TIFFANY EXKLUSIV Band 05
sie sich den Nachmittag frei und fuhr nach Hause.
Dort eilte sie sofort in Courtneys Zimmer.
Überall lagen Kleider herum, und die Kleiderschranktür stand offen. Mit einem Blick sah sie, dass Courtneys Koffer fehlte.
Sie durchwühlte die Kleidungsstücke auf Courtneys ungemachtem Bett nach einer Notiz – irgendwas.
Weil sie nichts fand, sah sie die auf Courtneys Schreibtisch herumliegenden Dinge durch. Nie zuvor war sie in Courtneys Privatsphäre eingedrungen.
Zwischen Schulheften und diversen Unterrichtsnotizen fand sie einen Zettel mit Gekritzel. Unterschriftsproben von „Mrs. Jeff Ryan“ und „Courtney Ryan“. Zudem fand sie eine Broschüre der Los Angeles Film School und einen halb ausgefüllten Bewerbungsbogen.
Und dann lag da noch ein Zettel mit Zahlen und dem Wort „Continental“, von Herzchen umrahmt. Die Fluggesellschaft?
Die war es tatsächlich, wie Brooke herausfand, und die Zahlen waren Flugnummern.
Für Flüge nach Las Vegas.
Las Vegas. Valentinstag. Kaution für eine Wohnung. Nicht in der Schule. Man brauchte kein Genie zu sein, um zwei und zwei zusammenzuzählen. Die beiden waren durchgebrannt.
Brooke sank auf Courtneys Bett. Wie konnte sie nur so dumm sein?
Courtney hatte doch etwas ganz Verrücktes tun wollen, damit Jeff begriff, dass sie ihn auch heiraten würde, wenn er nicht so schnell wie gedacht an sein Vermögen kam.
Also, am Valentinstag nach Las Vegas durchzubrennen, das hatte etwas, das musste Brooke ihrer Schwester lassen.
Auf dem Schreibtisch fand sie noch Computer-Ausdrucke – nicht sehr gut versteckt – mit Informationen über Hochzeitskapellen aus dem Internet. Brooke fasste es nicht.
Zeit, erneut Chase anzurufen. Sie sprach alles, was sie inzwischen herausgefunden hatte, auf seinen Anrufbeantworter, auch die Namen der Kapellen. Besonders eine, „Doves and Diamonds“, fiel durch Gekritzel am Rand auf, kleine Zeichnungen von Täubchen und Diamantringen, und Brooke hatte das Gefühl, dass sich Courtney und Jeff für diese Kapelle entschieden hatten.
Da die Zeit für die Nachricht abgelaufen war, ehe sie damit fertig war, musste sie ein zweites Mal anrufen.
Sie wünschte, sie hätte sich längst ein Handy angeschafft. Sie konnte nicht zu Hause herumsitzen und auf Chases Anruf warten. Sie musste etwas unternehmen. Ihr kam eine Idee. Weil Valentinstag war, herrschte in den Hochzeitskapellen sicher Hochbetrieb. Vielleicht kamen Courtney und Jeff mit Verspätung an die Reihe, und sie hatte noch eine Chance, ihnen die Heirat auszureden.
Brooke nahm alle Unterlagen, die sie gefunden hatte, an sich, zog sich um und machte sich auf den Weg zum Flughafen.
Chase hatte sich für kurze Zeit bei seinen Kunden, mit denen er zum Lunch war, entschuldigt, damit sie über die besichtigten Immobilien beraten konnten. Besonders eine war ideal, und er brauchte jetzt eigentlich nur noch das Angebot abzuwarten.
Wenn das Geschäft zu Stande kam, würde er einen satten Gewinn für seine Firma erzielen, der ihm wiederum einen Bonus einbringen würde. Zusätzlich zu einer netten Provision.
Einer sehr netten Provision. Wenn er vernünftig war und den ganzen Betrag anlegte, konnte er seine Pläne, eine Familie zu gründen, vielleicht etwas schneller verwirklichen.
Chase setzte sich in die Empfangshalle des Hotels und rief sein Büro an. Er hatte sich gerade Notizen zu zwei Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter gemacht, als ihm eine Computerstimme mitteilte, dass Jeff nicht in der Schule sei. Es folgte eine dringend klingende Nachricht von Brooke.
Courtney fehlte also auch in der Schule.
Die nächste Nachricht von Brooke klang noch bedrohlicher.
„Sie sind durchgebrannt?“, rief Chase aus. Er spulte das Band zurück und hörte sich fassungslos noch einmal an, was Brooke herausgefunden hatte. Während er sich Notizen machte, fiel ihm das seltsame Gespräch mit Jeff am Morgen ein. Er hatte sich verabschiedet.
Es war einfach idiotisch, was Jeff da machte.
Gleich darauf fand Chase noch eine Nachricht von Brooke vor. Vom Flughafen aus teilte sie ihm mit, dass sie nach Las Vegas fliege und er ihr bitte seine Handy-Nummer geben solle.
Wie sollte er das denn anstellen?
Und was wollte sie in Las Vegas eigentlich erreichen?
Ohne ihn?
Er rief die Telefonzentrale seines Büros an. „Lila, würden Sie bitte in für mich ankommende Gespräche hineinhören? Falls sich Brooke Weathers meldet, geben Sie ihr bitte meine Handy-Nummer.“
Und jetzt … Chase atmete tief durch. Er musste mit
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