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TIFFANY EXKLUSIV Band 04

TIFFANY EXKLUSIV Band 04

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HEATHER MACALLISTER DONNA STERLING CHERYL ANNE PORTER
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auch.“ Sie seufzte resigniert. „Er ist mehr als nett. Er war mein bester Freund. Wir haben alles zusammen gemacht. Er fehlt mir.“ Jamie bemerkte, dass Dr. Hampton rasend schnell mitschrieb. Was hatte sie gesagt, dass er so reagierte? Jamie blieb still sitzen, entschlossen, kein weiteres Wort zu äußern, bis ihr Therapeut aufgehört hatte, ihre innersten Geheimnisse runterzukritzeln.
    Als er fertig war, sah Dr. Hampton auf, und Jamie musste ihn bewundern.„Das ist keine schlechte Taktik“,sagte sie. „Das lange Schweigen, das Schreiben. Sie warten einfach in aller Ruhe darauf, dass der Patient mit seinen Gedanken herausplatzt – was er am Ende unweigerlich tun wird in seiner Verzweiflung. Wirklich eine sehr wirkungsvolle Methode.“
    „Ist es das, was Sie empfinden, Jamie? Verzweiflung?“
    Sie sah Dr. Hampton entsetzt an. Er benahm sich, als ob es sein Job wäre, sich auf jedes einzelne ihrer Worte zu stürzen. Und dann fiel ihr ein – das war tatsächlich sein Job. Und eines Tages würde es auch ihr Job sein, wenn sie diese Sitzungen irgendwie heil hinter sich brachte. „Ja, ich bin verzweifelt. Aber nur verzweifelt dahinter her, meine Zulassung zu bekommen. Mehr nicht.“
    Na, na, das klang aber ziemlich feindselig, schoss es ihr durch den Kopf. Hampton schien das auch zu denken, denn er sah sie abschätzend an. Sie lächelte ihn hilflos an.
    Dr. Hampton legte den Notizblock beiseite, schlug die Beine übereinander und sah Jamie an. Schlechte Nachrichten, schien seine Miene zu sagen. „Sie erwähnen Ihre Zulassung fast so oft wie Mr. Chance. Ich kann es Ihnen nicht übel nehmen, aber ich fürchte, Jamie, dass Sie noch ein wenig auf Ihre Zulassung warten müssen.“
    Seine Worte trafen sie wie ein Schlag in die Magengrube. Jamie fasste sich mit zitternder Hand an die Stirn. „Würden Sie bitte ‚warten‘ definieren?“
    „Ich fürchte, es heißt, dass sich Ihre Zulassung verzögern wird.“
    Jamies Herz klopfte wie wild. Ihre Agentin hatte sie vor drei Tagen angerufen und sich nach ihrer Zulassung erkundigt. Sie könnten erst dann den Vertrag für das Buch abschließen, wenn sie eine Kopie des Dokuments in Händen hätten. Jamie hörte sich noch antworten, dass dies in einer Woche oder so der Fall sein würde. Oder so? Plötzlich schien ihr das „oder so“ im nächsten Jahrhundert angesiedelt zu sein. „Bitte, Dr. Hampton, Sie können mir doch nicht die Zulassung versagen.“
    Dr. Hampton sah sie ruhig an. „Ich versage sie Ihnen nicht, Jamie. Jedenfalls nicht für länger als nötig. Ich denke nur, dass es hier einer gewissen Feineinstellung bedarf, um es mal so auszudrücken.“
    Feineinstellung? Jamie starrte ihren ehemaligen Mentor und jetzigen Peiniger an. „Das klingt hoffnungsvoll. Wenn man bedenkt, dass ich seit Jahren bei Ihnen studiere, hätten Sie doch sicher inzwischen irgendwelche ernsthaften Probleme erkannt. Wir reden hier also nur von etwas Vorübergehendem, nicht wahr?“
    „Genau. Sie haben keine ernsthaften Probleme, Jamie. Doch ich sehe etwas in unseren Sitzungen, dem Sie sich meiner Meinung nach widmen sollten, bevor Sie selbst eine Praxis eröffnen.“
    Aber ich werde doch keine Praxis eröffnen, hätte sie am liebsten geschrien. Ich werde reich werden und im Fernsehen auftreten. Ich werde Bücher schreiben und …
    Dr. Hampton sprach weiter: „Unter diesen Umständen kann ich Sie noch nicht für eine Tätigkeit in der Ehe- und Familienberatung empfehlen.“
    Jamie konnte einen Moment lang nicht atmen, als ihr die Tragweite seiner Worte klar wurde. „Okay“, sagte sie dann, sich mühsam beherrschend. „Was muss ich tun? Noch mehr Seminare oder Praktika belegen?“
    Dr. Hampton schüttelte den Kopf. „Nein, nichts davon.“
    „Was dann? Es liegt an mir, nicht wahr? Sie wollen nur nett sein und mir nicht sagen, dass ich völlig verkorkst bin, stimmt’s?“
    Dr. Hampton lachte leise. „Nein, nein, beruhigen Sie sich. Sie reagieren zu heftig.“
    Ja, er hatte recht, aber sie konnte nicht aufhören. „Werde ich wenigstens morgen Abend meinen Doktortitel erhalten? Meine Familie ist für die Zeremonie angereist. Was soll ich ihnen sagen?“
    Dr. Hampton ergriff Jamies Hand und sah ihr fest in die Augen. „Hören Sie mir zu. Sie brauchen Ihnen überhaupt nichts zu sagen. Sie werden morgen Ihren Doktortitel in Psychologie erhalten. Und es wird mir eine Ehre sein, Ihnen die Urkunde zu überreichen, Jamie.“
    Jamies Augen füllten sich mit Tränen der Dankbarkeit. Sie

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