TIFFANY EXKLUSIV Band 02

die …“
    „Ja, natürlich“, unterbrach Linda ihn lebhaft. „Sie kamen mir doch gleich bekannt vor. Sie sind der Historiker, der Experte für den Alten Westen.“
    „Ja, bei meiner letzten Dokumentarserie ging es um dieses Thema.“
    „Das war eine wundervolle Sendung. Sogar meine Söhne haben wie gebannt vor dem Bildschirm gesessen. Würden Sie nicht gerne einmal bei unserer Jungendsendung als Gast dabei sein? Die Kinder wären sicher begeistert. Ich sollte mit Christina darüber sprechen. Sie ist die Produzentin und schreibt viele Sendungen selbst.“
    „Ja, das ist mir bekannt. Eigentlich ist es auch Christina, die ich gerne besuchen würde. Sie war aber nicht in ihrem Büro, und da hat man mich hierher geschickt.“
    „Normalerweise würde sie jetzt auch hier sein. Aber sie musste zum Arzt oder zum Zahnarzt, und so haben wir unsere Vormittagsbesprechung auf die Mittagspause verlegt.“ Linda blickte auf ihre Uhr. „Sie müsste eigentlich jeden Moment zurückkommen. Möchten Sie auf sie warten, oder kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“
    Robert lächelte. „Es ist eigentlich eine persönliche Sache, Ms. Klein. Christina hat mich heute noch nicht erwartet. Aber ich bin gerade angekommen und wollte sie …“
    „Sie wollten sie überraschen?“
    „Ja, um ganz ehrlich zu sein.“
    „Warum nicht?“ Linda lächelte ihm zu. „Es gibt wohl keine Frau, die nicht gern von einem gut aussehenden Mann überrascht werden möchte. Kommen Sie doch herein und setzen Sie sich.“
    „Ich hoffe, dass Christina ähnlich empfinden wird.“
    „Man kann es nur versuchen, Mr. Williams.“
    „Sagen Sie bitte Robert zu mir.“
    „Und nennen Sie mich Linda.“ Sie winkte ihn heran. „Kommen Sie und machen Sie es sich bequem.“
    Robert setzte sich auf den angebotenen Sessel und blickte sich in dem Büro um. Es wirkte recht nüchtern und hätte genauso gut das Arbeitszimmer eines Collegeprofessors sein können. Die Wände waren nur mit wenigen Fotos geschmückt. Linda setzte sich ihm gegenüber. Sie strahlte Energie und Begeisterung aus, wie er es von jemandem erwartete, der ein Kinderprogramm moderierte, und schien Intelligenz und Entschlossenheit zu besitzen.
    „Erzählen Sie mir doch, woher Sie Christina kennen“, meinte Linda munter. „Oder sollte ich das nicht fragen?“
    „Wir sind uns auf Hawaii begegnet“, sagte er zögernd.
    Linda lachte. „Ach, während dieser schrecklichen vorgezogenen Flitterwochen. Ja, ich habe davon gehört.“
    Er hob fragend die Augenbrauen. „So?“
    „Oh ja. Die hektische Fahrt zum Flughafen, das verloren gegangene Gepäck, die Probleme im Hotel und mit dem Mietauto … Sagen Sie Christina nichts davon, aber wir hier haben uns mehrere Tage lang über diese Geschichte amüsiert.“
    Robert lächelte höflich. Entweder wusste Linda nicht, was sonst noch geschehen war, oder sie war diskret.
    „Sie haben Bill sicher auch kennengelernt?“, fragte sie.
    „Ja.“
    „Er ist doch ein netter Mann.“
    „Ja, sehr nett.“ Robert war nicht gerade erfreut, Linda so positiv über Bill sprechen zu hören. „Wie geht es den beiden denn?“, fragte er ruhig. „Ich weiß, dass sie nicht gerade froh waren, ihren Urlaub abbrechen zu müssen.“
    Linda zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, es geht ihnen gut. Christina hat nicht viel gesagt. Und er ist gerade wegen wichtiger Verhandlungen in Kalifornien. Er ist wohl schon seit einer Woche dort.“
    „Ach ja?“ Robert atmete innerlich auf.
    „Werden Sie länger in Seattle bleiben?“, erkundigte sich Linda.
    „Ich weiß es noch nicht. Es ist die letzte Stadt auf meiner Tour. Ich wollte eigentlich etwas Urlaub machen. Ich weiß nur noch nicht, wo und mit wem.“
    „Es wäre wunderbar, wenn Sie zu unserer Sendung etwas beitragen würden“, sagte Linda eifrig. „Christina hat für dieses Jahr alte Mythen zum Thema genommen. Und die Kinder scheinen wirklich darauf anzusprechen. Sie finden es spannend und lernen gleichzeitig noch etwas dabei. Sie könnten uns viel mit Ihrem Wissen über die indianischen Kulturen helfen.“
    „Ja, das wäre vielleicht ganz interessant.“ Er sah flüchtig zu der offenen Tür hin. Christina konnte jeden Moment hereinkommen. Er schwieg.
    „Christina und Sie hatten sicher allerlei zu reden.“ Linda versuchte, die Unterhaltung in Gang zu halten. „Sie ist ja so begeistert von ihrem Beruf, und Sie sind doch auch vom Fach.“
    „Wir haben eigentlich nicht viel über das Fernsehen