TIFFANY EXKLUSIV Band 02
und Christina spürte, dass es zu Tätlichkeiten kommen konnte, wenn sie nicht eingriff. „Bill, beruhige dich bitte. Ich will es dir erklären.“
„Beruhigen?“ Er schrie jetzt beinahe. „Ich mache einen ungeplanten Besuch bei meiner Verlobten und finde sie halb ausgezogen mit einem Typen, den wir in Hawaii kennengelernt haben, und du erzählst mir, ich soll mich beruhigen?“
„Bill“, sagte Robert jetzt, und seine Stimme klang ungeduldig, „lass Christina doch erst mal weiterreden.“
Bill machte einen Schritt auf ihn zu und drohte mit dem Finger. „Du hältst dich da am besten heraus. Das geht nur Christina und mich etwas an.“
„Dann gib ihr eine Chance.“
Bill wollte sich auf ihn stürzen, aber Christina hielt ihn zurück und schob ihn energisch in einen Sessel. „Bill, ich erkläre dir alles, aber du darfst dich nicht wie ein Schuljunge benehmen.“
Bill war in dem Sessel zusammengesunken und sah sie anklagend an. „Hast du etwa eine Affäre mit diesem Typen?“
Christina seufzte. „In Hawaii ist etwas geschehen, was als unschuldiges Versehen begann, aber dann …“ Sie brach hilflos ab.
„Aber was?“
„Bill, um es ganz direkt zu sagen, ich bin schwanger. Ich bekomme ein Kind von Robert.“
Bill starrte sie entgeistert an. „Wie bitte?“
„Es ist eine komplizierte Geschichte, und bitte unterbrich mich nicht.“ Christina begann Bill zu berichten, was in diesen zwei Tagen im Coral Reef Hotel geschehen war. Als sie fertig war, schüttelte Bill verständnislos den Kopf.
„Aber was macht er jetzt hier? Hat er mit dir die Nacht verbracht? Chris, ich kann überhaupt nicht verstehen, dass du das mit jemand machst, den …“
„Bill“, unterbrach Robert ihn und machte ein paar Schritte auf den Sessel zu, in dem Bill wie ein Häufchen Unglück saß. „Christina wollte dich nicht verletzen. Was in Hawaii geschehen ist, war nicht geplant. Und natürlich wollte keiner von uns beiden, dass sie schwanger wird oder dass wir uns ineinander verlieben. Es ist einfach passiert. Und ich bin jetzt hier, weil wir uns mögen und zusammen sein wollen. Du bist hintergangen worden, ich weiß, aber Christina hat das nicht mit Absicht getan. Du warst nicht da, als ich sie wieder in Seattle aufsuchte. Sie wollte es dir sagen, sobald sie dich wiedersehen würde.“
Bill sah Christina an. „Ich kann verstehen, dass man einen Fehler macht“, sagte er beschwörend, „und ich kann auch verstehen, dass manchmal seltsame Dinge geschehen. Aber du kannst diesen Mann doch nicht lieben. Wir kennen einander seit vielen Monaten, und Robert kennst du erst seit ein paar Tagen. Wie kannst du mir das antun?“
Christina und Robert sahen einander an. Und in seinen Augen las sie die Antwort, nach der sie gesucht hatte. Es war, als ob sich plötzlich ein Nebel hob. Sie drehte sich zu Bill um und sagte: „Ich weiß, es klingt unwahrscheinlich, aber so ist es nun einmal. Bill, ich liebe Robert, ich liebe ihn von ganzem Herzen.“
„Du meinst, du hast dich in einen Mann verliebt, der dir noch nahezu fremd ist?“
„Ich kann nicht erwarten, dass du es verstehst“, sagte Christina leise. „Ich begreife es ja selber kaum. Ich weiß nur, dass ich noch niemals so viel für einen Mann empfunden habe.“
Bill sah von einem zum anderen und schüttelte den Kopf. Dann erhob er sich langsam aus dem Sessel und ging zur Tür. Er öffnete sie und drehte sich noch einmal zu seiner ehemaligen Verlobten um. „Ich rechne damit, dass du wieder zur Vernunft kommst, Chris. Rufe mich dann bitte an.“ Er drehte sich um und schloss die Tür hinter sich.
Robert sah Christina abwartend an. Sie atmete tief. „Ich weiß selber nicht, was da so plötzlich über mich gekommen ist.“
„Es ist so vorbestimmt.“
„Glaubst du das wirklich?“
Er nickte lächelnd, und sie ging auf ihn zu und schmiegte sich in seine Arme. Er küsste sie auf das Haar und hielt sie ganz fest.
„Weißt du, was ich wunderbar finde?“, fragte er.
„Was denn?“
„Wir werden uns noch die nächsten fünfzig Jahre über diesen Punkt unterhalten können.“
EPILOG
Die Sonne versank langsam hinter dem Horizont, als Robert am Strand entlangspazierte. Die weiche, laue Luft auf Maui war eine wunderbare Abwechslung nach dem Schnee in Santa Fe und der kalten Feuchtigkeit von Seattle. Es hatte über Weihnachten stärker denn je geschneit, und so genoss er das warme Wasser besonders, das seine nackten Füße umspielte.
Heute vor einem Jahr erst war er im
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