TIFFANY EXKLUSIV Band 04
ihn zu. „Kell Chance, du umwerfender, aufregender Mann, komm in meine Arme. Entschuldigen Sie.“ Das Letzte war an Melanie gerichtet, die sie geschickt beiseite schob, um Kell die Arme um den Nacken legen und ihn fest an sich drücken zu können.
Kell musste lächeln. Als Donna ihn endlich freigab, warf er einen Blick auf Jamie, die sich nicht gerührt hatte. Kell wünschte sich, er könnte sie auch in die Arme nehmen, ihren Duft wahrnehmen, ihr Lachen hören und die Wärme ihres Körpers spüren. Aber das ging nun einmal nicht. Er wandte sich an Melanie. „Donna, Jamie, ich möchte euch Melanie Camden vorstellen. Melanie, ich kenne Donna und Jamie seit unserer Kindheit in New Orleans.“
„Das stimmt“, warf Mrs. Winslow ein wenig nervös ein. „Ist Melanie nicht das Hübscheste, was ihr je gesehen habt, Mädchen?“
„Entzückend“, bestätigte Donna und sah Jamie besorgt an.
Kell fand die Situation eigentlich recht amüsant. Offenbar befürchteten ihre Mutter und Schwester einen Temperamentsausbruch von Jamie. „Geben sie nicht ein schönes Paar ab? Was meinst du, Jamie? Liebes?“, fuhr Mrs. Winslow fort.
Kell und alle anderen sahen Jamie erwartungsvoll an. Schließlich erhob sie sich und reichte Melanie die Hand. „Ja, Mutter, sie sind wirklich hinreißend. Hallo. Ich bin Jamie Winslow.“
„Nett, Sie kennenzulernen, Jamie.“ Melanie fuhr sich mit der Hand durch das glatte dunkle Haar. „Kell spricht oft von New Orleans und seiner Familie und seinen Freunden dort. Und wenn ich Sie so betrachte, wundert mich das gar nicht. Dieses schöne mahagonifarbene Haar und die strahlend blauen Augen sind wirklich bemerkenswert. Louisiana müssen im Augenblick drei seiner außergewöhnlichsten Schönheiten fehlen.“
Kell fand die Situation herrlich. Die drei Frauen, so wie eigentlich jeder, der Melanie kennenlernte, schmolzen sichtlich vor ihrem Südstaaten-Charme dahin. Man konnte Melanie nicht hassen, selbst wenn man es versuchte. Ihr Mann Jeff vertraute seine Frau nur Kell an, und das auch nur bei hellem Tageslicht und auf einem belebten Flugplatz. So atemberaubend war sie, und offensichtlich so beunruhigend für Jamie. Kell wusste nicht, ob ihn das freute oder ärgerte.
„Kommen Sie gerade an, oder reisen Sie ab?“, fragte Melanie, um das Gespräch in Gang zu bringen.
Jamie wich seinem Blick aus, wie Kell auffiel, als sie antwortete. „Meine Mutter und meine Schwester haben an meiner Graduationsfeier teilgenommen. Sie fliegen heute ab.“
„Oh, das tut mir leid“, sagte Melanie mitfühlend. „Aber wie schön für Sie … ich meine, dass Sie Ihren Abschluss gemacht haben. Darf ich fragen, was Sie studiert haben?“
„Sie hat ihren Doktor in klinischer Psychologie erhalten“, warf Mrs. Winslow ein. „Wir sind so stolz auf sie.“
Kell ertrug es nicht länger, ignoriert zu werden. Er nahm Jamies Hand fest in seine, wobei das vertraute Gefühl der Leidenschaft in ihm wuchs.„Gratuliere, Dr. Winslow.“ Er sah ihr direkt in die Augen. „Ich weiß, wie viel es dir bedeutet. Tatsächlich erinnere ich mich, dass es dir wichtiger war, einen akademischen Titel als Expertin für geistige Gesundheit zu erhalten, als dich darin in der Praxis zu üben.“
Er ließ ihr keine Wahl. Jamie wurde wütend. Und das hatte er auch erreichen wollen – eine ehrliche Reaktion von ihr. „Du zweifelst an meiner geistigen Gesundheit? Und wie ist es mit dir? Bist du in letzter Zeit wieder mal aus irgendwelchen netten Flugzeugen gesprungen? Während sie noch in der Luft waren, meine ich.“
Nach den katastrophalen Ereignissen der vergangenen Woche fiel Kells Antwort besonders gereizt aus. „Wie es der Zufall will, habe ich das tatsächlich getan. Gerade kürzlich bin ich aus einem Flugzeug gesprungen, das sich mit Ach und Krach in der Luft hielt.“
„Ach, wirklich, Supermann? Und ohne Fallschirm, möchte ich wetten.“ Sie wollte ihm ihre Hand entwinden, aber er ließ sie nicht los. Er konnte es einfach nicht. Jamie wurde rot. Er kannte die Anzeichen. Ihr irisches Temperament kam zum Ausbruch. Der kalte Krieg wurde allmählich heißer. „Du bist so eingenommen von dir, Kell Chance, dass du wahrscheinlich auf deinem aufgeblasenen Ego heruntergeschwebt kamst.“
„Also, das reicht jetzt“, mischte Jamies Mutter sich ein. „Fangt nicht wieder an, noch dazu vor Melanie. Benehmt euch.“ Sie wandte sich an Melanie. „Achten Sie nicht auf sie, meine Liebe. Sie kennen sich praktisch schon, seit sie in der
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