TIFFANY EXKLUSIV Band 04
Augen an. „Darf ich es mal versuchen?“
Amber nickte und gab ihr einen Stein, eine Fassung und die Pinzette, und nach ein paar Versuchen klappte es schon sehr gut.
„Das macht Spaß!“
„Aber auch noch nach dem tausendsten Mal?“
„Warum denn nicht?“
Mema sah richtig begeistert aus, und sofort musste Amber daran denken, dass ihre Großmutter sicher nicht mehr ins Kasino fuhr, wenn sie hier damit beschäftigt war, die Steine für die Krone einzupassen. Sie nickte lächelnd. „Ja, du hast recht.“
„Ich würde so gern etwas Sinnvolles tun. Übrigens, Gigi Van Dell rief heute Morgen an, aber ich mochte nicht runtergehen. Sie kommt wahrscheinlich vorbei.“
„Warum ist Mama nicht hochgekommen, um mich zu wecken?“
„Du hast gerade geduscht.“
„Aber das war um acht Uhr.“
„Vielleicht glaubt sie, dass du dich erst schminken willst.“
„Eineinhalb Stunden lang?“ Das konnte auch nur ihre Mutter glauben. Amber ging zum Schrank und nahm ein schmal geschnittenes schwarzes Kleid heraus. Es hatte keine Ärmel, und der schwere Silberschmuck mit den naturbelassenen Steinen würde sehr gut dazu aussehen. Und heute musste sie gut aussehen, denn sie würde heute viel Selbstbewusstsein und Kraft brauchen.
Sie bemerkte, dass ihre Großmutter sehnsüchtig auf den Arbeitstisch blickte. „Hier, Mema. Dies ist ein Farbfoto der Krone. Es wäre gut, wenn du aufschreiben würdest, wie viele Steine wir von jeder Farbe und Form brauchen.“
Mary Alice strahlte, und als Amber den Raum verließ, war sie eifrig dabei, Steine zu zählen. Ihre Großmutter war ihr wirklich eine große Hilfe. Amber ging noch kurz ins Badezimmer, um ihren neuen roten Lippenstift aufzulegen, denn sie wollte ihrer Mutter möglichst wenig Grund zur Beanstandung geben.
Es war erstaunlich ruhig im Treppenhaus. Sie hatte erwartet, dass ihre Mutter sich mit Gigi lautstark streiten würde.
Lily und Bertha waren in der Küche und putzten Silber.
„Guten Morgen, Amber.“ Ihre Mutter sah nicht hoch, sondern rieb verbissen an einem Teelöffel herum. „Ich hoffe, du hast gut geschlafen.“
„Ja, danke. Mema hat mir erzählt, dass Gigi Van Dell kommt.“
Bertha warf ihr einen warnenden Blick zu.
„Nein.“ Lily griff nach dem nächsten Teelöffel.
„Oh.“ Amber wartete auf eine Erklärung, aber ihre Mutter schwieg. „Was habe ich denn heute zu tun?“, fragte sie schließlich.
„Du musst heute die Herzoginnen ernennen.“
„Ich weiß, sie werden dann beim Ball vorgestellt, aber ist nicht irgendetwas Besonderes mit dieser Ernennung verbunden?“
„Ich glaube, ich möchte noch eine Tasse Kaffee. Du auch, Amber?“, fragte Bertha.
Amber schüttelte den Kopf, und ihre Mutter sagte tadelnd: „Bertha, das ist schon Ihre dritte Tasse, und Sie wissen, dass das Koffein Ihrem Herzen gar nicht gut bekommt.“
Bertha runzelte die Stirn. „Aber ich tu viel Milch rein.“
„Machen Sie, was Sie wollen.“ Lily nahm den nächsten Löffel in Angriff. „Das tut in diesem Haus sowieso jeder.“
Na, toll, Lily Madison, die Märtyrerin. „Mama, ich bin noch dabei, die Geschenke für die Herzoginnen zusammenzustellen. Wenn für mich heute also nichts Besonderes anliegt, möchte ich lieber wieder auf mein Zimmer gehen.“
„Du musst die Herzoginnen heute während des Mittagessens ernennen“, sagte Bertha. „Es wird in dem Haus der Van Dells stattfinden.“
Lily warf ihr einen tödlichen Blick zu.
Amber wandte sich an ihre Mutter. „Gut. Wann müssen wir los?“
„Wir müssen gar nichts.“ Lily war jetzt bei den Kuchengabeln. „Ich werde keinen Fuß in dieses Haus setzen und meine Tochter auch nicht.“
„Aber, Mama, du hast doch zugestimmt, dass Gigi Van Dell in diesem Jahr den Vorsitz hat. Es ist deshalb absolut korrekt, dass dieses Mittagessen in ihrem Haus stattfindet. Es ist dafür auch sehr gut geeignet, schließlich ist es für Hochzeiten und Empfänge eingerichtet.“
„Das Herzoginnenessen hat aber immer im Club stattgefunden.“
„Da die Van Dells keine Clubmitglieder sind, ist das ja wohl nicht möglich.“
„Aus gutem Grund sind sie das nicht. Und solange dein Vater da mitzureden hat, werden sie es auch nie sein.“
Amber starrte ihre Mutter fassungslos an. Wenn sie bloß bald aus dieser spießigen Stadt wieder verschwinden könnte. „Ich bin die Königin“, sagte sie schließlich. „Wenn das Essen in dem Haus der Van Dells stattfindet, werde ich auch dort die Ernennungen bekannt geben.“
„Das
Weitere Kostenlose Bücher