TIFFANY EXKLUSIV Band 03
damit zu tun, dass …“
„Außerdem heißt es, er habe Sie überredet, ihn zu heiraten, damit er die Kontrolle über die Ranch bekommt. Ich schätze, ein Mann wie McBride regt sich ziemlich auf, wenn seine Pläne scheitern. Möglicherweise will er sich deshalb rächen.“
Das ging zu weit. Kalte Wut erfüllte Belle. „Nicht nur, dass Sie sich irren, Tom, Sie beleidigen außerdem meine Intelligenz. Entweder halten Sie mich für unfähig oder für so blind vor Liebe, dass ich nicht mehr klar denken kann. Wie mir so eine überhebliche Haltung bei Ihrem Einstellungsgespräch verborgen bleiben konnte, ist mir ein Rätsel. Holen Sie sich Ihren ausstehenden Lohn, Tom. Ich möchte, dass Sie aus der Mannschaftsunterkunft ausziehen und sofort von hier verschwinden.“
Die Vordertür wurde aufgerissen, und Cade kam wutentbrannt auf Belle zu. „Ich will mit dir reden.“
Entsetzt sah sie in seine vor Wut glänzenden Augen und trat einen Schritt zurück. „Cade!“
„Sie können nicht einfach hier hereinplatzen und Ärger machen, McBride“, warnte Carrington ihn.
Mitten in der Bewegung fuhr Cade zu ihm herum. „Und Sie stehen auch ganz oben auf meiner Liste. Sie wertloser Mistkerl, ich werde Sie festnageln und allen klarmachen …“
„Cade! Was ist denn in dich gefahren?“
„In mich?“, regte er sich auf und wandte sich wieder ihr zu.
In diesem Moment kam Reese herein. „Beruhige dich, Cade.“ Er sah den Vorarbeiter an. „Was machen Sie denn hier?“
„Jemand bestiehlt uns“, erklärte Belle, ohne den Blick von Cade zu wenden. „Ein paar Jungtiere fehlen, und Tom glaubt zu wissen, wer …“ Erschrocken verstummte sie.
Cades Blick schien sie zu durchbohren. „Er hat dir gesagt, ich hätte die Pferde gestohlen?“
Keiner der drei bemerkte, dass Tom Carrington sich lautlos aus dem Haus schlich.
„Ja, aber …“
„Hast du ihm geglaubt?“
„Natürlich nicht! Du bist der ehrlichste Mensch, den ich kenne.“
„Leider kann ich das Kompliment nicht erwidern, oder, Kleines? Gibt es da nicht etwas, das du versäumt hast, mir mitzuteilen? Eine winzige Kleinigkeit, die du zu erwähnen vergessen hast?“
Er weiß es!, dachte sie entsetzt. Sie riss die Augen auf und ließ die Hände kraftlos sinken.
„Vom ersten Tag an hast du mich nur benutzt, um deine geliebte Weinkellerei zu bekommen. Darum geht es doch nur, stimmt’s?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Und ob! Ich bin dir doch völlig gleichgültig. Und das Baby auch.“
Sie wusste nicht, wie er davon erfahren hatte, aber er wusste es. Und er würde ihr niemals verzeihen. Das erkannte sie auch an seinem Blick. Ihre ganze Welt zerbrach in Scherben, und sie konnte nichts dagegen tun. Wie festgewachsen stand sie da und sah Cade an.
„Cade“, sagte Reese beruhigend und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Cade schüttelte sie ab.
„Am Tag meiner Rückkehr habe ich dich ganz direkt gefragt, und du hast mich belogen.“
„Damals war ich mir noch nicht sicher.“
„Wie lange weißt du es, Belle?“
Er strahlte nichts als Verachtung für sie aus. Belle richtete sich auf und erkannte, dass sie ihm die Wahrheit schuldete, auch wenn sie ihn dadurch verlor. „Seit zwei Tagen.“
„Und wie weit bist du?“
„Sechs Wochen, fünf Tage und …“, sie blickte auf die große Standuhr, „zehn Stunden.“ Damit wollte sie ihm klarmachen, dass das Baby nur von ihm sein konnte, aber er hörte nicht zu. Oder es war ihm egal.
„Und ich schätze, du willst es loswerden, genau wie du mich loswerden willst, sobald ich dir nicht mehr nütze.“
Belle schloss die Augen, damit er ihren Schmerz nicht sehen konnte. „Nein, ich … ich will es behalten.“
Bis zu diesem Moment hatte Cade nicht bemerkt, wie sehr er befürchtet hatte, dass sie das Baby nicht wollte. Ganz allmählich entspannte er sich etwas.
„Wann wolltest du es mir denn mitteilen?“
Sie sah ihn wieder an, in der Hoffnung, dass er ihre Liebe für ihn erkannte. „Gestern Abend.“
„Wieso hast du es nicht getan?“
Offenbar wollte er nicht erkennen, wie sehr sie ihn liebte.
Sie schüttelte den Kopf. „Das spielt keine Rolle.“ Er würde ihr jetzt ohnehin nicht glauben.
Reese trat ein paar Schritte zurück, blieb aber im Raum. Noch nie hatte er Cade so erlebt, und er war sich nicht sicher, was geschehen würde.
„Vielleicht spielt es für dich keine Rolle, für mich aber schon.“
„Verdammt!“, sagte Reese, als ihm auffiel, dass Carrington fort war.
Cade blickte sich um.
Weitere Kostenlose Bücher