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TIFFANY EXKLUSIV Band 04

TIFFANY EXKLUSIV Band 04

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HEATHER MACALLISTER DONNA STERLING CHERYL ANNE PORTER
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reden.“
    „Mit ihm zu reden“, wiederholte sie. „Das Ganze klingt so, als ob ich Vergebung suche.“
    Dr. Hamptons Ausdruck wurde weich. „Das mag sein. Aber das werden Sie erst wissen, wenn Sie mit ihm geredet haben.“
    Allein der Gedanke, Kell wiederzusehen, ließ ihren Magen flattern, ob nun vor Nervosität oder freudiger Erwartung, konnte sie nicht sagen. Sie sah auf die Uhr. Zum Glück war ihre Stunde vorbei. „Ich habe also meine Order erhalten.“ Sie stand auf und nahm ihre Handtasche.
    Dr. Hampton erhob sich langsam.
    „Das wird nicht einfach sein“, bemerkte sie.
    „Ich weiß. Wenn es einfach wäre, gäbe es kein Problem.“ Und damit brachte er sie bis zur Tür. „Machen Sie sich noch keine Sorgen, Jamie. Genießen Sie die Abschlussfeier und den Besuch Ihrer Familie. Sobald sie fort sind, werden wir wieder reden und dann weitersehen, okay?“
    Jamie öffnete die Tür und gab ihm die Hand. „Danke, Dr. Hampton.“
    Dr. Hampton lachte. „Jamie, Sie sind eine der besten Doktoranden, mit denen ich je gearbeitet habe. Akademisch sind Sie sehr qualifiziert und werden keine Probleme haben. Glauben Sie mir, dieser Kell Chance ist nur ein kleiner Hügel, den Sie überwinden müssen. Eines Tages werden Sie mir dankbar sein.“
    Sie freute sich zwar über sein Lob – ihr arg mitgenommenes Selbstbewusstsein konnte es gut gebrauchen – lächelte aber nur. Und sie konnte sich nicht vorstellen, dass Kell Chance Dr. Hampton dafür danken würde, dass er Jamie in sein Leben zurückbrachte.

2. KAPITEL
    Etwa zur gleichen Zeit, als Jamie mit Dr. Hampton über ihn redete, wurde Kell Chance auf der Luftwaffenbasis in der Tampa Bay etwas mitgeteilt, worüber er nicht besonders glücklich war.
    „Es führt kein Weg daran vorbei, Lieutenant Commander“, sagte General Halter zu ihm. „Ihr gesundheitlicher Zustand verlangt, dass ich Ihnen dreißig Tage Urlaub gebe, während wir den Vorfall gründlicher untersuchen. Solange Sie sich erholen, sind Sie frei, zu kommen und zu gehen, wie Sie wollen. Aber ich möchte, dass Sie in Tampa bleiben und sich den Ermittlern zur Verfügung halten.“
    „Jawohl, Sir. Selbstverständlich, Sir.“ Niemand brauchte Kell zu erklären, was der General meinte, wenn er von dreißig Tagen Urlaub sprach. Im Grunde war er gerade seiner Pflichten enthoben worden, ganz ungeachtet seiner Verletzung. Kell wusste, dass er versagt hatte. Er hatte die Leitung eines Einsatzes nach Osteuropa innegehabt, die schief gegangen war.
    Man hatte sie geortet, sie waren mit dem Gegner in direkten Kontakt gekommen, und beim nachfolgenden Kampf waren einige seiner Männer verwundet worden. Jeff Camden, der zweite befehlshabende Offizier nach Kell und sein bester Freund, lag immer noch in einem Krankenhaus in Frankfurt am Main. Kell wurde von unerträglichen Schuldgefühlen gequält. Und doch weigerte er sich, die schlechte Information über ihr Zielobjekt für den Zwischenfall verantwortlich zu machen. Er war der einzige Schuldige. Er kannte die Risiken und hatte sie immer akzeptiert. Mit seinem Rang ging auch die entsprechende Verantwortung einher, und jetzt war es an ihm, die Zeche zu zahlen. Wenn er Glück hatte, würde nicht seine Karriere der Preis sein. Dieser Ehrverlust wäre unerträglich.
    „Stehen Sie bequem, Commander. Es handelt sich hier nicht um eine amtliche Untersuchung.“
    „Jawohl, Sir.“ Er stand kerzengerade da, die Hände auf dem Rücken, den Blick starr auf einen Punkt an der Wand gerichtet.
    „Hören Sie, Kell, warum setzen Sie sich nicht, und wir unterhalten uns von Mann zu Mann?“
    Kell sah den hochgewachsenen, schlaksigen Mann ihm gegenüber erstaunt an, der ihm plötzlich ein wenig abgespannt vorkam. „Jawohl, Sir. Nach Ihnen, Sir.“
    Der General nickte, setzte sich und wies auf den Ledersessel auf der anderen Seite seines Schreibtisches. Mit wohlberechneter Präzision und knappen Bewegungen, die eines militärischen Appells würdig gewesen wären – als wollte er beweisen, dass sein verletzter Oberschenkel ihn nicht störte –, setzte Kell sich, die Mütze in der Hand, und wartete auf die nächsten Worte seines Vorgesetzten.
    Der General beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf den Tisch und legte die Finger aneinander. „Schön. Wie alt sind Sie?“
    Kell hätte vor Verblüffung fast seine militärische Haltung aufgegeben. „Ich bin zweiunddreißig, Sir.“
    „Zweiunddreißig. Und Sie sind ein Lieutenant Commander. Ich fand schon immer, dass unser Beruf viel mit

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