob sie sich womöglich mit dem heißen Kaffee verbrüht hätte, knöpfte ihre Manschette auf und grinste dann zu ihr empor. „Du bist noch immer die alte, Shelly, stimmt's?"
    „Stimmt", pflichtete sie ihm leise bei und trat einen kleinen Schritt zurück. „Manches ändert sich anscheinend nie."
    Er überragte sie um mehr als einen Kopf; breitschultrig und schmalhüftig mit kurzgeschnittenem, dichtem braunem Haar stand er vor ihr und musterte sie mit diesen Augen - den dunkelsten, die sie jemals gesehen hatte. Wenn sie nicht aufpaßte, konnte sie sich so weit in ihnen verlieren, daß sie sogar für einen Moment ihren eigenen Namen vergaß.
    Und ihr Körper versagte ihr den Dienst, sobald er sich ihr auf irgendeine Weise - und sei sie auch noch so harmlos - zu nähern versuchte. Das war, seitdem sie sich ihrer Liebe zu ihm bewußt geworden war, immer so gewesen und würde sich vielleicht nie ändern.
    Natürlich hatte er keine Ahnung davon. Er vermutete, sie sei nur wieder einmal ungeschickt gewesen.
    Er hielt sie noch immer fest, hatte sich ein Geschirrtuch geschnappt und tupfte sorgfältig ihren Arm trocken. Shelly versuchte wieder, einen Schritt zurückzuweichen.
    Sie mußte vorsichtig sein. Er durfte niemals herausfinden, wie es um sie in bezug auf ihn stand.
    „Warte", sagte er, und sie konnte erst wieder aufatmen, als er sich umdrehte, an die Spüle trat und ein bißchen kaltes Wasser über das Geschirrtuch laufen ließ.
    „Zeig noch mal her." Er kühlte mit dem feuchten Tuch die leicht gerötete Haut.
    „Besser?" fragte er dann.
    „Ja", war alles, was sie herausbrachte, während sie ihn ansah und sich verzweifelt fragte, wie um alles in der Welt sie es anstellen sollte, ihn ein für allemal aus ihrem Kopf und aus ihrem Herzen zu verjagen.
    Sie hoffte inständig, daß, wäre er erst einmal verheiratet, auch ihre Gefühle für ihn dahinschwinden würden. Dann endlich würde sie ein­ sehen, daß er für sie unerreichbar geworden war. Nun, nach der Hochzeitseinladung zu urteilen, die sie im Februar erhalten hatte, würde es nicht mehr lange dauern, und sie fieberte diesem Tag regelrecht entgegen.
    Weil es hoffnungslos war, ihn weiter zu lieben. Das sagte ihr der Verstand, ihr Herz jedoch bestritt diese Tatsache vehement.
    „Hier." Er war zum Kühlschrank gegangen und hatte eine Schale mit Eiswürfeln herausgenommen. „Das hilft." Er hielt sie unter kaltes Wasser, brach dann ein paar Würfel heraus, wickelte ihn in das Geschirrtuch und legte das Päckchen auf ihren Arm.
    Shelly holte tief Luft. Was sich als Fehler erwies, denn nun nahm sie seinen Duft wahr. Diese vertraute Mischung aus Männlichkeit und Moschus, die er seit eh und je ausströmte. O Gott!
    Sie blickte auf seine Hand, die auf ihrem Arm ruhte und das Tuch mit dem Eiswürfel behutsam hin und herschob. Wie gut kannte sie den Griff seiner schlanken Finger, mal kräftig, mal zart, sie kannte den Verlauf der Adern auf seiner Handoberfläche und sah es vor sich, wie seine Sehnen hervortraten, wenn er fest zupackte. Niemals jedoch werden mich seine Hände so zärtlich streicheln, dachte sie traurig, wie sie die Frau streicheln, die er liebt.
    „Besser?"

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