TIFFANY EXKLUSIV Band 03
hohe Summe. „Das ist natürlich nur das Ergebnis der vorläufigen Prüfung“, fügte er hinzu. „Ich habe meine Untersuchungen noch nicht vollständig erledigt.“
Phillip lachte rau. „Mich hast du jedenfalls gründlich erledigt. Ich nehme an, du bist sehr stolz darauf, nicht wahr? Sieh dir nur an, wie sehr er das genießt“, forderte er Laurel auf. „Er kann sich ein zufriedenes Grinsen kaum verkneifen.“
Connor sah keineswegs selbstzufrieden aus. Er betrachtete Phillips zusammengesunkene Gestalt eher mitleidig, weshalb Laurel sich zutiefst für ihren Bruder schämte.
„Das muss Spaß machen“, stichelte Phillip weiter. „Der Sohn des Verwalters bringt die allmächtigen Sutherlands zu Fall. Darauf hast du doch dein Leben lang gewartet, Northrup, nicht wahr?“
„Das reicht, Phillip“, mischte Laurel sich ein.
„Es reicht? Ich habe gerade erst angefangen!“
Bevor Laurel ihn ermahnen konnte, sich zu beherrschen, sprach Connor. „Lass ihn ruhig reden, Laurel. Er hat mir offenbar etwas zu sagen.“
„Wie nobel von dir, Northrup. Lasst den Verdammten sprechen“, spottete Phillip. „Du Bastard – wenn ich an all das denke, was mein Vater für dich getan hat, dreht es mir den Magen um, dich heute hier zu sehen. Jetzt bist du groß und mächtig, nicht wahr? Ohne seine Hilfe wärst du nichts. Du würdest bei einer Tankstelle irgendwo in der Provinz arbeiten. Ein gewöhnlicher Arbeiter, mit Dreck unter den Fingernägeln und keinem Pfennig in der Tasche. Genau wie dein alter Herr. Mein Vater hat dich zu dem gemacht, was du heute bist. Du schuldest ihm allerhand, Northrup. Ist das deine Art, es ihm zu danken? Indem du all das zerstörst, was mein Vater geliebt hat – seine Firma und seine Familie?“
„Phillip!“, fuhr Laurel ihn an. Als wenn Connor hier der Schuldige wäre!
Connor hatte sich alles unbeeindruckt angehört. Jetzt sagte er: „Trotz allem, was du denken magst, Phillip, und trotz unserer Meinungsverschiedenheiten in der Vergangenheit hat es mir wehgetan, diese Nachrichten überbringen zu müssen. Es hat mich sehr traurig gemacht. Seit ich die Unstimmigkeiten entdeckt habe, habe ich ständig an meine Freundschaft zu deinem Vater denken müssen. Und an meine Freundschaft zu euch beiden“, fügte er hinzu, und seine Stimme klang ein wenig angespannt.
Er sah kurz zu Laurel, und ihre Blicke trafen sich. Bilder jener leidenschaftlichen Nacht schossen Laurel durch den Kopf. Sie wusste mit absoluter Sicherheit, dass er sich in diesem Moment ebenfalls daran erinnerte. Ihre Wangen glühten, und sie schaute verlegen auf ihre Hände.
Freundschaft hatte er es genannt. Vielleicht war das eine Botschaft an sie, mit der er ihr zu verstehen gab, dass er für sie nicht mehr empfand oder je empfunden hatte.
„Ich weiß, wofür dein Vater stand und woran er geglaubt hat“, fuhr Connor, an Phillip gewandt, fort. „Er glaubte an Aufrichtigkeit und daran, den richtigen Weg zu nehmen – nicht den leichtesten. Ganz gleich, was du auch denkst, es war für mich weder leicht noch erfreulich, heute hierherzukommen. Falls an dieser Situation überhaupt etwas Gutes ist, dann höchstens die Tatsache, dass ich die Entdeckung gemacht habe und kein Fremder. Zum Beispiel jemand, der die ganze Angelegenheit direkt dem Vorstand und der Staatsanwaltschaft vorgetragen hätte.“
„Du bist wie immer so nobel, Northrup. So viel besser als wir alle, nicht wahr?“, spottete Phillip. „Ja, wirklich, du tust mir einen so großen Gefallen, was?“
„Das reicht jetzt“, wies Laurel ihren Bruder zurecht. Begriff er denn nicht, dass er sich nur noch mehr schadete, wenn er mit seinem kindischen Verhalten nicht aufhörte? Außerdem brauchte sie als Rechtsberaterin und Direktorin sämtliche Fakten. Möglicherweise gab es einen Ausweg aus dieser Katastrophe. Es musste einen geben. „Es weiß also niemand sonst davon?“, erkundigte sie sich bei Connor. „Nur du?“
Er nickte. „Ein Buchhalter, der die Prüfung überwachte, kam beim Auftauchen der ersten kleinen Probleme zu mir. Ich übernahm das Projekt von ihm und forschte selbst weiter. Bis jetzt ist es mir gelungen, es für mich zu behalten. Falls ihr eine Lösung habt, wie das fehlende Geld zu ersetzen ist, braucht es auch niemand zu erfahren.“
Connor wirkte besorgt. Eine Strähne seines vollen dunklen Haars war ihm in die Stirn gefallen, und er strich sie gleichgültig zurück. Trotz des Schmerzes und der Bitterkeit über seinen Verrat konnte Laurel sehen,
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