TIFFANY EXKLUSIV Band 03
versucht. Er hatte außerdem zu verstehen versucht, wieso Laurel sich als die Verwundete betrachtete. Aber sie wollte einfach nicht mit ihm darüber reden. Offenbar war sie der Ansicht, er habe nicht das Recht, es zu erfahren. In gewisser Hinsicht war sie nicht mehr die Frau, die er früher gekannt hatte. Sie war nicht mehr so voller Vertrauen und weniger offen in ihren Gefühlen.
War ihre Ehe mit Parson dafür verantwortlich? Connor hatte gehört, dass ihr Exmann sie betrogen hatte, und er hasste den Kerl dafür. Andererseits fragte er sich, ob er selbst verantwortlich für diese Veränderungen in Laurel war. Denn wann immer sie von der Vergangenheit sprach, fühlte er ihre Verzweiflung und Enttäuschung, obwohl sie sich alle Mühe gab, sich diese Gefühle nicht anmerken zu lassen. Sie kam ihm desillusioniert vor, traurig, ja sogar zynisch.
Doch er glaubte ihr, dass sie den Brief nie gelesen und nicht einmal etwas von seiner Existenz gewusst hatte. Er fragte sich, ob sein Vater mit dem Verschwinden des Briefes etwas zu tun gehabt hatte. Sein Vater hatte gewusst, dass er und Laurel in dieser Nacht zusammen am Strand waren. Da Connor nach dem Ende der Party nicht nach Hause gekommen war, hatte Owen nach ihm gesucht. Als Verwalter des Anwesens war es für Owen nichts Ungewöhnliches gewesen, nachts hinauszugehen und auf dem Grundstück nach dem Rechten zu sehen. Vor allem nach einer Party.
Als Connor dann zurückkam, hatte Owen auf ihn gewartet. Die Auseinandersetzung war hart und erbittert gewesen. Owen hatte über seinen Sohn gespottet und ihm gesagt, er sei ein Narr, zu glauben, dass ein reiches Mädchen wie Laurel sich jemals mit einem Armen zufriedengeben würde. Und selbst wenn sie mit ihm durchbrannte, wie lange würde es halten? Wie lange würde sie auf den gewohnten Luxus verzichten können? Da diese Argumente an Connor abgeprallt waren, hatte sein Vater schließlich an sein Verantwortungsgefühl appelliert, indem er prophezeite, dass Charles Sutherland von Connors Verrat am Boden zerstört sein würde.
Connor hatte bis zum Morgen mit seinem Vater gestritten, bis er heiser und todunglücklich war. Ganz wirkungslos blieben die Worte seines Vaters jedoch nicht. Connor kam zu der Einsicht, dass Laurel in ihrer Entscheidung völlig frei sein musste. Sie musste ihre eigene Wahl treffen, ohne Druck von seiner Seite. Also setzte er sich hin und schrieb ihr einen Brief, indem er ihr sein Herz ausschüttete, seine Liebe zu ihr noch einmal betonte und wie ernst es ihm sei. Gleichzeitig überließ er es ihr, das Versprechen zu halten, das sie Todd gegeben hatte, wenn sie das wirklich wollte.
Bei Tagesanbruch packte er seine Reisetasche und verließ das Haus seiner Eltern. Er schob den Brief unter der Haustür der Sutherlands hindurch, da er wusste, dass Laurel den Brief dort finden würde, oder sonst jemand aus dem Haus, der ihn ihr dann geben würde.
Anschließend war er nach New York zurückgekehrt und hatte auf eine Nachricht gewartet. Doch nichts geschah. Er hatte daran gedacht, sie anzurufen, dann aber entschieden, dass ihr Schweigen deutlich genug war. Zwei Wochen später las er die Heiratsanzeige im Gesellschaftsteil der New York Times. Daraufhin war er ins Badezimmer getaumelt und hatte sich übergeben.
Er war zunächst verwirrt, verbittert und wütend gewesen. Nach einer Weile hatte er sich eingeredet, dass er nie wirklich etwas für sie empfunden habe. Im Lauf der Jahre hatte er versucht, sie zu vergessen und ihre Bedeutung für ihn herunterzuspielen. Doch keine andere Frau hatte jemals ihren Platz einnehmen können.
Heute unterschied sie sich sehr von dem Mädchen, das er in seiner Kindheit gekannt, und von der jungen Frau, die er später geliebt hatte. Trotzdem bewirkten die Veränderungen, die ihre Lebhaftigkeit gebremst hatten, dass er sie nur noch mehr liebte. Er war entschlossen, das heitere, unbeschwerte Lächeln wieder auf ihr Gesicht zu zaubern. Mit seiner Liebe würde ihm das gelingen.
Ein Jahr würde Zeit genug sein. Immerhin begehrte sie ihn noch, und ihr Liebesspiel war überwältigender denn je gewesen. Das sagte doch einiges. Sie musste noch etwas für ihn empfinden. Er jedenfalls fühlte sich wie der glücklichste Mann der Welt, sie so in den Armen zu halten und zu wissen, dass sie jetzt tatsächlich seine Frau war.
Und er würde sie glücklich machen. Ihre Nähe in diesem Moment gab ihm das Gefühl, unschlagbar zu sein. Sie mochte zwar gegen ihn ankämpfen, doch Connor versprach sich,
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