TIFFANY EXKLUSIV Band 03
meinen Wagen und fuhr davon.“
„Deshalb hast du das Studium abgebrochen.“
„In jener Nacht entschied ich, dass ich auf keinen Fall in die Fußstapfen meines Vaters treten wollte. Ein Abschluss in Ökonomie schien mir keinen Sinn mehr zu machen.“
„Warst du auf der Beerdigung?“
Er nickte. „Die Reporter hatten ihren großen Tag. Es waren keine Familienangehörigen dort, außer diesem abgerissen aussehenden Jungen in Jeans und Sweatshirt, mit einem Rucksack auf dem Rücken.“
„Danach bist du bis ans Ende der Welt verschwunden“, sagte sie.
„Ich bin hauptsächlich Ski gefahren, schrieb ein paar Artikel für Zeitschriften. Zu der Zeit geriet ich an den Extremsport.“
„Judith war Trickskifahrerin, nicht wahr?“
„Ja, das stimmt.“ Er bückte sich nach den beiden Gläsern und ging zur Treppe. „Da wir gerade davon sprechen: Ich werde meine Aktivitäten auf dem Gebiet verstärken müssen. Das ist Teil der Strategie, die wir heute Nachmittag beschlossen haben. Ich muss häufiger an Extremsport-Wettkämpfen mit großer Medienberichterstattung teilnehmen.“
„Weshalb?“ Sie holte ihn auf der Treppe ein.
„Wegen der Publicity. Die Leser lieben so etwas.“
„Clay, bitte überleg es dir noch einmal.“
„Wir müssen die Zahl unserer Abonnenten erhöhen.“ Er hielt ihr oben an der Treppe die Tür auf.
„Clay …“
„Das ist nicht verhandelbar.“
„Gibt es keine andere Möglichkeit, die Zahl der Abonnenten zu erhöhen?“ Izzy folgte ihm in die Küche.
„Doch, die gibt es tatsächlich. Hallo, Teddy.“
Izzys Tante hatte die Nase in einem Buch vergraben und brummte irgendetwas Unverständliches.
„Und da kommst du ins Spiel.“ Er stellte die Gläser in die Spüle.
„Ich?“ Izzy sah in ihrem Bademantel und den noch immer nassen und wirren Haaren einfach bezaubernd aus.
„Ich hatte schon lange die Absicht, jemanden zu engagieren, um für das Magazin ein neues Design zu entwerfen. Es war von Anfang an nicht richtig, und es sieht viel zu traditionell aus. Extremsport ist, nun, eben extrem. Das sollte ‚The Edge‘ auch optisch vermitteln.“
„Ich soll dir also jemanden empfehlen? Aber alle, die ich kenne, sind in San Francisco.“
„Nein, nein, ich will dich für den Job einstellen.“
Sie blinzelte ihn an.
„Falls du es noch nicht gehört hast, du giltst als eine der besten Grafikerinnen im Zeitschriftenbereich.“
Ihr wundervoller Mund formte sich zu einem zufriedenen Lächeln. „Ich habe es schon gehört.“
„Und das ist für mich gut genug.“
Sie zog sich einen Hocker vom Frühstückstresen heran und setzte sich. „Aber was ist mit meinem Zustand? Als ich letzte Woche zu meinem Termin bei Dr. Cooper war, meinte er, ich müsste noch immer so viel wie möglich liegen.“
Clay wünschte, er wüsste, was Jim noch gesagt hatte, besonders, ob sie inzwischen Sex haben durfte. Izzy war mit dieser Information natürlich nicht herausgerückt. Warum sollte sie auch? Trotzdem plagte Clay die Neugier.
„Du kannst im Sitzen arbeiten“, schlug er vor. „Du kannst sogar zu Hause arbeiten. Ich werde hier für dich ein Studio einrichten. Das vordere Wohnzimmer wäre ideal, mit all dem Sonnenlicht. Du bräuchtest höchstens ein- oder zweimal die Woche für eine Stunde ins Büro zu kommen, um dich auf dem Laufenden zu halten.“
„Ich weiß nicht.“
„Deine Übelkeit lässt nach, oder? Und du fühlst dich schon besser. Ich bezahle dir für die Dauer des Jobs doppelt so viel wie das, was du bei D&B bekommen hast. Und ich übernehme dich nach dem Auftrag, wenn du willst.“
„Wird es nicht ein wenig nach Vetternwirtschaft aussehen, wenn du deiner Frau einen Job gibst?“
„Na und? Ich glaube an Vetternwirtschaft. Was bist du denn für ein Mensch, wenn du bei gleicher Qualifikation den Job nicht jemandem gibst, der dir nahesteht?“
Izzy lachte und schüttelte den Kopf. „Ich würde es gern tun. Ich langweile mich, und das wäre eine Herausforderung. Außerdem könnte ich ein bisschen eigenes Geld gebrauchen. Aber ich hätte das Gefühl, in deiner Schuld zu stehen. Du hast so viel für mich getan.“
Er warf einen warnenden Blick Richtung Teddy, worauf Izzy nickte. „Du stehst keineswegs in meiner Schuld“, erwiderte er. „Tu es, und zwar, weil du es willst.“ Er legte die Hände auf ihre Schultern und begann, sie sanft zu massieren. „Komm schon“, versuchte er, sie zu überreden. „Ich weiß, dass du es willst. Es steht dir im Gesicht
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