TIFFANY EXKLUSIV Band 04
entschlossen den Kopf. „Ich schaffe es schon“, sagte sie leise zu den Diplomen, die Dr. Hampton an die Wand hinter seinem Schreibtisch gehängt hatte. „Ich brauche mir wegen
nichts Sorgen zu machen.“
Nur wegen Kell Chance.
Sie ließ wieder die Schultern hängen und fluchte innerlich. Der Mann wird mich noch wahnsinnig machen, dachte sie kläglich. Dabei konnte ihre Liebe zu ihm nichts Gutes bringen. Kell würde sich nie ändern, das wusste sie. Er war ständig auf der Suche nach Aufregung und süchtig nach Gefahr. Ihr genaues Gegenteil.
Aber die Wahrheit war, dass Jamie sich in Kell verliebt hatte – den klassischen „falschen Mann“ – und es nicht geschafft hatte, über ihn hinwegzukommen. Das ging sogar so weit, dass ihre akademische Arbeit davon beeinflusst wurde und sie ihre Dissertation über Frauen geschrieben hatte, die sich immer wieder in den Falschen verliebten.
Woher hätte sie wissen sollen, dass ihre Arbeit in akademischen Kreisen als bahnbrechend begrüßt werden würde? Das war ein weiteres Geheimnis, das sie weder mit Donna noch sonst jemandem teilen konnte. Ein wichtiger Verlag hatte ihr den Vorschlag gemacht, ihre Doktorarbeit zu einem Selbsthilfebuch für Beziehungen auszubauen. Sobald sie den Vertrag unterzeichnete, würden ihr sehr viel Geld und Publicity winken. Aber damit das geschah, musste sie ihre Erkenntnisse in eine für Laien verständliche Sprache umschreiben und alles in kurze Kapitel aufteilen, die mit Erkenntnissen und Ratschlägen und, am schlimmsten von allem, Antworten auf die gestellten Fragen gespickt sein mussten. Hilfe!, dachte sie nervös.
Die Werbung für das Buch machte Jamie am meisten Sorge. Man wollte sie als die Frau ankündigen, die auf Beziehungsfragen jeder Art eine Antwort parat hatte. Jamie konnte schon die Untertitel zu einem Foto von ihr in einer Hochglanzzeitschrift sehen: Was weiß diese Frau über Beziehungen, was Sie nicht wissen?
Nicht das Geringste, sagte sie sich bedrückt. Sie konnte immer noch nicht fassen, was hier geschah. Wer hätte je gedacht, dass die Frau aus New York, mit der sie auf einer Party ins Plaudern geraten war, auch eine energische Literaturagentin war?
Und woher sollte Liz Clendenen, die Agentin, auch wissen, dass die vielversprechende junge Wissenschaftlerin eine Betrügerin war? Sie hatte sich auch in den falschen Mann verliebt und litt immer noch darunter.
Ich muss damit aufhören, Kell dauernd zu erwähnen, sagte sie sich. Dr. Hampton könnte meinen Buchvertrag, ja meine ganze Karriere ruinieren, wenn er den Eindruck bekommt, dass ich hier ein ernstes Problem habe. Es war schon immer so gewesen in ihrem Leben. Jedes Mal, wenn sie versuchte, etwas Positives zu erreichen, ging etwas schief. War es da ein Wunder, dass sie ein eher nachdenklicher Mensch war, der das Leben aus sicherer Entfernung beobachtete, statt selbst aktiv zu werden?
Einen Moment später wurde die Tür geöffnet. Ganz ruhig, Jamie, sagte sie sich. Sie schob ihr langes Haar zurück, zupfte an ihrem kurzen Rock und lächelte Dr. Hampton an.
Er erwiderte ihr Lächeln, runzelte dann aber die Stirn, als er sich in seinen Stuhl setzte und seinen Notizblock öffnete. „Sie sehen nervös aus, Jamie.“
„Ja? Bin ich aber nicht. Das heißt, bis auf die Tatsache, dass ich meine Zulassung als Psychologin haben will.“
Er nickte. „Ja, sicher.“ Aber er führte es nicht weiter aus. Er machte einfach dort weiter, wo sie aufgehört hatten. „Bevor wir unterbrochen wurden, erwähnten Sie Kellan Chance und dass Sie ein Problem haben. Erzählen Sie mir darüber, Jamie.“
„Ach, es ist nicht wirklich ein Problem. Es ist nur … wenn Kell und ich aufeinander treffen, endet es immer in Kummer, fast als wäre es unser Schicksal.“ Als Dr. Hampton nichts erwiderte, fuhr sie fort „Kellan ist das gälische Wort für ‚Krieger‘. Und er macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Er gehört einem Spezialkommando der Navy an.“
Dr. Hampton nickte. „Ja, aber es ist mehr an ihm als nur das, oder?“
„Oh, sicher. Er ist freundlich, rücksichtsvoll, intelligent. Ein wahrer Südstaatengentleman und sehr vielseitig.“ Sie musste an seine äußerlichen Vorzüge denken und wurde rot. Warum ließ sie sich von seiner körperlichen Anziehungskraft so ablenken, dass sie seine übrigen Eigenschaften ganz vergaß?
Dr. Hampton unterbrach die Stille. „Das sind alles positive Eigenschaften, Jamie. Er klingt nach einem sehr netten Menschen.“
„Das ist er
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