Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TIFFANY EXKLUSIV Band 03

TIFFANY EXKLUSIV Band 03

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SANDY STEEN P.B. RYAN KATE LITTLE
Vom Netzwerk:
Entschuldigung, aber das konnte warten. Viel wichtiger war es im Moment, dass niemand sie hinterging.
    Ihre Liebe gehörte der Winzerei, und daran würde sich nichts ändern. Aber deswegen durfte sie die Ranch nicht vernachlässigen. Bis vor Kurzem hatte Cade dafür gesorgt, dass auf der Ranch alles glattlief, und beide Unternehmen brachten Gewinne ein. Allerdings war die Arbeit zeitaufwendig, und ein Mensch allein konnte beide Bereiche nicht leiten. Belle glaubte, sie könne es schaffen, und Cade vermutete, dass sie ihre Trauer über Caesars Tod vollkommen verdrängt und sich in die Arbeit gestürzt hatte. Noch nie hatte sie wieder über Caesar gesprochen. Das mochte eine Zeit lang funktionieren, aber früher oder später musste sie sich ihren Gefühlen stellen, und bestimmt überkam sie die Trauer zum unpassendsten Zeitpunkt.
    Cade konnte ihr das nicht abnehmen, aber er konnte ihr helfen. Er würde sich um das Problem mit Carrington kümmern, und sollte er Beweise finden, würde er Belle dahin bringen, dass sie überzeugt war, alles selbst aufgedeckt zu haben.
    Aus dem Arbeitszimmer hörte Belle die Haustür zuschlagen, als Cade ging. Die Weinbauern unterhielten sich angeregt, doch sie konnte sich kaum konzentrieren. Einerseits ärgerte es sie, dass Cade Tom für unzuverlässig hielt, und andererseits musste sie immer wieder an ihren Einkauf denken, der jetzt auf ihrem Nachtschrank stand.
    Zwei Schwangerschaftstests, nur für den Fall, dass der erste nicht funktionierte.
    Die Packungen wirkten so harmlos, aber das Testergebnis würde möglicherweise ihr Leben verändern. Am liebsten wäre Belle sofort hinaufgelaufen und hätte den Test durchgeführt, aber das ging nicht. Bis vier Uhr hatte sie einen vollen Terminkalender, und sie brauchte Ruhe für den Test. Also musste sie sich gedulden.
    Schon jetzt war ihr klar, dass ihr der Tag endlos vorkommen würde.
    Alles blau.
    Belle wollte es nicht glauben, aber das Ergebnis war eindeutig. Blicklos sah sie auf den Teststreifen und versuchte, sich verzweifelt einzureden, dass es ein Fehler sein musste. Innerlich allerdings wusste sie die Wahrheit. Sie würde den zweiten Test noch durchführen, aber das war nicht mehr als eine Formsache.
    Sie war schwanger und erwartete ein Baby von Cade.
    Sie saß in ihrem abgeschlossenen Schlafzimmer und konnte den Blick nicht von dem blauen Feld abwenden, das ihr Leben veränderte. Nein, berichtigte sie sich. Das stimmt nicht. Mein Leben hat sich in dem Augenblick verändert, als ich Cade gefragt habe, ob er mich heiratet.
    Das blaue Feld verschwamm, als ihr Tränen in die Augen traten. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so allein gefühlt.
    Gedankenversunken ging sie die Treppe hinunter und in das Arbeitszimmer ihres Großvaters.
    Ohne Licht zu machen, betrat sie den Raum und atmete den Geruch ein, der sie immer an ihren Großvater erinnerte. Schlagartig überkam sie wieder grenzenloser Kummer und die Enttäuschung über sein Testament und sein fehlendes Vertrauen in sie.
    Sie sehnte sich nach ihm. Voller Verzweiflung wurde ihr klar, wie sehr sie ihn vermisste. Nur ein einziges Mal wollte sie ihn noch sehen, seine Stimme hören, mit ihm in einem Zimmer sitzen und ihm alles erzählen. Er würde ihr zuhören, das hatte er immer getan. Außer ihm hatte sie nur entfernte Verwandte, zu denen sie keinen Kontakt besaß. Die totale Einsamkeit überrollte sie wie eine Flutwelle.
    Belle wehrte sich nicht dagegen, und ihre Knie drohten nachzugeben.
    In der Dunkelheit und durch die Tränen hindurch konnte sie ohnehin nichts erkennen, und so tastete sie sich zu seinem Sessel und schmiegte sich wie ein kleines Kind hinein, das sich nach einer Umarmung sehnt.
    Sie vermisste die hitzigen Auseinandersetzungen mit ihm, das Streiten, bei dem er immer wieder ins Italienische verfiel. Am meisten sehnte sie sich jedoch nach seiner Stärke, auf die sie sich immer hatte verlassen können. Jetzt war er fort, und Belle musste allein zurechtkommen.
    Nein. Sie lehnte den Kopf nach hinten und berührte ihren noch flachen Bauch. Sie war nicht völlig allein.
    Cade entdeckte sie im Arbeitszimmer.
    „Belle?“
    Als sie nicht antwortete, hockte er sich neben den Sessel und griff nach ihrer Hand. Sie war schlaff und kühl. „Kleines, ist alles in Ordnung?“
    „Man … man kann sogar noch den Pfeifentabak hier drinnen riechen“, flüsterte sie. „Ich mochte diesen Geruch. Es roch irgendwie nach Holz und auch süßlich.“
    Erleichtert stieß Cade die Luft aus.

Weitere Kostenlose Bücher