TIFFANY EXKLUSIV Band 02
gesprochen.“
„Das wundert mich. Christina ist für ihren Beruf wie geschaffen, sie kann klar denken, ist gut organisiert und intelligent. Wenn einer meiner Söhne mir eine solche Schwiegertochter bringen würde, wäre ich begeistert.“
Robert sah Linda nachdenklich an. „Ich weiß, was Sie meinen.“
„Christina sieht dazu noch entzückend aus.“
„Ja, sie ist sehr hübsch.“
„Sie hätte auch leicht als Model arbeiten können. Aber das war ihr nicht interessant genug. Sie sieht gut aus, ist kreativ und intelligent. Mehr kann man nicht verlangen.“
Obgleich Robert die kreative Seite von Christina noch nicht kennengelernt hatte, war er nicht überrascht, davon zu hören. Ja, diese Frau war einfach ideal für ihn.
„Und sie kann sich auch sehr gut in Kinder hineinversetzen“, fuhr Linda fort. „Es ist nämlich gar nicht so einfach, für Kinder zu schreiben.“
Robert blickte wieder zur Tür. „Merkwürdig, aber ich habe Christina bisher mit Kindern noch nicht so richtig in Zusammenhang gebracht. Aber ich kenne sie auch nicht besonders gut.“
Linda lächelte und blickte wieder auf ihre Uhr. „Wo steckt sie nur? Hoffentlich musste man ihr keinen Zahn ziehen. Hören Sie, Robert, ich muss noch ein paar Unterlagen für mein Treffen mit Christina zusammensuchen. Kann ich Sie ein paar Minuten allein lassen?“
„Selbstverständlich. Aber ich kann auch später wiederkommen.“
„Warum? Nein, ich bin sicher, dass Christina nichts dagegen hat, wenn Sie mit uns Mittag essen. Ich kann mit ihr anfangs schnell das Nötigste besprechen, und dann können wir uns danach zu dritt über Ihre mögliche Mitarbeit unterhalten. Christina hat sicher ein paar gute Ideen.“
Robert holte tief Luft. „Die wird sie wahrscheinlich haben.“
Linda stand auf. „Ich bin gleich wieder da.“ Sie legte ihm kurz die Hand auf die Schulter und verließ das Zimmer.
Robert hörte, wie sie den langen Flur hinunterging. Wie gut, dass Bill gerade nicht da war. Robert hatte keine Zweifel daran, dass das Schicksal auf seiner Seite war, aber Christina würde es vermutlich nicht so sehen. Er würde allerlei Mühe aufwenden müssen, um sie von dieser Tatsache zu überzeugen.
Er hörte, wie sich Schritte der Tür näherten. War Linda schon zurück?
Christina sah, dass Lindas Tür offen stand, und verlangsamte ihren Schritt. Sie war die Treppen hinaufgelaufen, weil die Aufzüge unterwegs waren, und atmete schnell. Sie hatte sich entschlossen, Linda möglichst bald von der Schwangerschaft zu erzählen. Dann brauchte sie ihr nichts vorzumachen. Da Linda selber Kinder hatte und sehr viel Lebenserfahrung besaß, würde sie sie bestimmt verstehen.
„Es tut mir leid …“, sagte Christina und trat ein. „Ich …“ Sie schwieg verblüfft, als sie sah, wer im Sessel saß.
Robert stand auf. „Hallo, Christina.“ Er betrachtete sie von oben bis unten und fuhr sich unwillkürlich mit der Zungenspitze über die Lippen. Offenbar bewunderte er nicht nur ihr rostbraunes Kaschmirkleid, das ihre Figur betonte. Sie spürte, dass er sich wieder jeden Augenblick, den sie miteinander verbracht hatten, ins Gedächtnis zurückrief. Sie brachte kein einziges Wort heraus.
„Linda wollte nur noch ein paar Unterlagen holen“, erklärte er schnell. „Sie kommt gleich wieder.“
„Was machst du denn hier?“
„Ich soll vielleicht als Gast in deiner Sendung erscheinen.“
„Wie bitte?“
„Es war Lindas Idee, nicht meine.“ Er lächelte.
Christina begriff im ersten Moment nicht, was er sagte. Sie konnte ihn nur anstarren. Robert sah so anders aus in Blazer und Krawatte, so seriös. Es war ein großer Schock, ihn hier so plötzlich vor sich zu sehen, vor allen Dingen nach der Nachricht, die sie gerade von ihrer Ärztin erhalten hatte. Sie riss sich zusammen. „Und du bist einfach hierhergekommen?“
„Ich hatte gehofft, dich zu treffen. Ich wollte wenigstens Guten Tag sagen.“
Christina hätte sich am liebsten umgedreht und wäre davongelaufen. Gleichzeitig aber wollte sie auch dableiben, fühlte sie sich von ihm angezogen wie die Motte vom Licht. Sie sah ihn mit aufgerissenen Augen an.
„Du freust dich ja wohl nicht besonders, mich zu sehen“, bemerkte er leise.
„Ich habe nicht geglaubt, dass wir uns je wiedersehen würden.“
„Wir haben uns doch gar nicht richtig in Maui voneinander verabschiedet.“
Robert trat langsam auf sie zu und sah sie dabei eindringlich an, genauso wie in der Nacht, als sie schwanger geworden war.
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