Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TIFFANY EXKLUSIV Band 02

TIFFANY EXKLUSIV Band 02

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHARLOTTE MACLAY JANICE KAISER LESLIE KELLY
Vom Netzwerk:
fand keine Worte dafür. Es war anders als alles, was er bisher erlebt hatte. Zum ersten Mal seit fast zehn Jahren interessierte er sich für einen Menschen mehr als für seine Arbeit. Und was noch erstaunlicher war: Zum ersten Mal konnte er sich vorstellen, eine Frau mit nach Hause zu seinen Eltern zu bringen.
    Aber warum sollte er das wollen?
    Ruthie und er waren komplette Gegensätze. Sie hing an diesem alten Kasten hier, und, wie es schien, an sämtlichen skurrilen Mitgliedern, die die Familie Sinclair aufzuweisen hatte. Sie hatte Wurzeln, anders als Robert, der sich an vielen Orten der Welt zu Hause fühlte.
    Selbst wenn sie all ihre übrigen Differenzen ausräumen könnten – dazu gehörten das Hotel, ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten, ihre auseinanderklaffenden Vorstellungen von Zukunft –, dann blieb immer noch das Problem, dass sie Hunderte von Meilen voneinander entfernt wohnten.
    Also war es wohl das Beste, die Sache zu beenden, ehe sie richtig begonnen hatte. Mit diesem Vorsatz ging er zur Tür. Doch als er die Schwingtür aufstoßen wollte, fiel sein Blick auf eine Pinnwand. Dort hing ein Zettel. Darauf stand: „Für Notfälle“. Darunter stand Ruthies Name mit Adresse und Telefonnummer.
    Das Ticken ihres Weckers, der die Gestalt einer schwarzen Plastikkatze hatte, machte Ruthie wahnsinnig. Sie lag im Dunkeln und versuchte vergeblich einzuschlafen. Jedes Geräusch machte sie nervös. Entweder die Uhr oder das Summen der Klimaanlage oder ein Auto, das auf den Parkplatz fuhr. Am meisten aber hinderten sie ihre eigenen Gedanken daran, endlich zur Ruhe zu kommen.
    Dabei hätte sie Schlaf dringend nötig gehabt. Schließlich war sie vergangene Nacht kaum zum Schlafen gekommen!
    „Puh, bloß nicht daran denken, Ruthie Sinclair!“, sagte sie zu sich selbst.
    Trotzdem dachte sie ständig daran. An Roberts Hände, die ihren Körper streichelten, an seine Küsse, an das beglückende Gefühl, ihn in sich zu spüren. Selbst jetzt noch wurde sie bei diesen Gedanken schwach.
    „Verflixt“, murmelte sie, schob die Decke weg und stand auf. Sie musste etwas tun. Vor allem brauchte sie etwas zu essen. Aber keine Schokolade! Fruchtsalat, entschied sie.
    Sie machte sich nicht die Mühe, einen Bademantel über ihr Schlafshirt zu ziehen, sondern ging zielstrebig in die Küche. Dort öffnete sie den Kühlschrank und holte sämtliche Früchte heraus, die sich darin befanden. Egal wie schlecht es ihr ging – etwas Leckeres zuzubereiten half gegen jede Depression.
    Das Schoko-Fudge in der Schachtel grinste sie zwar herausfordernd an, doch Ruthie ignorierte die süße Verführung. Stattdessen begann sie, eine Honigmelone, eine Birne, Trauben und Erdbeeren zu waschen, die Melone und die Birne zu zerteilen sowie eine Handvoll Mandelsplitter in den Backofen zu schieben, um sie zu rösten.
    In diesem Augenblick klopfte es.
    „Ziemlich spät, Jungs“, murmelte sie und warf einen Blick auf die Uhr. Es war nach eins. Allerdings war es nicht ungewöhnlich, dass ihre Nachbarn, zwei junge Männer, am Wochenende noch spät in der Nacht Partys feierten. Sie war sogar ein paar Mal eingeladen gewesen. Aber zwischen all den Kids Anfang zwanzig fühlte sie sich ziemlich alt.
    Normalerweise hatte sie nichts gegen den späten Besuch ihrer Nachbarn. Doch morgen war ein Arbeitstag, und sie wollte Ruhe. Mrs. Humphries, die Dame, die unten ihr wohnte, wartete bestimmt schon mit dem Besenstiel, um mit ihm nachdrücklich gegen die Decke zu klopfen.
    Ruthie erinnerte sich, dass sie noch ein paar Kiwis besaß, und holte sie aus dem Kühlschrank. Eine Banane fand sich noch in einem Korb auf dem Tresen. Sie wollte sie gerade aufs Schneidebrett legen, als es erneut klopfte. Anscheinend war es an ihrer Tür.
    Mit Kiwis und Banane in der Hand ging sie zur Haustür. Wer um alles in der Welt klopfte mitten in der Nacht bei ihr?
    „Das kann doch nicht wahr sein“, sagte sie ärgerlich, als sie durch den Spion schaute und Robert Kendall erblickte. Ehe er erneut klopfen konnte und ihre neugierigen Nachbarn aufmerksam wurden, riss Ruthie die Tür auf. „Was fällt dir denn ein?“, fuhr sie ihn an.
    „Du hast mich versetzt.“
    „Wie bitte?“
    „Wir hatten ein Date“, erklärte er, während er sich lässig gegen den Türrahmen lehnte. „Um Mitternacht in der Hotelküche. Erinnerst du dich nicht?“
    Ruthie lachte verächtlich. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich irgendein Interesse daran haben könnte, dich privat zu sehen. Es

Weitere Kostenlose Bücher