TIFFANY EXKLUSIV Band 02
Cowboy.“
Robert versprach nie etwas, was er vielleicht nicht halten konnte. Deshalb lächelte er nur. Er sah Patsy hinterher, die sich an der Tür noch einmal umwandte und ihm eine Kusshand zuwarf.
Christina lag auf dem Massagetisch und genoss das Gefühl, nach allen Regeln der Kunst durchgeknetet zu werden. Ihre Masseurin, Lia, war zwar eine kleine Person, hatte aber sehr kräftige Hände.
„So muss es im Paradies sein“, seufzte Christina wohlig, während Lia ihre Beine bearbeitete, „sind Sie sicher, dass Sie kein Engel sind?“
„Nein, Miss, bestimmt nicht.“ Lia lächelte.
„Liegt es nur an den Mai Tais, oder sagen Ihnen alle Ihre Kunden, dass Sie wahre Wunder vollbringen?“
„Manche genießen es besonders.“
„Sagen Sie bitte meinem Verlobten nichts davon, aber nach dieser Massage, fürchte ich, kann der Rest der Nacht nur eine Enttäuschung werden.“
Lia kicherte. „Ich werde nichts verraten.“ Sie begann, Christinas Füße durchzukneten. „Möchten Sie noch einen Mai Tai?“
„Sie scherzen wohl. Ich kann mich schon jetzt kaum auf den Beinen halten.“ Christina hörte selbst, wie undeutlich ihre Stimme klang, aber ihr war alles egal. Sie fühlte sich einfach wohl. Wahrscheinlich würde sie am nächsten Morgen dafür bezahlen müssen.
„Keine Sorge“, sagte Lia, „ich werde Sie zu Ihrem Zimmer bringen. Der Manager hat wohl einen Bungalow für Sie?“
„Ja, aber ich habe keinen Schlüssel. Den muss ich mir erst am Empfang abholen.“
„Kein Problem, Miss. Ich lasse den Schlüssel gleich von einem der Helfer hier holen. Dann müssen Sie nicht warten. Unter welchem Namen ist das Zimmer gebucht?“
„William Roberts.“
„Gut. Ich sage nur eben schnell Bescheid. Bin gleich wieder da.“
Christina atmete tief. In ihrem ganzen Leben war sie noch nie so wunderbar entspannt gewesen. Sie hatte einen ziemlich schrecklichen Tag hinter sich, aber er schien ausgesprochen angenehm auszuklingen.
„Sean“, hörte sie Lia rufen, „geh doch bitte mal zum Empfang und hole einen Schlüssel für den Bungalow von Robert Williams.“
Christina war kurz vor dem Einschlafen und hörte die Stimme der jungen Frau nur wie aus weiter Ferne. Etwas stimmte da doch nicht, oder? Aber bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte, stand Lia schon wieder neben ihr.
„Der Schlüssel kommt gleich, Miss. Wenn ich mit Ihren Füßen fertig bin, können Sie duschen.“
Christina dachte an Bill. Wahrscheinlich wartete er schon sehnsüchtig auf sie im Bett. Schließlich handelte es sich um ihre Flitterwochen. Außerdem war er der Mann, den sie liebte, der Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte. Doch wenn das so war, warum hatte sie es dann gar nicht so eilig, mit ihm zusammen zu sein?
Wenn sie am nächsten Morgen immer noch Zweifel hatte, dann sollte sie ihre Entscheidung lieber noch einmal neu überdenken. Aber diese Nacht wollte sie nicht verderben. Sie würde sich Mühe geben, Bill von Herzen zu lieben und die nächsten Stunden für sie beide wunderschön zu machen. Sie hatte manchmal Mühe, wirklich ganz gelöst zu sein, wenn sie mit Bill im Bett war. Aber vielleicht würden ihr die Drinks ein wenig dabei helfen. Genug Mai Tais hatte sie ja wirklich getrunken.
Zwanzig Minuten später ging Christina, in einen weichen weißen Frotteemantel gehüllt und von Lia begleitet, durch die Gartenanlage des Hotels.
Christina blickte zum sternenübersäten Himmel. „Was für eine wundervolle Nacht.“
Ein Paar kam ihnen entgegen. Als sie an ihm vorbeigegangen waren, beugte sich Christina zu Lia und flüsterte: „Glauben Sie, die wussten, dass ich unter dem Mantel nichts anhabe?“
„Nein, Miss.“ Die kleine Masseurin kicherte.
„Bill wird das sehr bald herausfinden.“
Lia lachte leise.
Sie kamen in den Bereich der Hotelbungalows. Lia bog in einen Seitenweg ein, der zu einem der Häuser führte. „Das ist Ihrer.“
„Sind Sie sicher? Es ist doch überhaupt kein Licht an.“
Christina blieb stehen.
Lia hielt den Schlüssel hoch und verglich die Nummer mit der Nummer an der Tür. „Doch, das ist es.“
„Hm. Glauben Sie, er ist eingeschlafen?“
Die junge Frau zuckte mit den Schultern und steckte dann den Schlüssel in das Schlüsselloch. Sie drehte den Schlüssel, und die Tür öffnete sich leise. Es war stockdunkel im Zimmer.
„Er scheint wirklich zu schlafen.“ Christina streckte Lia die Hand hin. „Haben Sie herzlichen Dank für alles. Sie sind wirklich die beste
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