Tiffany exklusiv Band 0018
etwas Abstand zu ihm zu bekommen. Das Zimmer war aufgeräumt und das Bett gemacht worden, aber zwei zusammengefaltete Laken lagen auf der Bettdecke. Catherine griff danach. „Ob das Zimmermädchen sie vergessen hat?“
„Weißt du nicht mehr, was heute Abend stattfindet?“
„Das sollen Togen sein?“, fragte sie ungläubig.
„Wenn ich mich recht erinnere, bist du in der Modebranche tätig.“
„Noch nicht lange“, murmelte sie.
Jake nahm ihr ein Laken ab und hielt es hoch. „Du kannst damit bestimmt Wunder vollbringen, wenn du dich bemühst. Du weißt doch, dass das beste Paar gesucht wird.“
Jetzt hatte sie die beste Gelegenheit, ihren Vorsatz, sich zu amüsieren, in die Tat umzusetzen. „Also schön, ich bemühe mich. Aber zuerst wird geduscht.“ Sie deutete zum Bad, damit Jake es als Erster benutzte.
„Bitte nach dir“, entschied er. „Ich probiere schon einmal etwas aus, bis du fertig bist.“
Als Catherine in ein Handtuch gehüllt aus dem Bad kam, brach sie beim Anblick von Jakes Meisterwerk in schallendes Lachen aus. Er hatte das weiße Laken wie eine riesige Windel um seine Körpermitte geschlungen. Ein Teil hing hinten wie eine Schleppe herunter.
„Gefällt dir meine Kreation nicht?“, fragte er lachend.
Sie drehte ihn einmal herum und verkniff es sich, an der Schleppe zu ziehen. Womöglich löste sich das ganze Ding auf, und sie wusste nicht, was sie darunter erwartete. Die Hände in die Hüften gestützt, schüttelte sie den Kopf.
„Interessant, aber nicht sehr römisch. Geh duschen, und ich lasse mir etwas einfallen.“
Er entledigte sich des Lakens und warf es auf das Bett. Darunter trug er noch die abgeschnittene Jeans.
Sobald Catherine die Dusche rauschen hörte, zog sie einen weißen Slip an und spielte mit dem Laken. Zwei Enden verknotete sie miteinander und schwenkte sie über den Kopf, um oben herum bedeckt zu sein, wenn Jake wiederkam. Als er das Bad verließ, drehte sie gerade einen langen Teil zu einem Seil und schlang es sich um die Taille. Am rechten Bein gab es einen Schlitz, der bis zum Slip reichte.
Jake betrachtete misstrauisch ihren Schenkel. „Dreh dich um.“
Sie wirbelte im Kreis und war stolz auf ihre Schöpfung.
„O nein!“
„Was ist denn?“, fragte Catherine.
„Ich sehe den Rand eines Slips. An der Tür des Speisesaals wird ein Toga-Inspektor stehen. Heute Abend ist nur ein Laken erlaubt.“
Einen Moment überlegte sie ihre Möglichkeiten, dann fiel ihr die Lösung ein. Sie erklärte Jake, er sollte das Handtuch gegen Shorts vertauschen. Sobald sie beide fertig kostümiert waren, konnten sie die Unterwäsche ablegen. Jake war einverstanden.
Fast eine Stunde später betrachtete Catherine sie beide ein letztes Mal im Spiegel.
„Nicht schlecht, aber etwas fehlt.“ Sie schnippte mit den Fingern. „Ich weiß. Rühr dich nicht von der Stelle.“ Sie lief nach draußen und kam gleich darauf mit Farnwedeln zurück, befestigte sie in den Knoten an der Schulter und betrachtete das Endprodukt.
„So, jetzt sind wir bereit.“
Während des ganzen Abendessens achtete Catherine darauf, die Knie fest zusammenzudrücken. Abgesehen davon fühlte sie sich nur mit einem Laken bekleidet sehr wohl. Und sie kam sich leicht verrucht vor. Was hätte wohl ihre Mutter dazu gesagt?
Eine Kellnerin räumte den Tisch ab und fragte, ob sie noch etwas trinken wollte. Catherine hätte gern einen Bailey’s genommen, doch eingedenk ihrer jüngsten Erfahrungen wollte sie es lieber nicht riskieren.
„Ich nehme einen Irish Coffee.“
„Und ich einen Red Stripe“, sagte Jake, und die Kellnerin ging weiter.
Die Band hatte zu spielen begonnen. Paare gingen auf die Tanzfläche. Catherine fiel am Nebentisch eine Blondine auf, die ständig Jake von der Seite musterte. Der V-Ausschnitt ihrer Toga reichte bis zur Taille, und sie war offenbar überall nahtlos braun. Wenn sie sich bewegte, blieb alles perfekt straff.
Ob Jake dieser Frau schon an „seinem“ Strand begegnet war? Oder bildete sie sich nur ein, dass die Blondine flirtete? Nachdem sie Mary Beth mit T.J. erwischt hatte, konnte sie wahrscheinlich nie wieder einer Blondine mit großen Brüsten vertrauen. Andererseits spielte es in diesem Fall keine Rolle. Jake war ja nicht direkt mit ihr hier. Das wusste die Blondine allerdings nicht.
Als die Frau das nächste Mal zu ihrem Tisch herübersah, versuchte Catherine, ihr Silikon mit einem dolchartigen Blick anzustechen. Die Brustform blieb zwar intakt, aber die
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