TIFFANY EXKLUSIV Band 03
wusste gar nicht, wieso.“
Er strich ihr eine Haarsträhne von der Wange. „Du standest unter unglaublichem Druck, Kleines. Irgendwann musstest du das alles loswerden.“
„Und dann habe ich alles auf dich abgeladen.“
„Das hat mir nichts ausgemacht.“
Gerührt sah sie ihn an. „Danke.“
„Gern geschehen.“
Er wollte sie einfach nur in die Arme ziehen, aber er wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde. Sie verhielt sich ihm gegenüber zwar nicht mehr so kratzbürstig, doch ob sie zu den Veränderungen wirklich bereit war, die er sich erhoffte, stand auf einem ganz anderen Blatt. Besonders nach der vergangenen Nacht.
„Tja.“ Belle wurde immer verlegener. Sie stand auf und wollte sich schnell zurückziehen, aber ihr wurde schwindlig, und sie schwankte.
Sofort sprang Cade auf und hielt sie in den Armen. „Alles in Ordnung?“
„Ich … ich bin zu schnell aufgestanden. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich gestern Abend das Essen habe ausfallen lassen.“
„Das wird bei dir allmählich zur Angewohnheit, und ab heute lasse ich das nicht mehr zu.“
Dankbar blieb sie länger als nötig in seiner Umarmung. Er war so stark, und es fiel ihr schwer, sich gegen seine Fürsorge aufzulehnen. Außerdem war er so nett zu ihr. Belle blickte ihm in die Augen. „Verstanden, Sir.“
Es kostete Cade unglaubliche Selbstbeherrschung, sie nicht zu küssen. Wir sind viel weiter gekommen, sagte er sich. Setz das alles nicht aufs Spiel. Andererseits hatte Belle einen so schönen Mund. So aufreizend und sinnlich …
„Ich glaube, jetzt kann ich mich selbst auf den Beinen halten.“
„Wie bitte? Ach so. Aber ich möchte, dass du in die Küche gehst und dir von Posey ein ordentliches Frühstück machen lässt.“ Fast rechnete er damit, dass sie sich gegen eine solche Bevormundung wehrte, und deshalb setzte er noch einen drauf. „Und ich will, dass du alles aufisst, jedes einzelne …“
„Nur, wenn du mir Gesellschaft leistest.“
„Wie? Na klar.“
„Ich dusche schnell und bin in zwanzig Minuten unten. Ja?“
„Abgemacht.“
Das war ja mal was Neues. Und jetzt?, fragte er sich. Egal, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
Cade wartete bereits, als Belle die Treppe hinunterkam. Er lehnte an der Anrichte und hatte die Füße verschränkt. Auch er musste geduscht haben, denn seine Haare waren noch feucht. Belle hatte noch nie bemerkt, dass sein Haar so lockig war. Vielleicht lag es daran, dass er gerade geduscht hatte. Auf jeden Fall war er einer der bestaussehenden Männer, die sie kannte.
Belle sah zum Anbeißen aus. So frisch und natürlich. Allein bei ihrem Anblick lief Cade das Wasser im Mund zusammen. Die vergangene Nacht war für ihn gleichzeitig Himmel und Hölle gewesen. Es war wunderbar, sie im Arm zu halten, aber wenn er der Versuchung nachgab, verspielte er womöglich die Trümpfe, die er sich mühsam erarbeitet hatte.
„Cade?“
„Möchtest du Rührei? Oder Speck?“ Er griff nach zwei Tellern.
„Nein.“ Beim Gedanken an Fett in irgendeiner Form drehte sich ihr der Magen um. O nein, dachte sie, mir darf doch jetzt nicht schlecht werden. Als sie Cades Blick sah, fügte sie hastig hinzu: „Nein, danke, ich glaube, ich esse lieber Toast und Joghurt.“
Er verzog das Gesicht.„Seltsame Vorlieben. Machst du gerade irgendeine merkwürdige Diät?“
„Nein, findest du denn … ich hätte es nötig?“ Hatte sie zugenommen? Im Spiegel konnte sie nichts entdecken, aber vielleicht sahen andere das eher als sie selbst.
„Ich finde, du siehst perfekt aus.“
Sein Kompliment tat ihr gut. „Danke sehr.“ Und genau dasselbe könnte ich auch über dich sagen, fügte sie in Gedanken hinzu.
Cade lud sich eine große Portion Rühreier mit Speck auf den Teller. „Vollkornmehl und Joghurtkulturen sagen meinem Magen allerdings überhaupt nicht zu.“
„Daran müssen wir etwas ändern.“
Er kam zu ihr und reichte ihr einen Teller. „Ich stehe ganz zu deiner Verfügung.“
„Ich … ich werde darauf zurückkommen.“
Nachdem er eine Weile ihren Mund angestarrt hatte, zwang Cade sich, den Blick von ihr zu wenden. Er setzte sich an den Tisch und konzentrierte sich ganz darauf, die Gabel zum Mund zu führen. Das fiel ihm im Moment schwer genug.
Als sie sich zu ihm gesellte, zog sie sich einen Stuhl direkt neben seinen, anstatt sich ihm gegenüberzusetzen. Das wertete Cade als gutes Zeichen, und es verlieh ihm den Mut, den nächsten Schritt in seinem Plan zu
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