TIFFANY EXKLUSIV Band 03
dass ich davon höre“, sagte Reese.
„Es muss in den letzten vier bis sechs Wochen passiert sein, aber ihr seid ja so weit vom Schuss, dass ihr überhaupt nichts mitbekommt.“
„Haben sie dem Sheriff davon erzählt?“, fragte Cade.
„Keine Ahnung. Cotton sagte, ihn gehe das alles nichts an, solange der Vorarbeiter ihm nicht die Schuld gebe.“
Alvin wandte sich an Reese. „Vermisst ihr bei Farentino denn Tiere?“
„Nein. Alles vollzählig“, log er.
Alvin winkte Rubydell, damit sie ihm noch Kaffee nachschenkte. „Na, bestens.“ Die anderen nickten.
„Sag mal, was treibst du denn so, Cade? Von dir sieht man ja kaum etwas, seit du wieder da bist.“ Smitty lächelte sein zahnloses Lächeln, während Alvin sich neugierig vorbeugte.
„Ich weiß mich zu beschäftigen.“ Cade entschied, dass sie alles erfahren hatten, was es hier zu hören gab. Er schob seinen Teller zurück, wischte sich den Mund an der Serviette ab und griff nach seinem Kaffee. Über den Rand hinweg gab er Reese mit einem Blick zu verstehen, dass er aufbrechen wollte.
„Tja, ich würde liebend gern den ganzen Tag hier bei euch sitzen und plaudern, Jungs, aber ich muss an die Arbeit.“ Reese trank seinen Kaffee aus und stand auf.
„Wir sehen uns, Reese.“
„Ja, und danke für den Kaffee.“
„Bis bald.“ Reese bezahlte an der Kasse, winkte den Männern noch einmal zu und ging hinaus.
„Dieser Reese Barrett ist ein feiner Kerl“, stellte Alvin fest.
Old Walt lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ja, aber er redet nicht viel.“
„Also gut.“ Reese fuhr mit Cade zurück zur Ranch. „Spuck es schon aus. Du willst mir doch sagen, dass du es bereits gewusst hast.“
„Ich bin doch dein Freund. Wieso sollte ich so rechthaberisch sein?“
„Und jetzt, Cade? Was machen wir jetzt?“
„Wir?“
„Was immer du auch vorhast, man braucht bestimmt zwei dazu. Ich bin dir sowieso noch was schuldig, weil ich an deiner Geschichte über Carrington gezweifelt habe. Du brauchst Hilfe, und die bekommst du von mir. Solange wir nichts Unrechtes tun.“
„Eigentlich brauchst du nur deine Arbeit zu tun.“
Reese runzelte die Stirn. „Das verstehe ich nicht.“
„Das wirst du schon noch.“
Eine Verabredung. Belle konnte es nicht fassen, dass Cade sich mit ihr verabredet hatte. Gestern noch hätte sie darauf gewettet, dass sie beide sich irgendwann gegenseitig umbringen würden, aber zu dem Zeitpunkt hatte sie auch noch nicht erkannt, welche Gefühle sie seit über zwei Monaten unterdrückte.
Zum ersten Mal seit dem Tod ihres Großvaters gestand sie sich ein, wie einsam sie sich fühlte. Sie konnte sich nicht erinnern, bei der Beerdigung geweint zu haben. Das sprach schon für sich. War es da ein Wunder, dass sie sich innerlich vor Wut zerfleischte? Dahinter verbarg sich lediglich Angst. Sie war wütend, weil ihr Großvater sie zurückgelassen hatte. Dann kam noch die Geschichte mit dem Testament. Dann die Wut auf Cade, der eigene Bedingungen stellte, und Wut auf sich selbst, weil sie in jener Nacht mit Cade ihre Leidenschaft nicht unter Kontrolle gehabt hatte.
Im Nachhinein war Belle klar, dass sie den Brautstrauß lediglich als Anlass genommen hatte, um ihre Wut an jemandem auszulassen. Sicher hätte sie sonst einen anderen Anlass gefunden. Sie hatte immer Angst davor gehabt, verlassen zu werden, und Caesars Tod war nur der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Zeit ihres Lebens hatte sie gelernt, mit Wut ihre wahren Gefühle zu überspielen. Das war einfach und funktionierte immer, bis dieser große sexy Cowboy daherkam und Gefühle in ihr weckte, die sie jahrelang geleugnet hatte.
Die Sprechanlage summte, und ihre Sekretärin teilte ihr mit, dass ihr Arzt sie telefonisch sprechen wolle. Belle hatte gleich heute früh einen Termin ausgemacht.
„Isabella Farent… äh, McBride“, meldete sie sich.
„Hier ist die Praxis von Dr. Jordan. Der Doktor muss sich um zwei Patientinnen kümmern, bei denen die Wehen eingesetzt haben, und ich fürchte, wir müssen Ihren Termin verlegen.“
Belle war enttäuscht. Sie hatte sich die Schwangerschaft so schnell wie möglich bestätigen lassen wollen. „Ich hatte gehofft, er könne mich heute noch sehen.“
„Warten Sie bitte. Heute Abend arbeitet er in der Klinik. Dort könnte er Sie um halb sieben untersuchen. Wäre Ihnen das recht?“
Das bedeutete, sie musste ihre Verabredung mit Cade absagen. Belle war sich unschlüssig. Einerseits wollte sie mit
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