Tiffany exklusiv Band 0018
„Ich habe vermutlich keine andere Wahl“, erwiderte er übertrieben nervös, obwohl ein Teil dieser Nervosität gar nicht gespielt war.
„Ganz ruhig, Liebling. Ab Samstag sind wir unabhängig. Dann haben wir meine Erbschaft, und wir haben unsere Hochzeit angekündigt. Von da an werden wir immer nur glücklich sein.“
Ihre Erbschaft. Ein weiterer Punkt, über den er sich Sorgen machte. „Verrate mir eines. Was schenkt ein Mann einer Frau zum Geburtstag, die mehr Geld hat, als sie ausgeben kann?“ Er schlug einen lockeren und selbstsicheren Ton an, aber sie durchschaute ihn mühelos.
Catherine schlang die Arme um seinen Nacken und zog ihn an sich. „Mach dir deswegen keine Gedanken, Cowboy. Von dir bekomme ich etwas, das mir kein anderer geben kann.“
Seine Stimme klang heiser. „Muss ich bis zu deinem Geburtstag warten, um es dir zu geben?“
Am Samstagabend bog Jake in die kreisrunde Auffahrt, hielt den Jeep an und betrachtete das Herrenhaus im Tudorstil. Worauf hatte er sich da bloß eingelassen?
Er rückte die Krawatte zurecht. Das letzte Mal hatte er eine an dem Abend getragen, an dem alles begann. Ob ihre Eltern ihn von der Hochzeit her erkannten? Wussten sie, dass er mit Catherine auf Jamaika gewesen war? Er war nervös. Im Moment wusste er nur, dass er Catherine mehr als jede andere Frau liebte, die er jemals kennengelernt hatte. Das musste reichen.
Seufzend nahm er die roten Rosen vom Beifahrersitz und ging zur Haustür. Eine ältere Farbige in einem schwarzen Kleid mit einer weißen Schürze öffnete die Tür und ließ ihn ein.
„Miss Catherine kommt gleich herunter, Mr Jake.“ Die alte Frau blinzelte ihm verschwörerisch zu und lächelte breit.
Er hätte gern gewusst, wie viel Catherine ihr erzählt hatte. „Sie müssen Ellie sein.“ Er nahm die Blumen mit der Linken und gab ihr die Hand. „Freut mich, Sie kennenzulernen.“
Ellie betrachtete verunsichert seine Hand und drückte sie dann lächelnd. „Freut mich auch, Sie kennenzulernen, Mr Jake.“
Catherine kam die lange, geschwungene Treppe herunter, und er vergaß alles andere. Sie trug ein mit Spitze besetztes schwarzes Kleid, das die Schultern freiließ und viel von ihren langen Beinen zeigte. Ihren schlanken Hals schmückte eine einreihige Perlenkette. Wortlos kam sie ihm entgegen. Auf der untersten Stufe streckte sie ihm die Hand entgegen, die er sprachlos ergriff.
Was machte er bloß hier mit dieser wundervollen Frau? Ellie zog sich zurück, und er brachte endlich ein paar Worte hervor. „Die sind für dich.“ Er reichte ihr den Strauß.
Sie nahm die Blumen entgegen und sog ihren Duft ein. „Sie sind sehr schön, Jake“, sagte sie und sah ihm wieder in die Augen.
„Nicht annähernd so schön wie du.“ Es stimmte. Trotzdem kam er sich schrecklich unbeholfen vor. Wenn er diesen Abend überleben wollte, musste er sich schnellstens zusammenreißen. Also versuchte er es noch einmal. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Catherine.“ Er legte ihr die Hände auf die Schultern und küsste sie sanft auf die Wangen. Hätten ihn nicht die Rosen daran gehindert, hätte er sie an sich gepresst und nicht so sanft geküsst. „Hör auf“, verlangte er.
„Womit soll ich aufhören?“, fragte sie lächelnd.
„Das weißt du sehr gut. Du sollst aufhören, mich zu verführen.“ Er wollte streng wirken, musste jedoch lächeln.
„Tue ich das?“, fragte sie unschuldig.
„Du kannst deine Gefühle viel leichter verbergen als ich, mein Schatz“, erklärte er mit einem Blick auf ihr Kleid.
Sie senkte den Blick von seinem Gürtel tiefer, lachte und wollte etwas sagen, als ihre Eltern das Foyer betraten. Rasch stellte Catherine sich neben Jake, hielt die Rosen vor seine Körpermitte und übernahm die Vorstellung. Jake kam sich wie eine römische Statue mit einem Feigenblatt vor. Zum Glück gingen Catherines Eltern ihnen in die Bibliothek voraus.
Catherine sah wie ein Schulmädchen drein, das in der Kirche ein Kichern unterdrücken musste. Jake ergriff ihren Arm und drückte ihn warnend.
Sie betraten einen großen, aber gemütlichen Raum. Im Kamin brannte ein Feuer. Jake erwartete Gas und sah zu seiner Überraschung echte Holzscheite. An den Wänden befanden sich hohe Bücherregale. In der linken hinteren Ecke war ein runder Tisch vor dem großen Erkerfenster zum Garten gedeckt. Jake atmete auf. Die Vorstellung, an einer langen Tafel zu sitzen, hatte ihm Unbehagen bereitet.
Ein Zweiersofa und links und rechts davon je
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