TIFFANY EXKLUSIV Band 03
hell erleuchtete Küche. Izzys Eltern saßen einander am Tisch gegenüber, tranken Kaffee und unterhielten sich. Al nahm Paolas Hand und küsste sie.
„Niemand in meiner Familie hat sich je scheiden lassen“, hatte Izzy gesagt.
Clay sah zu ihr hinüber. Das Kind war fast eingeschlafen. Etwas in Clay machte klick. Teile eines Puzzles fügten sich ineinander, wuchsen zu einer Art Entscheidung – keine bewusste Entscheidung, kein Ergebnis logischer Überlegungen. Es war mehr ein Entschluss seines Herzens, intuitiv, unfreiwillig und seiner Kontrolle absolut entzogen.
Als Lucy schlief, klappte Izzy das Buch zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann sah sie zu Clay und lächelte ihr atemberaubendes, strahlendes Lächeln. Sie war unglaublich schön. Er erwiderte ihr Lächeln und fühlte sich ihr näher als je zuvor. Zwischen ihnen bestand eine tiefe Verbundenheit, die er um nichts auf der Welt hätte missen wollen.
Eigentlich hätten jetzt sämtliche Alarmsignale in seinem Kopf aufleuchten müssen, doch er fühlte sich nicht bedroht. Die alte Angst vor dem Verlust der Selbstkontrolle war zwar da, doch es war anders als früher. Seine Angst war nicht mehr unüberwindlich, sondern bezwingbar.
Es könnte funktionieren zwischen ihm und Izzy …
„Was ist so lustig?“, wollte sie wissen.
„Lustig?“
„Du grinst.“
Das stimmte, er grinste wie ein Idiot. „Das erzähle ich dir später.“
„Sieh dir das an.“ Al stand im Türrahmen und zeigte mit einer unangezündeten Zigarre zum Fenster. „Jetzt schneit es aber mächtig. Ich will ja wirklich kein Spielverderber sein, aber solltet ihr euch nicht bald auf den Weg machen?“
„Verdammt.“ Teddy stand auf und kam ans Fenster. „Ich habe gar nicht gewusst, dass es so schlimm wird.“
Paola legte den Arm um die TAllle ihres Mannes und wandte sich an Clay und Izzy. „Warum bleibt ihr nicht alle hier? Man kann das Sofa ausziehen.“
Clay sah zu Izzy, und sie zuckten beide gleichzeitig die Schultern. „Von uns aus gern“, erwiderte er.
„Und, Teddy, falls du nichts dagegen hast, auf der Liege im Keller zu schlafen …“
„Ich fahre lieber zurück nach Brooklyn und schlafe in meinem eigenen Apartment“, meinte Teddy. „Allerdings habe ich meinen Wagen nicht dabei.“
„Ich kann dich auf meinem Weg nach Westchester absetzen“, bot Harry an.
„Aber Brooklyn liegt nicht auf dem Weg nach Westchester“, entgegnete Teddy.
„Ich fahre eben gern Auto“, erklärte Harry. „Außerdem habe ich nicht oft Gelegenheit, im Autoradio Country-Music zu hören, ohne dass mir die anderen Leute im Wagen an die Gurgel gehen.“
„Also abgemacht.“
Als Harry und Teddy in den Flur gingen, um ihre Mäntel zu holen, kamen zwei von Izzys Nichten lachend ins Zimmer gestürmt.
„Du zuerst.“
„Nein, du.“
Nach einigem Drängen ihrer Schwester überreichte eines der Mädchen Clay etwas, wobei sie die eine Hand vor den Mund hielt, in dem Zahnspangen funkelten. Das Geschenk war ein rotes Papierherz, verziert mit einem Spitzenrand und mit Pailletten geschmückt. Auf der Rückseite war mit rotem Wachsmalstift „Angie“ gemalt.
„Angie, das ist wunderschön“, sagte Clay.
„Wirklich?“
„Wirklich. Ich bin gerührt. Danke sehr.“ Er beugte sich herunter und küsste sie auf die Wange.
„Ich habe auch eins, Onkel Clay.“ Das selbst gebastelte Herz des zweiten Mädchens war pink und mit aus Zeitschriften ausgeschnittenen Fotos von Blumen verziert.
„Das hast du ganz allein gemacht …“ – er las den Namen auf der Rückseite – „Rosa?“
Die Kleine nickte.
„Ich bin beeindruckt. Es ist sehr hübsch.“
Rosa hielt ihm die Wange hin, und Clay gab ihr einen Kuss. Als er sich wieder aufrichtete, sah er Izzy lächeln. Ihr Blick erfüllte ihn mit Wärme.
„Ihr holt mich morgen auf dem Rückweg ab, ja?“, wandte sich Teddy an Clay, während Harry ihr in den Mantel half.
„Natürlich“, versprach Clay. „Wir rufen an, bevor wir losfahren.“
Teddy und Harry verabschiedeten sich und gingen durch die Küche zur Hintertür. Angie und Rosa nahmen Clays Hand und dirigierten ihn in dieselbe Richtung. „Wir basteln Herzen im Keller“, erklärte Rosa. „Willst du sie sehen?“
„Liebend gern.“
Clay ließ sich von den Mädchen zur Kellertreppe führen. Die Tür zum hinteren Flur war nur angelehnt, daher hörte er Teddy sagen: „Weiß der Vater des Babys eigentlich von Izzys Hochzeit?“
„Er ist von der Bildfläche verschwunden“,
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