TIFFANY EXKLUSIV Band 02
nicht minder wütenden Xena eingekeilt war.
Zum Glück waren die beiden Frauen so in ihren zornigen Disput über ihre miesen Ehemänner vertieft, dass sie das Interesse an Holt völlig verloren hatten und bald gar nicht mehr auf ihn achteten. Er gratulierte sich insgeheim dazu, dass er sich nicht näher mit Xena eingelassen hatte, bückte sich unter den Tisch und kroch auf allen vieren darunter durch. Unbeobachtet verschwand er in der Hotellobby, wo er zu seinem größten Erstaunen gerade ausgerufen wurde.
Mit federndem Schritt, eine große Champagnerflasche unter dem Arm, betrat Holt kurz vor sieben Uhr abends das Hotelzimmer. Seine Wut auf Hannah war vollkommen verraucht. Seit Algie ihm mitgeteilt hatte, dass er ihm das Darlehen gewähren würde, war Feiern das Einzige, worauf er Lust hatte. Und er wollte mit Hannah feiern.
Er wusste, dass er damit ein gewisses Risiko einging. Es war nicht ganz ungefährlich, sich freiwillig in die Nähe einer solch umwerfenden Frau zu begeben.
Aber Holt war zuversichtlich, dass er ihren Reizen würde widerstehen können. Es würde beiden nur Ärger einbringen, wenn sie sich aufeinander einließen. Und Hannah hatte etwas Besseres verdient als eine heiße Nacht und danach einen schnellen Abschied. Denn heiß würde die Nacht mit ihr sicher werden – heißer als ein alles verschlingendes Präriefeuer. Aber er würde gar nicht erst den Fehler begehen, mit dem Feuer zu spielen. Er würde seine Gefühle unter Kontrolle halten.
Obwohl das Zimmer leer war, war das Licht eingeschaltet. Aus dem Badezimmer klang Hannahs fröhliches Summen zu Holt herüber. Als er ihren süßen Wildblumenduft wahrnahm, musste Holt unwillkürlich wehmütig lächeln.
Bei der Vorstellung, wie sie aus dem Badezimmer kommen würde, wurde ihm gleichzeitig heiß und kalt. Er erinnerte sich daran, wie er sie das allererste Mal erblickt hatte, in ein weiches Badetuch gehüllt, die zarten Schultern schimmernd wie Seide, die Wangen rosig, die Augen vor Schreck weit aufgerissen …
Er räusperte sich und stellte die Champagnerflasche auf den Tisch. Ich darf nicht mehr daran denken, nahm er sich vor. Morgen Abend bin ich wieder zu Hause auf meiner Ranch in Montana. So lange werde ich es schon noch schaffen, keine Dummheiten anzustellen.
Die Badezimmertür ging auf, und Hannah kam heraus.
Sie sah keineswegs aus wie die halb nackte Frau, die er vom ersten Tag in Erinnerung hatte, auch nicht wie die tütenbepackte Ehefrau, die sie am Nachmittag gespielt hatte. Und auch nicht wie die ernsthafte, geschäftstüchtige Dessous-Designerin, mit der er sich in den vergangenen drei Tagen das Zimmer geteilt hatte.
Die Hannah, die jetzt aus dem Bad kam, war die personifizierte weibliche Eleganz. Sie hatte ihr Haar zu einem atemberaubenden Gebilde aus honigblonden Locken hochgesteckt, und die ausgefallenen tropfenförmigen, glitzernden Ohrringe lenkten das Auge des Betrachters auf raffinierte Weise auf die sanft geschwungene Linie ihrer Wangen. Das schmale schwarze Seidenkleid mit Spaghettiträgern, das Hannah anhatte, schmiegte sich verführerisch an jede weiche Rundung ihres makellosen Körpers.
„Hi“, sagte Hannah heiser. „Ich hatte gar nicht bemerkt, dass du reingekommen bist.“
Holt schluckte trocken. „Hallo. Sieht so aus, als wolltest du … ausgehen.“
„Hmm.“ Sie nahm ihre kleine schwarze Handtasche vom Bett und packte einen Lippenstift hinein. „Heute Abend ist das Abschlussfest auf der Messe, das große Finale der ganzen Woche.“
Er konnte einfach seine Augen nicht von ihr abwenden. Und hatte wirklich Mühe, seine Finger im Zaum zu halten. „Und … gehst du allein hin?“, stammelte er und wunderte sich, wohin seine sonst so coole Stimme wohl verschwunden war.
Hannah überprüfte noch einmal ihr Aussehen im Spiegel. „Nein, Sam hat sich angeboten, mich zu begleiten“, erwiderte sie mit einem zufriedenen Lächeln.
Holt hasste Sam augenblicklich – egal wer auch immer der Kerl war!
„Wahrscheinlich wartet er schon unten auf mich. Ich bin ein bisschen spät dran“, fuhr Hannah fort.
„Er kann warten“, brummte Holt grimmig. Jeder Mann sollte sich glücklich schätzen, auf eine Frau wie Hannah warten zu dürfen. Und jeder Mann, der sich nicht nach zwei Sekunden wünschen würde, ihr dieses sexy Kleid vom Körper zu reißen, wäre ein verdammter Idiot.
Etwas in Holts Stimme ließ Hannah herumfahren. Sie hatte damit gerechnet, dass er wütend sein würde – nach der Show, die sie am
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