TIFFANY EXKLUSIV Band 02
eiskalten Inhalt des Eimers über den Kopf. „Mister, das wollte ich schon den ganzen Abend machen. Und jetzt gehen Sie aus dem Weg und lassen mich und mein Mädchen vorbei. Verstanden?“
Sein Mädchen? Eine Welle unbeschreiblicher Freude ergriff Hannah.
Der Vertreter stand wie ein begossener Pudel da und stieß wüste Verwünschungen aus, während mehrere Männer sich bedrohlich auf Holt zubewegten.
„Ich schätze“, bemerkte Sam trocken zu Hannah, „das wäre der richtige Zeitpunkt, um den Jungs zu sagen, dass sie die Korsett-Königin mit ein paar doppelten Rocky Mountain Mudslides versorgen sollten.“
Hannah lächelte ihm kurz zu. „Ja, bitte, mindestens ein Dutzend, wenn möglich.“ Sie wollte ihre Nachbarin in der Nacht nicht stören.
Denn wenn es nach ihr ging, würde es eine herrlich lange Nacht werden und kein bisschen leise zugehen.
10. KAPITEL
Holts Hände zitterten, als er die Tür des Hotelzimmers mit dem Kartenschlüssel aufsperrte. Er hatte damit gerechnet, dass Hannah nervös sein würde. Aber doch nicht er selbst! Schließlich hatte er das, was jetzt kommen sollte, wohl schon viele Male getan, und zwar mit knapp einem Dutzend verschiedener Frauen.
Aber diesmal war alles anders. Auf eine Art und Weise wichtiger, die Holt nicht einmal benennen konnte. Er hielt Hannah die Tür auf und folgte ihr ins Zimmer. Er fühlte sich ein wenig schwindlig, als wäre er die zwanzig Stockwerke hinaufgelaufen, statt sie mit dem Fahrstuhl zu bewältigen.
Mitten im Zimmer drehte Hannah sich zu ihm herum. Das bedingungslose Vertrauen, das ihm aus ihren Augen entgegenstrahlte, die völlige Gewissheit, dass sie bei ihm in Sicherheit war, brachte ihn beinahe um den Verstand. Er nahm ihr die Metallplakette aus der Hand, die sie die ganze Zeit krampfhaft umklammert hatte, und legte sie auf den Tisch, bevor er Hannahs Gesicht sanft zwischen die Handflächen nahm, als wäre sie eine zarte Wildblume. Seine Hände sahen im Vergleich zu ihrem schmalen, zarten Gesicht riesengroß und grob aus. Himmel, wie sollte er es anstellen, ihr nicht wehzutun?
„Hannah, bist du wirklich sicher, dass du das tun willst?“, fragte er.
„Hundertprozentig.“
„Wenn du es dir anders überlegt hast, sag’s mir, ich könnte es verstehen.“ Obwohl es mich wahrscheinlich umbringen würde, dich nicht küssen, berühren, lieben zu dürfen, fügte er in Gedanken hinzu.
Hannah runzelte die Stirn. „Hast du es dir anders überlegt?“
„Oh nein“, murmelte er. „Ich will dich so sehr, dass es wehtut.“
„Freut mich.“ Sie lächelte ihn an. Als sie einen Finger über seine Lippen gleiten ließ, erschauerte Holt. „Ich weiß nicht so genau, was ich tun muss, also wäre es besser, wenn du es mir zeigst“, sagte sie leise.
„Ja.“ Er schluckte trocken. „Kein Problem.“
Erst würde er die Spangen aus ihrer Frisur herausziehen, damit das Haar ihr offen und seidig über die Schultern fiel. Und dann würde er sie küssen. Wild und leidenschaftlich, bis sie in seinen Armen ebenso bebte, wie er es jetzt schon tat. Wenn er außer Kontrolle geriet vor Verlangen, dann wollte er, dass sie ihn auf dieser wahnsinnigen Reise begleitete.
Er wollte ihr solche Lust bereiten, wie sie noch nie eine Frau erlebt hatte; er wollte ihr alles zeigen, was eine Frau mit einem Mann erfahren konnte. Und er wollte sich dabei alle Zeit der Welt lassen, obwohl er nicht sicher war, ob ihm das gelingen würde. Aber er würde es mit aller Macht versuchen.
Hannah atmete hörbar aus, als Holt die Haarspangen herauszog. Fasziniert tauchte sie in den Blick aus seinen tiefblauen Augen ein, bewunderte seine langen, sanft nach oben geschwungenen Wimpern, die kleinen Lachfältchen in seinen Augenwinkeln.
Und als er den Kopf zu ihr herunterbeugte und sein Mund ihren berührte, schloss sie die Augen und konnte nur noch fühlen. Die Hitze, die sein Körper ausstrahlte. Die Kraft, die in ihm steckte. Die Bewegungen seiner Zunge, die sich sanft und doch fordernd zwischen ihren Lippen hindurchschob. Ungekannte Gefühle ergriffen von ihr Besitz, eine Mischung aller Wünsche und heimlichen Sehnsüchte, die sie lange Jahre in sich getragen hatte und die nun endlich erfüllt werden würden.
Als er seinen Mund von ihrem löste, wollte sie protestieren, aber die ungesagten Worte verwandelten sich in einen lustvollen Seufzer, als Holt mit den Lippen über die zarte Biegung ihres Halses strich, ihr ein Feuerwerk aus kleinen Küssen und zärtlichen Bissen auf die Haut
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