TIFFANY EXKLUSIV Band 02
Wieder war Christina in Versuchung, sich umzudrehen und davonzulaufen. Aber sie hielt seinem Blick stand.
„Du siehst wunderbar aus“, sagte er.
„Danke.“
„Es ist wohl das erste Mal in unserer Bekanntschaft, dass wir wie normale Alltagsmenschen gekleidet sind“, meinte er lächelnd.
„Ja, die meiste Zeit hatten wir gar nichts an.“ Sie trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
„Wie schön, dass du dich darüber lustig machen kannst.“
„Eigentlich ist mir nicht zum Scherzen zumute.“ Sie legte unwillkürlich die Hand auf den Bauch, nahm sie aber schnell wieder weg. „Das Ganze ist eher tragisch.“
„Du trägst noch Bills Ring?“
Christina blickte auf ihre Hand. „Ja.“
„Du hast ihm offenbar noch nichts gesagt.“
Sie holte tief Luft. Sollte sie Robert erzählen, dass es zwischen Bill und ihr nicht zum Besten stand? Er würde wahrscheinlich nur Hoffnungen schöpfen. Und das wollte sie nicht.
„Ich nehme an, dein Schweigen bedeutet, dass Bill nichts weiß und dass ich hier nicht unbedingt gern gesehen bin.“ Er sah ihr tief in die Augen. „Ich hatte geglaubt, dass unsere zweite nächtliche Begegnung dich vielleicht überzeugt hätte, dass du ihm etwas sagen müsstest.“
Allein beim Gedanken an diese Nacht wurde ihr ganz anders. Sie hängte schnell ihren Mantel auf und setzte sich in einen Sessel. Robert zog sich einen zweiten Stuhl heran und setzte sich neben sie. Christina rieb sich müde die Stirn. Was sollte sie nur mit ihm machen? Erst vor einer halben Stunde hatte sie erfahren, dass sie schwanger war, und zwar von ihm.
„Was erwartest du von mir, Robert? Soll ich dir um den Hals fallen und dir einen Kuss geben?“
„Ja, das wäre schön.“
Sie sah ihn unglücklich an. Ihr war zum Weinen zumute. Aber sie biss die Zähne zusammen.
„Schon gut“, sagte er, „ich kann sehen, dass du mich zum Teufel wünschst. Aber tu mir einen Gefallen und sage mir, warum. Weil ich zufällig in dem Bett lag, in dem du deinen Verlobten vermutetest? Habe ich Probleme zwischen dir und Bill verursacht? Oder hast du den Eindruck, ich hätte an unserem letzten Abend die Situation ausgenutzt?“
„Ja, es ist alles zusammen. Gleich am ersten Morgen wäre es mir das Liebste gewesen, wenn du dich einfach in Luft aufgelöst hättest oder noch besser, wenn nicht geschehen wäre, was geschehen war. So denke ich auch heute noch.“ Ganz besonders jetzt, fügte sie im Stillen hinzu.
Er strich sich nachdenklich über das Kinn. „Heißt das, dass du heute Abend nicht mit mir essen willst?“
Christina sah ihn wütend an. „Du begreifst wohl gar nichts?“
„Ich höre, was du sagst, aber ich glaube nicht, dass du es meinst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du mich wirklich so ablehnst. Ich glaube, du traust deinen eigenen Gefühlen nicht.“
Er hatte mit einer solchen Überzeugung gesprochen, dass sie beinahe nachgegeben hätte. Sie sah ihn prüfend an und war gleichzeitig ärgerlich und verwirrt. Warum hatte er nur eine solche Macht über sie?
Sie hatte sich davor gefürchtet, ihn wiederzusehen, vor allen Dingen nach dem, was Joyce ihr mitgeteilt hatte. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm überhaupt von dem Baby erzählen sollte. Aber das Schlimmste war, dass er sie immer vollkommen aus dem Gleichgewicht brachte. Jedes Mal wenn sie mit ihm zusammen war, war sie entweder wütend auf ihn, oder sie war den Tränen nahe, oder sie liebte ihn leidenschaftlich.
„Es tut mir leid“, sagte sie leise. „Der Moment unseres Wiedersehens ist ausgesprochen ungünstig. Heute ist ein ziemlich schlimmer Tag für mich gewesen.“
Die Tränen ließen sich nicht länger zurückhalten. Christina war ärgerlich, dass sie ihm wieder ihre Schwäche gezeigt hatte, und holte schnell ein Taschentuch aus der Handtasche. Sie trocknete sich die Augen.
Robert sah sie besorgt an. „Ich wollte dich nicht unglücklich machen.“
„Es hat nichts mit dir zu tun.“ Ihr wurde sofort bewusst, wie unsinnig das war, was sie gerade gesagt hatte, und sie fügte hinzu: „Jedenfalls nichts mit dem, was du gesagt hast.“
„Habe ich irgendetwas getan, was dich traurig macht?“
Wieder war er der Wahrheit näher gekommen, als er ahnte. Sie war drauf und dran, ihm zu sagen, dass sie schwanger war. Wenigstens würde er dann verstehen, warum sie so aufgewühlt war. Aber natürlich würde sie ihm nichts sagen. Sie war ja selbst noch nicht sicher, wie sie mit dieser neuen Situation umgehen sollte.
Christina putzte sich
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