TIFFANY EXKLUSIV Band 03
Cade zusammen sein und sehen, ob sie aus ihrer Vernunftehe eine wirkliche Verbindung machen konnten. Aber wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Wenn er erst von dem Baby erfuhr, was dann?
„In Ordnung“, antwortete sie der Sprechstundenhilfe und legte auf. Belle blickte auf das Telefon. Ihr graute vor dem nächsten Anruf. Schließlich wählte sie die Nummer der Ranch und hinterließ eine Nachricht für Cade, er möge zurückrufen.
Sie versuchte sich auf einen Vertragsentwurf zu konzentrieren, den sie den Weinbauern vorlegen wollte, aber immer wieder sah sie zum Telefon. Schließlich gab sie das Warten auf und ging in den Probierraum, um den neuen Estate Merlot zu kosten. Trotzdem wartete sie innerlich darauf, dass die Sekretärin sie holen kam. Eine weitere Stunde verging, bevor er endlich anrief.
„Was gibt’s?“
„Ich … Cade, es tut mir leid, aber ich muss unsere Verabredung absagen.“
Eine Weile herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung.
„Cade?“
„Wieso hast du deine Meinung geändert?“
„Das habe ich nicht. Ich wollte wirklich gern den Abend mit dir verbringen, aber es ist etwas dazwischengekommen.“
„Kannst du das nicht auf morgen verschieben?“
„Glaub mir, das würde ich wirklich gern. Aber es geht nicht.“
„Belle, ist alles in Ordnung mit dir?“
„Natürlich, was sollte nicht stimmen?“, fragte sie nervös. Hatte er etwa einen Verdacht?
„Du klingst erschöpft.“
„Ja“, antwortete sie erleichtert. „Das bin ich. Aber das mit dem Kino müssen wir unbedingt nachholen.“
„Wann immer du willst.“
„Danke, dass du so verständnisvoll bist.“
„So bin ich eben. Durch und durch.“
Belle musste lächeln. „Bis später dann.“
Um halb sieben war Belle wirklich zu Tode erschöpft. Zum Glück brauchte sie beim Arzt nicht zu warten. Er nahm Blut- und Urinproben, horchte sie ab und stellte einige generelle Fragen zu ihrer Kranken- und Familiengeschichte. Nach kurzer Zeit hatte er bereits die Ergebnisse und überreichte ihr einen Stapel an Informationsblättern und eine Kopie des Laborberichts, der zweifelsfrei bestätigte, dass Belle schwanger war. Seit sechs Wochen, teilte er ihr mit und errechnete ihr den ungefähren Geburtstermin.
Ich hätte ihm den genauen Tag der Empfängnis sagen können, dachte Belle auf der Rückfahrt. Eigentlich sogar die genaue Stunde. Die Aussicht, einmal ihrer Tochter oder ihrem Sohn zu erzählen, sie oder er sei in einem Schlafsack in einem Pfadfinderlager gezeugt worden, wirkte nicht gerade verlockend.
Ihr Kind. Und Cades. Zum ersten Mal wurde Belle sich bewusst, dass sie sich dieses Kind mehr wünschte, als sie sich jemals erträumt hätte.
Weil es Cades Baby war.
Und weil sie Cade liebte.
Ja, dachte sie. Es stimmt. Und ich liebe ihn seit dem ersten Kuss. Einen Augenblick versuchte sie, sich einzureden, dass sie ihn nur zu lieben glaubte, weil sie damit den Verlust ihres Großvaters ausgleichen wollte.
Aber das war Unsinn. Sie hatte Cade McBride schon geliebt und begehrt, als ihr Großvater noch am Leben war.
Was sollte sie jetzt bloß tun?
Sie hatte sich so lange hinter ihrem Stolz versteckt, dass sie nicht mehr wusste, ob sie noch ohne diesen Schutz auskam. Konnte sie Cade gegenüber diese Verletzlichkeit zeigen? Aber sie würde sich überwinden müssen, denn nur durch so ein Risiko konnte sie bekommen, was sie sich ersehnte.
Natürlich musste sie ihm noch von dem Baby erzählen. Das würde nicht leicht werden, aber sie hatte keine Ahnung, wie er auf diese Neuigkeit reagieren würde.
Bei Cade konnte sie nie sicher sein. Schon damals nicht, als sie ihm die Ehe angeboten hatte. Aber das war bereits der erste Fehler gewesen. Sie hatte Cade ausgenutzt, indem sie ihm das Land anbot. Eigentlich müsste sie ihn von seinem Versprechen entbinden, aber das konnte sie nicht tun.
Belle hielt vor dem Haus an und wollte den Gurt öffnen. Erst beim dritten Versuch bekam sie ihn auf und nahm sich vor, ihn reparieren zu lassen. Sie öffnete die Aktentasche, steckte den Laborbericht und die Informationsblätter hinein, um sie vor neugierigen Blicken zu verbergen, und stieg aus. Jeder Schritt fiel ihr schwer, und ihre Füße waren wie aus Blei. Wenn sie es die Treppe hinaufschaffte, konnte sie sich wenigstens auf das Bett fallen lassen. Sie griff gerade nach dem Türknauf, als die Tür aufgerissen wurde.
„Hallo, Kleines.“
„Cade.“ Allein sein Anblick hob ihre Stimmung, und als er sie anlächelte, vergaß sie
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