TIFFANY EXKLUSIV Band 02
entschlossen die Nase. „Es tut mir leid. Ich bin normalerweise nicht so emotional.“
„Kreative Menschen sind immer emotional“, sagte er beruhigend. „Wenn man nicht selbst fühlen kann, dann kann man auch anderen keine Gefühle vermitteln. Linda hält dich für sehr kreativ.“
„Linda ist immer sehr großzügig mit ihrem Lob. Sie ist wie eine große Schwester zu mir, und ich bin die kleine Schwester für sie, die sie nie hatte.“
„Klingt wie eine wunderbare Freundschaft.“
„Ja, ich arbeite gern mit ihr zusammen. Und ich schreibe gern für diese Sendung. Kinder können so …“, sie stockte und fuhr dann fort, „interessant sein.“
„Du magst Kinder also?“
Christina fühlte, wie sie blass wurde. Der Mund war trocken. Wie seltsam, dass sie auf eine so harmlose Bemerkung dermaßen heftig reagierte. „Ich habe immer geglaubt, dass ich irgendwann einmal Kinder haben würde.“
„Ja, ich möchte auch Kinder.“ Er lächelte.
Christinas Magen krampfte sich zusammen. Sie fühlte sich zu schwach, sonst wäre sie aufgestanden und aus dem Zimmer gegangen.
„Ich wäre beinahe einmal Vater geworden“,sagte Robert leise. „Meine Frau starb an einer Eileiterschwangerschaft.“
Christina zuckte zusammen und verschränkte unwillkürlich die Arme vor dem Bauch. Die Tränen traten ihr wieder in die Augen und liefen ihr die Wangen herunter. Aber dieses Mal wischte sie sie nicht weg. Sie fühlte seinen Schmerz, als sei es ihr eigener. „Ich wusste nicht, dass du verheiratet warst.“
„Laura ist nun schon beinahe fünf Jahre tot.“
„Robert, ich hatte ja keine Ahnung. Es tut mir so leid.“
Er zog ein Taschentuch aus der Tasche und reichte es ihr. „Ich habe dir das nicht erzählt, damit du Mitleid mit mir hast.“
Christina wischte sich die Tränen ab und gab ihm das Tuch zurück. „Ich scheine heute besonders nah am Wasser gebaut zu sein. Es war ein anstrengender Tag.“ Sie blickte zur Tür. „Ich weiß gar nicht, wo Linda bleibt. Sie hat dir doch sicher gesagt, dass wir noch einiges während des Essens besprechen müssen.“
Robert räusperte sich. „Ja, sie hat sogar gemeint, dass ich vielleicht …“
Er schwieg, als er Linda eilig den Flur entlanggehen hörte. Sie kam in den Raum, unter dem Arm ein Bündel Papiere. Robert stand auf.
„Gut, dass du da bist, Chris“, sagte Linda. „Es gab natürlich wieder einmal ein großes Durcheinander wegen der Änderungen im Manuskript.“ Sie schob die Blätter in eine Mappe auf ihrem Schreibtisch. „Aber wir können jetzt gehen.“ Sie sah beide aufmunternd an. „Hat Robert dir schon gesagt, dass ich ihn gern als Gast in unserer Sendung haben möchte? Ich habe ihn zum Mittagessen eingeladen, damit wir uns darüber unterhalten können.“
„Doch, ich habe es erwähnt“, sagte Robert langsam und sah Christina an.
„Worauf warten wir dann noch?“
„Wissen Sie, Linda“, begann Robert jetzt entschlossen, „ich glaube, Sie gehen dieses Mal lieber ohne mich. Sie haben viel zu besprechen, und es ist schon spät. Vielleicht können Christina und ich uns morgen treffen und darüber reden.“
Die beiden Frauen sahen sich verwundert an. Dann blickte Christina zu Boden. „Ich muss erst mal in meinen Terminkalender schauen. Ruf mich bitte später noch mal an.“
Linda nahm ihren Mantel vom Haken und wandte sich zur Tür. „Mir ist es gleichgültig, wann und wie ihr das besprecht.“ Sie wandte sich zu ihm um. „Es tut mir leid, dass wir so schnell wegmüssen. Auf Wiedersehen. Komm, Chris.“ Sie ging hinaus.
Christina folgte ihr und drehte sich an der Tür noch einmal kurz zu Robert um. Er lächelte, aber nicht triumphierend. Das war immerhin schon etwas.
„War dieses Gastspiel in unserer Sendung nun eigentlich Robert Williams Idee oder deine?“, fragte sie, als sie Linda eingeholt hatte.
„Meine. Warum fragst du?“
„Es hätte ihm ähnlich gesehen. Er kommt mir sehr selbstbewusst und hartnäckig vor.“
Sie hatten den Aufzug erreicht, stiegen ein, und Christina lehnte sich aufatmend gegen die Wand. Linda sah sie aufmerksam an. „Selbstbewusst schon“, sagte sie langsam, „aber doch sehr beeindruckend.“
„Ja, das ist er.“
„Vielleicht sogar ein Herzensbrecher?“
Christina sah sie vorsichtig an. „Warum sagst du das?“
„Also, entweder hat Robert Williams dich zum Weinen gebracht, oder es war die Schuld des Zahnarztes.“
Christina wischte sich schnell über die Wangen. „Ich war nicht beim Zahnarzt, ich war
Weitere Kostenlose Bücher