TIFFANY EXKLUSIV Band 03
Wie er erwartet hatte, hatte ihre Trauer sie überwältigt, und jetzt saß sie hier und weinte sich die Augen aus dem Kopf. „Ich weiß, Kleines, aber ich finde, du …“
„Dieses Buch hat er am Tag gelesen, als er … Das kann ich doch nicht einfach zumachen.“
Cade blickte sich um. Trotz der zunehmenden Dunkelheit erkannte er, dass sich hier nichts verändert hatte seit dem Tag, an dem Belle und er ihre Abmachung über die Hochzeit getroffen hatten.
Belle hatte nichts angerührt. Vielmehr hatte sie Cade angeschrien, er solle nichts anfassen. Trotz der Wut über ihren Großvater hatte sie seinen Terminkalender beinahe zärtlich gestreichelt. Sogar die Jalousien waren noch halb heruntergelassen wie am Tag von Caesars Tod.
Als Cade wieder zu Belle sah, zuckte er erschrocken zusammen. Die Tränen strömten ihr über das Gesicht, ohne dass es ihr überhaupt auffiel. Sie blickte nur starr geradeaus.
„Sie sind alle weggegangen und haben mich allein gelassen. Er hat gesagt, er würde es nicht tun, aber …“
„Komm her, Kleines. Du kannst nicht hier drin bleiben.“
„In diesem Zimmer bin ich ihm so nahe.“
„Belle.“
„Ich muss hierbleiben.“
Cade wusste nicht, wie er sie dazu bringen konnte, das Zimmer zu verlassen, und auf keinen Fall wollte er sie gegen ihren Willen hinaustragen. Wer konnte sagen, was das in ihr auslöste? „Schon gut, aber ich werde dich nicht hier allein lassen.“
Sie wandte ihm den Kopf zu, als höre sie erst jetzt seine Stimme. „Du … du lässt mich nicht allein?“
„Nein, Kleines, das werde ich nicht.“
„Versprochen?“
Es klang wie die Bitte eines Kindes, und Cade war zutiefst gerührt. „Versprochen.“
„Das ist sehr nett von dir.“
Sie weinte nicht mehr, aber sie wirkte so abwesend, dass es Cade mit der Angst bekam. Sie versuchte, mit der Situation klarzukommen, aber ihr Kummer war im Moment einfach zu groß.
Er stand auf, hob sie behutsam auf die Arme und setzte sich mit Belle im Schoß in den Sessel. Vertrauensvoll schmiegte sie sich an ihn und seufzte auf.
Cade hielt sie fest, bis er an ihrem ruhigen und tiefen Atmen erkannte, dass sie eingeschlafen war. Langsam stand er auf und trug sie die Treppe hinauf. Vor ihrer Tür zögerte er einen Augenblick, bevor er sich entschieden hatte. Es war vielleicht nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte, aber daran ließ sich jetzt nichts ändern. Heute Nacht würden Mr. und Mrs. McBride dasselbe Bett teilen.
Er deckte Belle zu und streckte sich neben ihr auf der Decke aus. Sanft legte er ihren Kopf an seine Schulter, und sofort schmiegte Belle sich an ihn, als sei es das Natürlichste von der Welt. Genauso fühlte es sich für Cade auch an.
Als er mit Belle im Arm dalag, überlegte er, wie sie morgen darüber denken würde. Vielleicht regte sie sich schon beim Aufwachen über seine Eigenmächtigkeit auf und fühlte sich wieder in ihrem Stolz verletzt. Vielleicht aber reagierte sie auch ganz anders. Mit dieser Hoffnung schlief Cade ein.
7. KAPITEL
Gähnend rollte Belle sich im Bett auf die rechte Seite und … was war das?
Langsam öffnete sie die Augen. „Cade?“
„Geht es dir besser, Kleines?“
„Besser?“ Es dauerte etwas, bis sie Ordnung in ihre vom Schlaf verwirrten Gedanken brachte. „War ich krank?“ Sie blickte sich um. „Wo bin ich?“ Schlagartig hob sie den Kopf. „Das ist dein Zimmer.“
„Ja, richtig erkannt.“
Gerade wollte sie ihm vorwerfen, er habe die Situation schamlos ausgenutzt und sie in sein Zimmer verschleppt, als ihr die letzte Nacht einfiel. Sie fing an zu weinen. „Ich … ich …“
„Schon gut, Belle.“
Schniefend wischte sie sich die Tränen ab. „Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wie ich die Treppe hinaufgekommen bin.“
Er beugte sich zum Nachttisch, holte ein Taschentuch und reichte es ihr. „Schließlich hast du auch geschlafen. Ich habe dich getragen.“
Mitten im Tränentrocknen hielt Belle inne. „Weshalb hast du mich nicht in mein Zimmer gebracht?“
Einen Moment blickte er sie nur an. „Du brauchtest mich.“
Auf einmal fiel ihr wieder alles ein. Die Trauer hatte sie überwältigt, und dann war Cade da gewesen und hatte so sanft auf sie eingeredet.
„Großvaters Arbeitszimmer.“ Sie atmete tief durch. „Ich dachte, ich hätte seinen Tod verarbeitet, aber gestern Abend kamen all diese Gefühle wieder, und das war einfach zu viel für mich.“
„Das dachte ich mir schon.“
„Ich war so wütend und traurig, Cade, und ich
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